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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska
Autoren: Werner Kurt Giesa
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okay?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Wenn Nicole sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, ließ sie sich nicht so schnell davon abbringen. Also verließen sie beide den Bungalow. Dort, wo Yonkin vor der Spur gekniet hatte, trennten sie sich. Zamorra bewegte sich in Richtung der Wohnbaracke, Nicole verfolgte die Spur rückwärts.
    Sie würde Schwierigkeiten bekommen, fand Zamorra. Der Schnee fiel jetzt dichter und würde die Spur schon bald restlos verdecken.
    Er näherte sich der Baracke, vor der die Spur endete. Die Eingangstür war nicht verschlossen. Zamorra trat in einen Korridor, von dem Türen nach rechts und links abzweigten. Am Ende des Ganges schimmerte Licht unter einer weiteren Tür hervor. Zamorra ging darauf zu und hörte Stimmen. Er klopfte an und trat ein.
    Eine Gruppe von sieben Männern saß an einem großen Tisch. An den Wänden standen Schränke und Bücherregale. Zeitschriften lagen hier und da herum. Gläser mit Getränken standen auf dem Tisch, und die Luft war graublau vom Zigarettenrauch. Die Arbeiter sahen auf. Erstaunt blickten sie Zamorra an.
    Der stellte sich vor. »Ich suche einen Mann namens Taurak«, sagte er. »Mir wurde erzählt, ich könnte ihn in diesem Haus finden. Hoffentlich schläft er nicht schon.«
    »Bestimmt nicht«, sagte einer der Männer. Es war der Eskimo, der vorhin im Saloon den Wolfskopf geschnitzt hatte. »Ich bin Taurak. Was willst du von mir?«
    »Ich möchte wissen, warum der Indianer auf dich geschossen hat«, sagte Zamorra.
    Der Eskimo grinste wölfisch.
    »Vielleicht möchte er ins Gefängnis«, sagte er. »Setz dich zu uns. Neben mir ist ein Platz frei. Oder hast du Angst, daß ich dich beiße, Mister Zamorra?«
    »Wohl kaum«, murmelte Zamorra. Er umrundete den Tisch und ließ sich neben dem Eskimo nieder. Er wurde aus dem Mann nicht klug. Er hatte eher damit gerechnet, daß Taurak sich nach dem Schuß in seiner Unterkunft verkrochen und schlafend gestellt hätte - wenn er etwas zu verbergen hatte. Andernfalls hätte er protestierend auftauchen und Yonkin anklagen können. Aber hier paßte nichts zusammen. Nicht das stillschweigende Ignorieren des Schusses, und nicht, daß er jetzt hier im Aufenthaltsraum saß und sich mit den anderen Arbeitern unterhielt. Sie schienen nicht unbedingt zur Frühschicht zu gehören, denn sonst hätten sie sich längst zum Schlafen zurückgezogen.
    Zamorra wollte Taurak direkt fragen, warum er sich so verhielt. Aber der Eskimo kam ihm zuvor.
    »Du bist auf der Jagd, Mister Zamorra«, sagte er. »Du suchst den Töter.«
    Zamorra starrte ihn entgeistert an. »Wie kommst du darauf?«
    Auch die anderen Männer schienen überrascht zu sein. Sie lauschten der Unterhaltung sehr interessiert.
    »Ich sehe so etwas«, sagte Taurak ruhig. »Es hat Todesfälle gegeben, die keine Unfälle sind - ich weiß es. Und nun taucht ein Fremder hier auf - du. Das ist kein Zufall. Du suchst den, der für die Morde verantwortlich ist. Und du meinst, du hättest eine Spur.«
    »Vielleicht«, sagte Zamorra.
    »Was denkst du, Zamorra?«
    »Daß ich aus dir nicht recht schlau werde, Taurak.« Zamorra versuchte etwas an Taurak zu erkennen. Aber das Amulett zeigte auch jetzt nichts an. »Yonkin schießt auf dich, und du regst dich nicht einmal darüber auf. Du glaubst, daß ich den Mörder suche. Du vermutest…«
    »Ich vermute nicht, sondern ich weiß«, sagte Taurak.
    »Dann weißt du sicher auch, wer der Mörder ist.«
    »Natürlich«, sagte Taurak. »Es ist der, der sich in eurem Bungalow umgesehen und etwas gestohlen hat.«
    Zamorra sog scharf die Luft ein. »Woher weißt du davon, Taurak?« stieß er leise hervor. Der Verdacht keimte in ihm, daß Yonkin vielleicht nicht zu Unrecht auf den Eskimo geschossen hatte. Vielleicht war er wirklich das Moster?
    Aber warum meldete sich dann das Amulett nicht?
    Taurak grinste. »Ich habe davon gehört«, sagte er.
    »Von wem?« wollte Zamorra wissen. Weder Nicole noch er hatten davon gesprochen. Wenn Taurak von dem Diebstahl wußte, dann nur, weil er den Dieb kannte - oder es selbst war!
    Taurak lachte leise. »Ich kann es dir nicht sagen«, erwiderte er.
    »Du solltest es aber tun«, flüsterte Zamorra. »Ich habe Möglichkeiten…«
    »Mich zur Antwort zu zwingen?« Taurak grinste. »Versuche es, Haaaaadhh…«
    Er riß die Arme hoch und warf sich gegen Zamorra, knurrte wild und schnappte nach seinem Hals. Dann glitt er auf seinen Stuhl zurück und lachte lauthals. Zamorra, der abwehrend die Arme hochgerissen
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