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0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
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wieder absetzte.
    Dann wandte ich mich den Cops zu.
    Sie hatten dem ohnmächtigen Verbrecher das Jackett ausgezogen und drei Gallonen Wasser ausgewrungen. Einer der Polizisten wickelte ihm eine mitgebrachte Decke um den Oberkörper, nachdem er Clark Handschellen verpasst hatte.
    »Achtung«, rief eine sonore Stimme, dann landete zu meinen Füßen ein braunes Paket. Einer der Fahrer der Streifenwagen hatte erkannt, dass hier unten zwei gebadete Katzen standen.
    Ich packte zufrieden die Decke aus und tauschte sie gegen meine Jacke. Phil half den Cops, Clark ins Auto zu tragen.
    »Da drüben sitzt der andere«, sagte Sergeant Amity und wandte den Kopf in Richtung des ersten Wagens.
    Ich ging ein paar Schritte näher. Dumpf und zugeknöpft saß Ted Shelby im Streifenwagen. Er hatte einen notdürftigen Verband um den rechten Arm.
    »Wo ist euer Häuptling?«, fragte ich. »Er sahnt wohl jetzt allein ab?«
    »Wart’s ab, bis er dich erwischt hat«, zischte er mich hasserfüllt an.
    »Ich wette, er hat Besseres zu tun. Seit ihr beide geschnappt seid, braucht er nicht mehr zu teilen. Ist doch praktisch für ihn, oder?«
    Ein kurzes Flackern in seinen Augen bestätigte mir, dass ihn dieser Gedanke beschäftigte.
    »Also, wo finden wir ihn?« sagte ich.
    »Auf’m Mond«, knurrte er.
    »Dann eben nicht. Jedenfalls macht er sich ein feines Leben, während ihr beide auf den elektrischen Stuhl müsst!«
    Ich wandte mich ab und ließ ihn mit seinen Gedanken allein. Ich war der Überzeugung, nach ein paar Stunden würde Ted weich wie Wachs werden.
    ***
    Eine Stunde später saß ich umgezogen bei Sheriff Reading im Büro.
    Clark und Ted waren in die beiden Zellen eingesperrt worden, die das provisorische Gefängnis von Millbrook bildeten.
    Wir gaben unseren Bericht zu Protokoll. Anschließend bat ich Reading, mir den Teilnehmer einer Telefonnummer herauszusuchen, die ich noch genau im Kopf hatte.
    »Der Anschluss gehört Roy Hancock«, sagte der Sheriff verblüfft, nachdem er seinen Wälzer wieder zugeschlagen hatte. »Wie kommen Sie auf die Nummer, Agent Cotton?«
    »Ich habe auf der Jacht ein Gespräch der Gangster belauscht. Dabei wurde die Nummer genannt. Ich schaue mir den Kasten schon einmal an, kommen Sie bitte mit dem Haussuchungsbefehl nach. So long, Sheriff.«
    Bevor sich Reading über seine Bürstenfrisur gefahren war, hatte ich die Tür von außen ins Schloss fallen lassen.
    Den Jaguar hatte ich auf dem Rückweg mitgenommen.
    Er war weder ins Wasser gefallen, noch hatten die Gangster die Reifen zerschnitten.
    Das Häuschen, das Hancock bewohnt hatte, lag mitten in einer neuen Siedlung von Millbrook, am nördlichen Stadtrand.
    Es war eines der typischen Fertighäuser, wie sie von großen Gesellschaften zu Dutzenden gebaut und dann pauschal verkauft werden.
    Ich parkte meinen Wagen direkt in der Kiesauffahrt und marschierte die letzten drei Meter zu Fuß.
    Obwohl ich seit drei Minuten den Finger auf den Klingelknopf hielt und drückte, blieb alles ruhig.
    Plötzlich wurde ich stutzig. Über ein Beet, das dicht an der Hauswand angelegt war, lief schräg eine Fußspur.
    Ich verfolgte sie und umrundete das Haus.
    An der Schwelle zum rückwärtigen Eingang lag frische Gartenerde.
    Als ich sie zwischen den Fingern prüfte, war ich sicher, dass sie noch keine Stunde lang hier lag. Feucht und klebrig, wie eben verloren, so als ob jemand in großer Eile über das Beet gelaufen wäre und das Haus eilig betreten hätte.
    Ich fixierte die Tür und fand sie einen Spalt offen.
    Behutsam drückte ich sie mit dem Schuh weiter auf.
    »Hallo«, rief ich in den kleinen Flur, dessen hintere Tür offen stand und den Blick in das Wohnzimmer freigab.
    Ich war überrascht, ein wüstes Durcheinander zu sehen.
    Schubladen waren aufgerissen und achtlos auf dem Boden ausgeleert worden. Bücher lagen wild verstreut, dazwischen ein umgestürzter Schreibtisch.
    Da sich niemand rührte, wagte ich zwei Schritte in den Flur.
    Von hier aus konnte ich feststellen, dass kein Stück der Einrichtung ganz geblieben war.
    Gerade machte ich kehrt, als ich ein paar Autoreifen auf dem Kies knirschen hörte. Eine Tür klappte.
    Ich nahm sofort meine Waffe aus dem Schulterhalfter und war mit zwei Sprüngen an der Hausecke.
    Sollte Roy Hancock noch einmal zurückgekommen sein? Vielleicht hatte er bei seiner überstürzten Flucht etwas vergessen.
    Stattdessen klingelte die Glocke. Der Besucher schien genauso ungeduldig zu sein, wie ich gewesen war.
    »Verdammt, wo
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