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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte, starrte ihn entgeistert an. Die anderen Männer wirkten etwas unsicher. Einige grinsten, die anderen schienen nicht zu wissen, was sie von der Situation halten sollten. Zamorra hatte für einen Moment geglaubt, daß Taurak der Werwolf war und ihn jetzt töten wolle.
    Aber es hatte nicht einmal den Ansatz einer Verwandlung gegeben. Tauraks Attacke war nur Schau gewesen.
    Und dennoch wurde Zamorra ein ungutes Gefühl nicht los.
    »Du solltest gehen«, sagte Taurak. »Du wirst mir lästig.«
    Zamorra erhob sich. Wortlos verließ er den Aufenthaltsraum. Es hatte keinen Sinn, das seltsame Gespräch mit dem Eskimo hier und jetzt fortzusetzen. Wer oder was auch immer Taurak war - Zamorra wollte einen gewaltsamen Rauswurf aus dem Weg gehen. Und es war anzunehmen, daß die anderen Arbeiter eher zu Taurak halten würden als zu ihm, dem Fremden.
    Er schritt durch den Korridor. Welches der Zimmer mochte das von Taurak sein?
    Zamorra verließ die Baracke und trat wieder in das Schneegestöber hinaus. Es schien nachzulasseñ. Aber die Spur Tauraks war fast vollständig verdeckt. Auch in Zamorras Eindrücken lag schon Schnee und würde seine Spur schon bald auslöschen.
    Der Professor fragte sich, was Nicole inzwischen erreicht hatte. Er wollte ihr folgen. Vielleicht ergab sich eine Möglichkeit, bei Tageslicht allein mit Taurak zu reden. Der Mann wußte mehr, als er zugeben wollte. Und vielleicht - war er doch das Monster? Immerhin war er zur fraglichen Zeit draußen gewesen. Ob er andererseits im Saloon gewesen war, als der Diebstahl stattfand, mußte noch geklärt werden. Denn da war er Zamorra noch nicht aufgefallen. Er konnte später eingetreten sein, nachdem er den Bungalow durchsucht hatte…
    Nach einem Dutzend Metern sah Zamorra sich um, weil er sich, beobachtet fühlte. Vor der Tür der Baracke stand Taurak und sah ihm hinterdrein.
    ***
    Nicole folgte der Spur indessen in die andere Richtung. Nach gut hundert Metern bog sie fast rechtwinklig ab und führte dann in einem weiten Bogen zu den Bungalows zurück. Nicole stutzte. Sollte der Erzeuger dieser Spur, vermutlich eben Taurak, tatsächlich am Fenster gewesen sein?
    Angesichts der Tatsache, daß in der Richtung, die sie nahm, keine Gefahr drohen konnte, lief Nicole schneller. Sie wollte nicht, daß die Spur unter dem Neuschnee verschwand, ehe sie ihren Ausgangspunkt fand.
    Doch Taurak war nicht von den Bungalows her gekommen. Rund fünfzig Meter vom ersten Gebäude entfernt, hatte er sich mit jemanden getroffen. Dieser Jemand war es, der von den Steinhäusern kam. Nicole versuchte anhand der Profile zu erkennen, wer nun weiter von wo gekommen war. Die glatten Sohlen führten hinüber in Richtung Saloon, das andere Schuhwerk zu den Bungalows.
    Das war ja interessant…
    Nicole entschloß sich, der Bungalow-Spur zu folgen. So wie es aussah, mußte Taurak wohl vom Saloon her gekommen sein. Dadurch wurde die Fährte uninteressant. Nicole ging den anderen Abdrücken nach und erwartete, daß sie zu ihrem Quartier führten. Aber das war nicht der Fall. Die Spur endete vor einem anderen Bungalow, direkt vor der Haustür!
    Also mußte Taurak sich mit jemandem getroffen haben, der von den Chefbungalows her kam… Aber mit wem?
    Es war nicht MacNells Haus, denn das stand direkt neben dem Gästebungalow, in dem Zamorra und Nicole einquartiert worden waren. Es mußte also einem anderen aus der Chefetage des Camps gehören.
    Ein Name stand nicht an der Tür.
    Nicole umrundete das Haus. Hinter den verschlossenen Läden schien ein Fenster offen zu sein, wahrscheinlich kurfristig zur Lüftung. Nicole hörte Stimmen. Eine davon kannte sie nur zu gut. Das war Angaunok! Die andere Stimme schien MacNell zu gehören.
    Unwillkürlich lauschte Nicole. Sie wollte wissen, warum die beiden Männer sich zu so später Stunde noch so angeregt unterhielten. Sie schienen sich über etwas nicht einig werden zu können. Nicole verstand nicht jedes Wort, aber sie bekam die Begriffe »Opfer« und »Mord« mit. Sie versuchte mehr herauszufinden, aber die Unterhaltung blieb undeutlich.
    Dann näherte sich einer der beiden Männer dem Fenster, wahrscheinlich, um es wieder zu schließen. »… nicht gut, den Leichnam in dem Lagerschuppen zu lassen«, hörte Nicole Angaunok sagen. »Es kann sein, daß morgen ausgerechnt diese Teile gebraucht werden. Was dann? Dann stolpert auch der letzte Mann über den Toten. Und ich habe keine Lust, aufzupassen, daß ihn sich niemand betrachtet. Du etwa?«
    »Es wird
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