Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

Titel: 0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder
Autoren: Im Spiegel sah sie ihren Mörder
Vom Netzwerk:
kommen, von dem Gangster losgejagt. Die Dogge würde in die Hütte springen, den Fleischköder riechen, danach schnappen, daran zerren — und damit die Höllenmaschine zünden.
    Sicherlich befand sich Phosphor oder ein anderer stark brennender Stoff in der Bombe. Frau und Hund würden von der Explosion getötet werden. Die Hütte sollte brennen. Als erstes würde das Papier verkohlen. — Der Gangster würde sich so schnell wie möglich zurückziehen. Die Situation war wie geschaffen zur Flucht, denn natürlich würde sich unsere Aufmerksamkeit auf die brennende Hütte richten.
    Und dann? Das Geld verschwunden, die Frau tot Keiner würde auf die Idee kommen, den Fußboden der Hütte zu untersuchen.
    Ich konnte mir vorstellen, wie sich die Gangster den Plan ausmalten. Wochen später würden sie auf tauchen und das Geld holen.
    Ich untersuchte die Hütte. Der Hohlraum unter den Bohlen war so groß, daß sich ein Mann darin hätte verstecken können. Die Grube war frisch ausgeschachtet, von der ausgehobenen Erde nichts zu sehen. Man hatte sie sorgfältig entfernt.
    Mit der Messerklinge löste ich vorsichtig den breiten Lederstreifen, der die Höllenmaschine unter der Tischplatte hielt. Ich achtete darauf, daß ich nicht an den Draht kam, der als Abzug diente.
    Ich hob die Bohlen vom Fußboden, legte mich auf den Bauch und streckte die Hände, zwischen denen ich die Höllenmaschine hielt, in den Hohlraum. Ich legte das gefährliche Ding auf den Rücken, so daß der Draht nach oben ragte. Dabei brach mir der Schweiß aus allen Poren. Ich wußte nicht, was für eine Art Zünder sich die Gangster zurechtgebastelt hatten.
    Ich deckte die Bohlen über die Öffnung, ' ging zum Fenster und schwang mich hinaus. Dann schob ich den Laden zu und wartete.
    ***
    11.02 Uhr.
    Irgendwo knackten Zweige. Dann vernahm ich ein leises Keuchen. Schritte näherten sich. Ich hörte ein Tappen auf der Wiese. Die Schritte kamen näher, und im nächsten Augenblick erschien die Frau in der Türöffnung.
    Wanda Frazer trug zwei große, braune Koffer, und sie trug schwer daran.
    »Missis Frazer«, zischte ich.
    Die Millionärin fuhr zusammen, als hätte sie ein Peitschenhieb getroffen.
    Sie ließ den Koffer fallen, und ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei.
    »Kein Laut«, zischte ich und schob den Fensterladen auf. »Los! Kommen Sie her! Ich bin’s. Erkennen Sie mich denn nicht?«
    Die Frau starrte mich an, aber sie rührte sich nicht von der Stelle.
    »Los! Kommen Sie her! Es geht auf Leben und Tod.«
    Sie schien wie gelähmt. Schon wollte ich mich in die Hütte schwingen, aber in diesem Augenblick hatte sich die Frau gefaßt.
    Sie hob wie in einer abwehferiden Bewegung die Hand.
    »Kommen Sie her!« befahl ich.
    Sie gehorchte und trat ans Fenster.
    »Ich helfe Ihnen. Sie müssen zu mir herausklettern.«
    Mit meiner Unterstützung gelang es. Ein paar Sekunden später stand die Frau neben mir an die Hauswand gepreßt. Ich hatte ein paar Zweige weggeschnitten, so daß genügend Platz war.
    »Verhalten Sie sich ruhig!«
    Dann lauschte ich. Etwa fünf Minuten vergingen. Die Frau stand mit kalkweißem Gesicht neben mir. Als das Hecheln der Dogge laut wurde, zuckte sie zusammen.
    Ich blickte zur Tür und sah, wie die Dogge mit großen Sprüngen hereinkam.
    ***
    Der Hund blieb in der Mitte des Raumes stehen, begann zu knurren und fletschte die Zähne. Seine Augen waren auf das Fenster gerichtet.
    Ich hielt die 38er in der Hand. Falls uns der Hund angriff, mußte ich von der Waffe Gebrauch machen.
    Zum Glück kam es nicht soweit, denn nach einigen Augenblicken ertönte in der Ferne ein dünner, hoher Pfiff. Die Dogge reagierte augenblicklich und verschwand wie ein gefleckter Blitz.
    »Was das zu bedeuten hat, erkläre ich Ihnen nachher«, sagte ich. »Kommen Sie jetzt. Wir dürfen den Anschluß nicht verlieren.«
    Ich kletterte durch das Fenster, half der Frau, nahm sie bei der Hand und zog sie zur Tür.
    Ich packte die Koffer.
    »Bleiben Sie einen Schritt hinter mir. Und machen Sie genau das, was ich Ihnen sage.«
    Ich verließ die Hütte und lief über die Lichtung. Die Frau folgte mir auf den Fersen. Wir hetzten den schmalen Pfad entlang und erreichten unangefochten die Einmündung zum Waldweg. Wanda Frazers Chrysler wartete mit laufendem Motor.
    Ich warf die Koffer auf den Rücksitz, schob die Frau hinter das Steuer und setzte mich neben sie.
    »Fahren Sie langsam in Richtung Rocky Point!«
    »Ich kann nicht wenden.«
    »Es geht auch im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher