Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0365 - Das strahlende Netz

Titel: 0365 - Das strahlende Netz
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
noch ein roter Fleck, verwaschen und rasch kleiner werdend.
    „Warum flieht Tolot?" fragte Eileen.
    Sie bekam ihre Antwort, aber sie kam nicht aus der Kommandozentrale des Schiffes. Ein Lautsprecher bellte die Worte, und dann gab er die aufgegangene Nachricht durch.
    „Hier Wai Tong. Wir haben eine schwache, verstümmelte Funknachricht aufgefangen. Wir fahren das Band unter Einsatz von Verstärkern ab. Die Botschaft kommt von Icho Tolots Schiff."
    Die übersteuerten Lautsprecher klirrten und heulten.
    „An Perry Rhodan. Hier spricht Icho Tolot. Wir müssen fliehen..." wieder ein Zischen und Knistern, das die Worte übertönte, „... panische Angst. Die Strahlung, die von den Scheiben ausgeht, sind für... tödlich... greifen unser Zellgewebe an und zerstö... wir ergreifen die Flucht... versuchen, das Posbischiff zu erreichen... Flucht... Glück!"
    Ein letztes Mal pfiffen die Lautsprecher auf, dann endete der verstümmelte Funkspruch.
    „Scheiben?" fragte Roi Danton laut. Er hatte den Blick eines Menschen, der über ein Problem so intensiv nachdachte, daß er die Umwelt vergaß.
    Dann sagte er leise: „Die beiden Haluter haben festgestellt, daß jene leuchtenden Punkte Scheiben sind. Dann stellten sie fest, daß die Strahlung ihrem Zellgewebe schadet. Die Impulse wirken tödlich, sagten sie. Also muß jemand den Planeten Zootkohn für Wesen ihrer Art versperrt haben - der Skoarto hatte recht. Ein Sonderlob der psychologischen Abteilung, Miß Dacran. Das ist die Lösung, Sir."
    Atlan und Rhodan blickten ihn schweigend an, dann nickte Rhodan ernst.
    „Gut. Das ist eine Überlegung, die ich akzeptieren kann."
    „Konitzki spricht", sagte eine Stimme. „Wir versuchen, die Natur der Eigenstrahlung zu testen. Bisher kamen wir zu keinem Ergebnis, Ich vermute aber, daß es eine starke, zellauflösende Strahlung ist, die metabolismusspezialisiert wirkt; ein Lebewesen wird von ihr betroffen, ein anderes nicht. Das spricht für dieses Denkmodell."
    „Einverstanden", sagte Rhodan. „Ich danke Ihnen, Major! Versuchen Sie trotzdem, die Schwingungen zu enträtseln."
    „Selbstverständlich."
    Im Raum verteilte Mikrophone ermöglichten, wenn die Spezialschaltung erfolgte, eine Diskussion von jedem Platz innerhalb der Zentrale. Die CREST stand jetzt allein etwa hundertdreißig Kilometer über dem Oberflächenniveau des Planeten. Sein Bild wurde auf den Schirmen von dem strahlenden, tödlichen Leuchten überlagert. Die Ortungszentrale blendete auf einen Nebenschirm über und zeigte daß sie das Kunststück vollbracht hatte eine der von Tolot erwähnten Scheiben anzupeilen und abzubilden. Das Objekt war deutlich zu sehen; die übergeblendete Maßeinteilung bewies, daß die Scheibe nicht allzu groß war.
    Durchmesser fünfzig Meter.
    Dicke fünf Meter.
    „Wir errechneten ungefähr viertausend dieser Scheiben. Sie umlaufen den Planeten in konstanten Bahnen in einem Mittel von hunderttausend Metern Abstand über Höhe Planetenoberfläche. Die Strahlung hat keinen Abwehrcharakter, außer der vorhin erwähnten Einschränkung. Unser Schiff erscheint ungefährdet."
    „Vorzüglich!" sagte der Arkonide.
    „Wie darf ich das verstehen?" fragte Rhodan zurück.
    „Irgend jemand hat diesen Planeten abgeriegelt. Er mußte oder wollte sicher sein, daß Wesen wie die Haluter und deren Nebenrassen diese Welt keinesfalls betreten. Also dürfte auch die These von den Einflugschneisen stimmen. Miß Dacran?"
    Die schlanke Frau in der Borduniform drehte sich um und blickte Atlan an. Sie strich mit einer zögernden Bewegung ihr schulterlanges, kastanienfarbenes Haar zurück. Atlan sah jetzt zum erstenmal, daß sie ausdrucksvolle, graue Augen hatte.
    „Ja, Lordadmiral?" fragte sie zurück.
    „Gehen Sie bitte wieder hinunter in Ihre gepanzerte Kammer und berichten Sie dem Skoarto, was bisher geschehen ist. Fragen Sie ihn, was er für Schlüsse zieht. Wir wollen uns nicht kopfüber in ein gefährliches Abenteuer stürzen, wenn wir es durch vorsichtiges Handeln vermeiden können. Geben Sie mir bitte über Interkom Bescheid, was der Skoarto darauf zu sagen hat. Tun Sie mir den Gefallen?"
    Sie nickte.
    „Selbstverständlich", sagte sie.
    „Lieben heißt auseinandergehen können", sagte Roi und grinste kurz. „Denken Sie während des Weges an mich. Das wird die Entfernung zu einem Nichts zusammenschrumpfen lassen."
    Sie schenkte ihm ein unechtes Lächeln.
    „Sie haben eine merkwürdige Auffassung von zwischenmenschlichen Beziehungen", sagte sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher