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0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
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müssen ihn schnappen, ohne dass er einen Laut von sich gibt, sonst türmen die anderen. Du kümmerst dich um ihn, wenn er zurückkommt. Ich sehe mich dann im Keller um.«
    Ich huschte schnell neben den Brauereiwagen und gab Phil ein Zeichen. Er baute sich neben mir auf. Ich ging langsam in die Hocke und spähte unter dem Wagen her.
    »Na, endlich«, hörte ich den Gangster sagen, dessen Beine ich neben dem rechten Vorderreifen des Lasters entdeckte. »Das hat mal wieder lange gedauert.«
    Die Antwort konnte ich wieder nicht verstehen. An der Stelle, wo der Gangster stand, musste eine Luke sein, die in den Keller führte. Ich hörte das Klirren von eisernen Ketten. Der Gangster bückte sich und legte die Ketten um eine der blechbeschlagenen Kisten.
    Die Gestalt vor der Luke ging wieder hoch. Die Kiste schwebte auf einmal über dem Boden, wurde zur Seite geschwenkt und verschwand dann in der Luke. Wahrscheinlich arbeiteten die Gangster mit einem Flaschenzug.
    Ich änderte meinen Plan. Ich wollte nichts aufs Spiel setzen, schob mich an Phil vorbei und trat hinter den Lastwagen. Mit größter Vorsicht zog ich mich hoch und vermied es sorgfältig, eine hastige Bewegung zu machen. Ich durfte nicht rucken, sonst konnte der Mann an der Luke womöglich durch die Bewegung des Wagens Verdacht schöpfen. Ich baute mich an der rechten Seite des Lasters auf, stellte mich mit dem Gesicht zur Einfahrt und hielt mich am Spiegel fest.
    Ich hörte die schlurfenden Schritte des Mannes näherkommen. Der Mann musste noch einen kleinen Transportkarren führen, denn an der Hauswand schepperte es metallen.
    Ich ging wieder in die Hocke. Die Schritte kamen näher. Der Mann musste jetzt ungefähr in meiner Höhe sein.
    Er bemerkte mich erst, als ich schon zum Sprung angesetzt hätte. Ich warf mich auf den Gangster, der den Transportkarren losließ und sich auf mich stürzen wollte.
    Es war zu spät!
    Ich riss ihn durch mein Gewicht zu Boden und bedeckte seinen Mund mit meiner Linken.
    Phil war neben mir. Er ging in die Hocke.
    »Übernimm ihn«, flüsterte ich ihm zu. »Knebeln und fesseln! Ich dringe in den Keller ein. Wenn du hier fertig bist, kommst du mir nach!«
    Ich stand rasch auf und schlängelte mich an dem Lastwagen vorbei. Die Luke, die in den Keller führte, war sehr groß. Die eiserne Abdeckplatte war ganz umgeklappt und lag auf dem Boden.
    Die Ketten des Flaschenzuges reichten bis in den Keller. Ich packte einen der angerosteten Stränge und ließ mich daran hinunter. Ich musste vorsichtig sein, damit die Ketten nicht zusammenschlugen und die Gangster unten im Keller alarmierten.
    Die rostigen Eisenglieder schürften die Haut meiner Handflächen ab wie Schmirgelpapier. Die Hände brannten wie Feuer. Als ich festen Boden unter meinen Füßen spürte, ließ ich die Kette los.
    »Flossen hoch! Und ganz langsam umdrehen!«, ertönte hinter mir eine heisere Stimme.
    Ich drehte mich langsam um. Ich starrte in das wutverzerrte Gesicht eines Mannes, dessen Bild ich bestimmt schon mal auf einem Steckbrief gesehen hatte.
    Ich hörte das Klicken, mit dem er den Sicherungshebel seiner Automatic umlegte. Die Haut in meinem Nacken zog sich zusammen, als würde sie mit Zitrone eingerieben.
    Der Gangster hielt die Pistole genau auf meine Brust gerichtet, und ich sah seinen Augen an, dass er nicht zögern würde, den Abzugshahn durchzudrücken.
    ***
    Er kniff die Augen zusammen, dass sie nur noch schmale Schlitze waren.
    »Was willst du denn hier, mein Junge?«, erkundigte er sich höhnisch und trat einen Schritt näher.
    »Steck die Kanone fort!«, riet ich ihm und blickte ihn scharf an. »FBI. Wir haben den Laden umstellt und…«
    »Wenn du ’n G-man bist, dann bin ich ein Zoodirektor«, höhnte der Gangster. »Du bist doch von Billy Young, und ihr wollt uns den Stoff abjagen!«
    »Ich bin G-man«, sagte ich mit Nachdruck. Ich musste Zeit gewinnen. »Hier kannst du meinen Ausweis sehen.«
    »Keine Bewegung!«, herrschte mich der Gangster an. Ich hatte den linken Arm einige Zoll sinken lassen und erstarrte jetzt in der Bewegung. Der Gangster ließ sich bluffen.
    Er wollte den Mund auf machen und etwas sagen.
    Er kam nicht mehr dazu.
    Blitzschnell ließ ich meine Linke niedersausen. Ich setzte alles auf eine Karte. Ich konnte sein Handgelenk erwischen. Ich traf ihn so hart, dass die Pistole seiner Hand entglitt. Ich sprang vor.
    Den Gangster warf sich ein Stück zurück. Mit meinem Fuß feuerte ich die Kanone außer Reichweite, genau in die
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