Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
Vom Netzwerk:
keinen Zweifel. Das ist er. Sehen Sie sich doch hier am rechten Kiefer die kleine Narbe an. Daran kann ich mich noch genau erinnern.«
    »Von der Narbe haben Sie uns aber nichts gesagt«, widersprach ich. »Und was ist mit den außergewöhnlich, starken Augenbrauen?«
    »Die sind hier auf dem Bild allerdings nicht zu sehen«, gestand der Verkäufer. »Vielleicht hatte er sie rasiert. Und das mit der Narbe ist mir gerade erst eingefallen, als ich sie hier auf dem Bild wieder sah.«
    Ich glaubte dem Mann. Ich hatte meine Fragen nur gestellt, um ganz sicher zu gehen. Schon häufig hatten uns Identifizierungen dieser Art im Stich gelassen. Ich legte dem Verkäufer auch noch die restlichen Bilder vor, aber er schüttelte immer wieder den Kopf. Schließlich verabschiedete ich mich von dem Mann, der uns sehr geholfen hatte.
    »Da haben wir Glück gehabt«, freute sich Phil, als wir auf die Straße traten. »Ich hätte nicht geglaubt, dass wir so schnell Erfolg haben würden.«
    »Ich auch nicht«, gestand ich. »Ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass der Gesuchte überhaupt in unseren Karteikarten verewigt ist. Es ist ein riesiger Zufall.«
    »Wieso?«, erkundigte sich Phil und öffnete die Tür des Jaguar.
    »Weil es sich nicht um einen Gangster handelt«, brummte ich. »Wenigstens wurde er bis jetzt noch nicht als Gangster geführt. Die Personalien von dem Mann sind nur deswegen in unseren Unterlagen, weil er sich 1958 beim Pentagon um einen Auslandsposten bemüht hat. Jack Dillinger heiß der Mann übrigens. Er hat im Krieg einen Arm verloren. Ruf die Zentrale an und lass schon mal die Fahndung nach diesem Jack Dillinger ankurbeln.«
    Phil machte sich an dem Funksprechgerät zu schaffen, und im gleichen Augenblick, da er es einschaltete, klang schon die Stimme von Billy Wilder aus dem Lautsprecher.
    Seine Stimme klang aufgeregt.
    »Gut, dass ihr euch meldet!«, sagte er. »Am Flugplatz ist etwas nicht in Ordnung! Ihr müsst sofort hin.«
    »Was ist denn da los?«, fragte ich zurück und beugte mich zur Seite, um in das Mikrofon sprechen zu können.
    »Wir waren zur Überwachung angefordert«, erklärte Billy Wilder. »Es sollte eine größere Goldsendung umgeladen werden. Die Leute vom Schatzamt waren auch da. Was genau passiert ist, weiß ich noch nicht. So viel ist abei auf jeden Fall sicher, dass das gesamte Überwachungspersonal unschädlich gemacht wurde und ein schwerer Spezialwagen mit dem Gold vom Flugplatz verschwinden konnte.«
    Rotlicht und Sirene hatte ich schon eingeschaltet. Ich brachte den Jaguar auf Hochtouren.
    »Womit wurden die Leute außer Gefecht gesetzt?«, fragte ich schnell.
    »Keine Ahnung«, gestand Billy Wilder. »Die Alarmmeldung ist gerade erst gekommen, wir wissen noch keine Einzelheiten.«
    »Okay, wir kümmern uns um die Geschichte«, brummte ich und bog auf die Third Avenue ein. Der Mittagsverkehr hatte noch nicht richtig eingesetzt, sodass ich schnell vorankam. Ich jagte in einem halsbrecherischen Tempo in Richtung Williamsburg Bridge.
    Dort verlor ich fast zwei Minuten.
    Mitten auf der Brücke waren mehrere Autos zusammengestoßen. Sie hatten sich richtig ineinander verkeilt. Dahinter stauten sich die Fahrzeugschlangen. Schon vor der Auffahrt hatte ich das rotierende Rotlicht auf dem Teleskopmast des Rettungswagens gesehen, der ungefähr in der Mitte der Brücke stand.
    Ich hatte das Fenster heruntergekurbelt. An der Unglücksstelle standen mehrere Wagen der City Police und der Rettungswagen.
    Ein schwerer Lincoln war mit der rechten Seite gegen einen Laternenmast geprallt, andere Wagen waren aufgefahren. Die Vorderseite des Lincoln war wie eine Ziehharmonika zusammengedrückt. Die Türen des Wagens standen offen. Ich musste ganz langsam fahren, weil Trümmer des Fahrzeuges auf dem Bürgersteig lagen. Ein Beamter der City Police winkte uns vorbei.
    Es waren genügend Helfer zur Stelle. Hinter der Unglücksstelle konnte ich das Gaspedal bis zum Anschlag hinuntertreten. Ich musste das Fenster hochkurbeln, denn der Fahrwind peitschte mit ungeheurer Wucht in den Wagen.
    Die Bushwick Avenue war wie leer gefegt. Erst auf dem Southern Parkway wurde es wieder lebhafter.
    ***
    Bis zum Airport brauchte ich knapp vier Minuten. Mehrere Wagen der Flughafen-Feuerwehr kamen von rechts und bogen dann zu einem hohen Turmgebäude ab. Ich setzte hinter den Wagen mit dem rotierenden Rotlicht her. Sie stoppten vor einem großen Hangar. Die Männer stürzten aus den Wagen und rannten zur Halle hinüber.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher