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036 - Die Söhne des Himmels

036 - Die Söhne des Himmels

Titel: 036 - Die Söhne des Himmels
Autoren: Michael J. Parrish
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den Wurfgeschossen der Verfolger schützte Rorke hingegen war noch ungeschützt auf freiem Feld.
    Lähmende Angst, gegen die er nichts unternehmen konnte, schoss ihm in die Glieder. Er war Soldat, war dazu ausgebildet worden, nichts zu fürchten und gegen alles zu kämpfen, was sich ihm in den Weg stellte.
    Aber dieser Gegner war anders.
    Rorke erinnerte sich an die Dinge, die man sich über das Volk erzählte. Dass es keine richtigen Menschen waren, sondern Geister aus einer anderen Welt.
    Dass sie Eindringlingen aus purem Vergnügen Gift verabreichten und dabei zusahen, wie sie qualvoll starben…
    Rorke rannte um sein Leben, während er die johlenden Schreie der Verfolger hinter sich hörte. Gehetzt blickte er sich um und sah sie aufholen.
    Mit letzter Kraft beschleunigte er seinen Schritt, holte alles aus seinem geschundenen Körper heraus als ihn plötzlich etwas heiß und scharf in sein linkes Bein biss.
    Rorke registrierte, wie sich die Spitze eines Speers neben ihm in den Sand bohrte. Einen Sekundenbruchteil lang war er froh darüber, dass ihn das Geschoss verfehlt hatte.
    Erst einen Lidschlag später registrierte er den Schmerz und stellte er fest, dass ihn das verdammte Ding gestreift hatte!
    Der Weltrattechniker stieß einen gurgelnden Schrei aus und brach auf seinem verletzten Bein ein. Panisch riss er die Hände hoch und ließ seine Waffe fallen, schlug der Länge nach auf den sandigen Boden.
    »Drax!«, brüllte er mit heiserer Stimme.
    »McKenzie! Hilfe!«
    ***
    Matt registrierte, wie sein Name gerufen wurde.
    Abrupt hielt er inne und wandte sich um, sah zu seinem Entsetzen Rorke am Boden liegen. Das linke Hosenbein des Technikers war blutig gefärbt; offenbar war er von einem Speer getroffen worden. Jetzt lag er im Sand, wälzte sich und schrie vor Angst während die Verfolger heranstürmten.
    »Hilfe!«, brüllte Rorke. »Helft mir doch…!«
    »Shit«, stieß Matt hervor und schickte sich an, seinen Tornister abzulegen. Das schwere Ding würde ihm nur hinderlich sein, wenn er Rorke zur Hilfe kam.
    Matt mochte den Weltratmann nicht besonders, und er verübelte ihm, dass er ihn und Dave über die wahren Umstände dieser Expedition im Unklaren gelassen hatte. Aber er hatte ihm das Leben gerettet, und er gehörte nun einmal zu diesem Team. Dass man seinen Flügelmann nicht im Stich ließ, war ein alter Grundsatz unter Kampffliegern. Matthew Drax hatte ihn sich zum Leitsatz gemacht.
    Gerade wollte er los sprinten, um Rorke zu Hilfe zu eilen als einen Hand vorschoss und ihn am Oberarm packte, ihn mit aller Macht zurück hielt.
    »Nicht!«, sagte Dave beschwörend. »Bist du wahnsinnig, Matt?«
    »Lass mich! Rorke braucht unsere Hilfe!«
    »Sie kommt zu spät. Dieser Idiot ist selbst schuld. Du kannst ihm nicht mehr helfen. Die werden dich ebenso schnappen wie ihn…«
    Entsetzt blickte Matt auf die heranstürmende Horde der Verfolger, um festzustellen, dass Dave Recht hatte. Lange ehe er Rorke erreicht hätte, würden die Sektierer bei ihm sein. Er würde ihm nicht helfen können, sondern lediglich selbst dabei draufgehen.
    »Komm, wir verschwinden«, beschwor ihn Dave McKenzie. »Nur so haben wir vielleicht noch eine Chance…«
    Noch immer zögerte Matt. Korkes Geschrei klang furchtbar in seinen Ohren.
    »Komm schon, Soldat!«, fuhr David ihn an.
    »Wir haben eine Mission zu erfüllen, vergiss das nicht!«
    Widerwillig gehorchte Matt. So Leid es ihm tat, Rorke zurück zu lassen er wusste, dass sie keine andere Wahl hatten. Nicht wenn sie diese Mission vielleicht doch noch erfolgreich abschließen wollten…
    Er schloss sich McKenzie an, als dieser los rannte. Ein flüchtiger Blick zurück zeigte Matt, wie die Sektierer Rorke erreichten, wie sie ihn packten und auf die Beine rissen, ihm grobe Fesseln anlegten.
    Wenigstens töteten sie ihn nicht auf der Stelle. Vielleicht bestand später noch die Möglichkeit, Rorke zu befreien…
    Fürs erste schienen die Sektierer damit zufrieden zu sein, einen der Fremden geschnappt zu haben sie verfolgten Dave und Matt nicht weiter. Unbehelligt erreichten die Beiden das Ende der Senke und tauchten in eine Ansammlung von Büschen ein, die den sanften Hang bewuchsen und sie den Blicken der Sektierer entzogen.
    Fürs Erste waren sie in Sicherheit.
    ***
    In der Ruine eines Gebäudes, das früher Büros und Verwaltungsarchive beherbergt haben mochte, gönnten sie sich eine kurze Rast. Mit knapper Not waren sie den Sektierern entkommen doch Matt konnte sich nicht recht
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