Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
Vom Netzwerk:
stecken Sie?«, rief es schallend.
    »Hier, Sheriff«, sagte ich und packte meine Pistole weg.
    »Es hat ein paar Minuten gedauert, bis ich Haft- und Durchsuchungsbefehl für Hancock bekommen habe«, sagte der Sheriff.
    »Der Fuchs hat seinen Bau verlassen«, sagte ich, »kommen Sie mit!«
    Wir betraten das Haus von der Rückseite. Schweigend betrachtete Reading das Durcheinander. Mit der Fußspitze schob er die Bücher zur Seite. Dann betrachtete er aufmerksam die Schreibtischschubladen.
    Sogar die Bilder waren abgenommen worden. Es waren keine großen Kunstwerke, vor allem nicht das überdimensionale Seebild, das noch an der Wand hing.
    Ich hob es ab. Es verdeckte eine grau gestrichene Stahltür, die ich öffnen konnte. Der Stahlschrank war ausgeräumt bis auf das letzte Staubkörnchen.
    »Endgültig ausgezogen«, kommentierte Reading den Verhau trocken.
    Ich schwieg.
    Reading riss einen Zettel von einem Notizblock, der neben dem Telefon auf dem Boden lag.
    »Hier hat er doch etwas vergessen«, sagte er triumphierend.
    Ich kam näher und sah ihm über die Schulter. Aus den hastig hingekritzelten Zahlen war auf dem ersten Blick nicht viel zu entnehmen.
    Dann,warf ich einen Blick auf meine Uhr und wusste Bescheid.
    »Offenbar eine Anfrage bei einer Fluggesellschaft«, sagte der Sheriff.
    »Die erste Nummer bedeutet den Flug, die zweite die Uhrzeit und die letzte den Preis. Für 97 Dollar kann er ganz schön weit reisen.«
    »Und wo ist der nächste Flugplatz?«
    »In Poughkeepsie. Die Maschine ist vor zehn Minuten gestartet.«
    Reading zögerte nicht lange und rief den Flughafen an. Dort erkundigte er sich, mit welchem Ziel die Maschine gestartet sei. Nach einem kurzen »Okay«, legte er auf.
    »Direktflug nach New York mit Umsteigemöglichkeit nach Hawaii. Die Anschlussmaschine geht um 17 Uhr 15.«
    Wir hatten noch etwas über eine Stunde Zeit. Der Sheriff hatte es eilig, in sein Büro zurückzufahren.
    ***
    Dort fanden wir Phil, der uns mit freundlichem Grinsen erwartete.
    »Ich wette, die Versicherung streicht den Tag rot an«, sagte er stolz.
    »Warum? Hast du eine Lebensversicherung abgeschlossen oder willst du dich pensionieren lassen?«
    »Weder noch. Aber bis auf 2000 Dollar habe ich die ganze Beute aus dem Bankraub buchstäblich aufgefischt.«
    Mir fiel schlagartig das Plätschern ein, das ich von der Kabine aus gehört hatte.
    Also hatten die Gangster das Geld über Bord geworfen, bevor sie ausstiegen.
    »Es waren die Bojen, die mir auffielen«, erklärte Phil.
    »Und siehe da, sie waren randvoll mit Geldscheinen gefüllt«, ergänzte ich.
    »Genau. Damit sie nicht abtrieben, waren sie mit einer Kette an eine Eisenkugel gebunden. Ich brauchte sie nur an Bord zu hieven.«
    »Hast du schon gezählt?«
    »Wir haben es zusammen gemacht, denn allein kriegt man die Bündel nicht gezählt.«
    »Dann fehlt uns nur noch die Hauptperson, und wir können Vollzugsmeldung an Mr. High geben«, sagte ich.
    Reading erschien und füllte den Türrahmen mit seinen 200 Pfund Lebendgewicht aus.
    »Ich habe die Polizei von New York/ Idlewild verständigt. Sie fangen Hancock ab, sowie die Maschine landet. Ich will mir den Kerl selber holen. Kommen Sie mit?«
    »No, Sheriff, ich brauche noch ein paar Mosaiksteinchen«, sagte ich. »Und die finde ich nur hier. Ich glaube auch nicht, dass Hancock in dem Flugzeug sitzt. Die Spur ist mir zu deutlich, zu gewollt.«
    »Trotzdem, ich bin davon überzeugt, Cotton. Es kann nicht schaden, wenn ich nach Idlewild fahre.«
    »Sie haben recht, man muss jeder Spur nachgehen.«
    Langsam ging ich ins Büro und nahm den Zettel an mich, auf dem die Flugdaten notiert waren.
    Als ich Phil erzählte, was wir in Hancocks Bude gesehen hatten, meinte auch er: »Eine etwas zu deutlich zurückgelassene Spur. Es sieht so aus, als sollten wir absichtlich in eine bestimmte Richtung gelenkt werden.«
    Ich ließ Phil zurück mit der Aufgabe, Mr. High anzurufen und ihn über die letzten Schritte zu informieren.
    Inzwischen suchte ich die demolierte Farmers Bank auf, bei der schon die Bergungs- und Räumungstrupps tätig waren.
    Nach einigem Suchen fand ich den Beauftragten der Zentrale aus Poughkeepsie, der für den ordnungsgemäßen Abtransport aller Akten und noch verbliebenen Wertgegenstände zuständig war.
    Er führte mich in einen unbeschädigten Raum. Dort hatten wir ein längeres Gespräch miteinander.
    ***
    Reading war mit einem Beamten auf schnellstem Wege nach New York gefahren. Mit Rotlicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher