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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Es reicht schon, wenn wir von Van Clane gehört haben, daß es diese rätselhaften Todesfälle gab.«
    Er hörte mit dem Umräumen der Unordnung auf.
    »Ich werde mich ein wenig Umsehen«, sagte er. »Wenn es einen Toten gab, muß der ja irgendwo sein. Ich werde MacNell danach fragen, oder besser Angaunok.«
    »Höchstwahrscheinlich liegen beide schon in der Falle«, gab Nicole zu bedenken. »Außerdem - wolltest du nicht unerkannt forschen?«
    »Mir fällt da schon ein Trick ein«, sagte der Parapsychologe.
    »Du bist verrückt«, sagte Nicole.
    »Vielleicht.« Zamorra zog die Jacke wieder an. Da ertönte draußen wieder das Heulen des Wolfes. Er war so nah, daß sie beide unwillkürlich zusammenzuckten. Nicole wirbelte herum.
    »Da!« schrie sie und zeigte aufs Fenster.
    Die Außenläden waren nicht geschlossen; man konnte von draußen ins Innere sehen. Aber obgleich es draußen dunkel war, war auch zu sehen, wer oder was sich unmittelbar vor dem Fenster befand.
    Zwei rötlich glühende Punkte dicht nebeneinander.
    Augen?
    Der dazugehörige Kopf war nicht zu erkennen. Nur das Funkeln der Augen…
    »Verdammt, das ist das Biest«, keuchte Zamorra. »Das ist doch unmöglich! Kein Wolf wagt sich jemals…«
    Er sprach nicht weiter, eilte zur Tür und stieß sie auf. Das Amulett hielt er in der Faust. Über die hauchdünne Schneedecke eilte er um die Hausecke.
    Vor dem Fenster befand sich niemand.
    Verblüfft sah der Parapsychologe sich um. Er erkannte seine eigenen Spuren, nicht aber die des Wesens, das zum Fenster hereingeschaut hatte! Dabei gab es keinen Irrtum - dies war das richtige Fenster! Deutlich sah Zamorra im erleuchteten Zimmer Nicole.
    Er trat ans Fenster und legte die Klappläden vor. Damit war erstens die Privatsphäre endlich geschützt, und zweitens boten die stabilen Holzläden auch Schutz gegen Eindringlinge. Ein Wolf, der es unter Umständen riskierte, durch ein Glasfenster zu springen, würde sich an dem Holz nur einen Brummschädel holen. Immerhin -wenn das Tier so närrisch war, sich hier mitten im Camp herumzutreiben, mußte man auch mit weiteren Verrücktheiten rechnen.
    Zamorra hörte das verhaltene Knurren.
    Er erstarrte.
    Wieder knurrte der Wolf. Langsam drehte. Zamorra sich, versuchte die Dunkelheit mit seinen Blicken zu durchdringen. Aber dort, von wo das Knurren kam, war nichts zu sehen. Plötzlich glaubte der Parapsychologe sich in riesiger Gefahr zu befinden. Und das Amulett regte sich nicht! Es zeigte keine Schwarze Magie an!
    Doch nur ein normaler Wolf, der den tierischen Verstand verloren hatte?
    Mit dem Rücken zur Hauswand bewegte Zamorra sich zur Ecke, um dann an der Vorderfront die Haustür wieder zu erreichen. Aber das Knurren wurd lauter. Unwillkürlich machte der Pro fessor sich auf eine Auseinandersetzung gefaßt.
    Vorsichtig glitt er um die Ecke.
    Und prallte gegen den Mann.
    ***
    Es war der Indianer.
    Er hatte mit dem Rücken zu Zamor ra gestanden und wirbelte jetzt herum. Zamorra blockte den Fausthieb des Mannes ab. Sekundenbruchteile später sah er in die Mündung einer Pistole.
    Aber Cay Yonkin wandte sich ebenso schnell wieder herum. Die Waffe zeigte jetzt quer über die Straße. Der Schuß peitschte auf. Die orangegelbe Mündungsflamme war blendend hell. Yonkin feuerte ein zweites Mal auf ein Ziel, das Zamorra nicht erkannte.
    Dann begann der Indianer zu laufen.
    Einem Raubtier gleich, bewegte er sich quer über die Straße. Auf der anderen Seite befand sich ein langgestreckter Schuppen. Neben ihm verschwand Yonkin in der Dunkelheit.
    Nicole kam an die Tür. Sie sah Zamorra. »Was…«
    »Bleib drinnen!« Er rannte los, hinter Yonkin her, dessen Spur deutlich zu sehen war. Aus dem benachbarten Bungalow tauchte MacNell auf. Er hielt ein Gewehr in den Händen.
    »Stehenbleiben!« schrie er.
    »Ich bin’s«, rief Zamorra und verschwand aus dem Sichtfeld des Lagerleiters, der sich jetzt ebenfalls in Bewegung setzte.
    Hinter dem Schuppen traf Zamorra wieder auf den Indianer. Yonkin hörte ihn diesmal kommen, drehte nur kurz den Kopf und widmete sich dann wieder der Spur im Neuschnee.
    »Worauf haben Sie geschossen, Mister Yonkin?« fragte Zamorra leise.
    »Warum fragen Sie nicht: auf wen?« erkundigte sich der Athapaske. Er zog den Handschuh aus und betastete den Abdruck im Schnee. Jemand mit glatter Stiefelsohle mußte sich hier bewegt haben. Glatte Sohlen waren ungewöhnlich. Zamorra nahm eher an, daß hier jeder grobstollige Gummiprofile trug.
    Blitzschnell erhob sich
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