Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

Titel: 0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen
Autoren: Die Werkstatt der grauen Hyänen
Vom Netzwerk:
Geschäft beteiligen?«, erkundigte ich mich.
    »Nicht an meinem Geschäft, Sam. Das musste ich mir mühsam selbst verschaffen. Ich bleibe nur noch ein Jahr lang bei dieser Sache. Dann habe ich genug verdient, um mich selbstständig zu machen. Mit zwanzigtausend Bucks kann ich nach Kalifornien umsiedeln und dort auch ohne krumme Geschäfte leben. Aber ich kann dich an die richtigen Leute bringen. Vorläufig werden sie dir nur einen Wagen abnehmen, aber wenn du alles richtig machst, auch mehr. Du kommst dann auf einen recht netten Verdienst.«
    Ich starrte ihn misstrauisch an.
    »Warum gerade ich?«, knurrte ich, »du kennst mich nicht einmal. Könnte genauso gut ein Cop sein, der dich und deine Freunde hochgehen lassen will.«
    Flip Kelly schüttelte den Kopf und grinste mich an.
    »Bist aber keiner. Du heißt Sam Kidd und bist deiner Frau durchgebrannt, nachdem du vorher deiner Schwiegermutter noch ein bisschen Schmuck abgenommen hast.«
    Mr. High hatte großartig für meine Vergangenheit vorgesorgt.
    Hätte er das nicht getan, wäre diese Unterhaltung vielleicht ganz anders verlaufen.
    »Wie kommst du überhaupt dazu, in meinen Angelegenheiten herumzuschnüffeln?«, beschwerte ich mich jetzt.
    Flip Kelly schenkte mir wieder aus der Flasche nach und beugte sich nach vorne.
    »Du kannst von Glück sprechen, dass ich es getan habe, Sam. Ohne mich könntest du betteln.«
    »Na gut«, gab ich zögernd nach. »Aber wie bist du auf mich gekommen?«
    »Bist auch ein armer Teufel«, meinte Kelly gefühlsvoll. »Und ich hatte einen Kumpel, der bei dieser Sache mitmachte. Leider war er ein wenig unvorsichtig und verunglückte, als ihm die Cops zu nahe im Nacken saßen. Er fuhr gegen einen Lastwagen. Wenn du so etwas riskieren willst, dann kannst du seinen Platz einnehmen, und ich muss sagen, du siehst aus, als würdest du eine Menge mehr riskieren.«
    »Ist es gefährlich?«, fragte ich rasch.
    Er grinste.
    »Keine Spur, solange du nicht zu frech wirst. Ich beschaffe dir die nötigen Schlüssel, die du brauchst. Sie kosten hundert Bucks, aber das lohnt sich. Kannst es vom ersten Verdienst zahlen. Dann fährst du die Karre weg, überzeugst dich, dass dir niemand folgt, und lieferst sie ab. Du bekommst sofort dein Geld und kannst für den Rest der Woche faulenzen.«
    »Wo liefere ich den Wagen ab?«, erkundigte ich mich rasch.
    Flip Kelly erstarrte.
    »Langsam, junger Freund!« Er schaute mich prüfend an.
    »Das erfährst du heute Nachmittag, wenn ich erst einmal weiß, dass du etwas taugst. Davon werde ich mich persönlich überzeugen. Was sagst du dazu, machst du mit?«
    Ich trank wieder einen Schluck aus dem Glas, starrte ihn nachdenklich an.
    Er griff in die Tasche. Dann warf er mir fünf Scheine hin.
    Er grinste.
    »Vorschuss«, erklärte er. »Ich beschaffe dir jetzt die notwendigen Schlüssel. Wir treffen uns um zwei Uhr bei Dino. Klappt alles, dann kassierst du heute Nachmittag fünfundneunzig Bucks.«
    Ich nickte.
    »Hundert für die Schlüssel, fünf der Vorschuss. Beim nächsten Mal wird es hoffentlich mehr sein.«
    Flip Kelly grinste.
    »Das kommt ganz auf dich an«, sagte er und schob sich hinter dem Tisch hervor.
    Dann angelte er sich die Flasche. »Um zwei Uhr bei Dino, klar?«
    Ich nickte und blickte ihm nach, als er die Flasche an der Bar abstellte und auf seinen langen Spinnenbeinen hinausstelzte.
    Bisher war alles viel einfacher gegangen, als ich zu hoffen gewagt hatte.
    ***
    Gegen drei Uhr kamen wir beim Bellevue Hospital an. Dort gab es genügend Wagen, die während der Besuchsstunden abgestellt wurden.
    Flip Kelly hielt sich diskret im Hintergrund.
    Ich klimperte mit dem Schlüsselbund, den er mir kurz vorher zugesteckt hatte, und hielt nach dem Wagen Ausschau, den ich suchte.
    Es war ein hellgrauer Buick, erst knapp ein Jahr alt und in makelloser Verfassung.
    Wo ihn Mr. High aufgetrieben hatte, war mir nicht klar, aber ich wusste, dass ihn unser technischer Dienst sorgfältig behandelt hatte. Außer den gewöhnlichen Motor- und Karosserienummern, gab es noch andere Kennzeichen, die so versteckt angebracht waren, dass sie sogar den geübtesten Augen entgingen.
    Außerdem war hinter der Polsterung des Rücksitzes ein winziger Peilsender angebracht worden.
    Wir hatten nicht die Absicht, diesen Wagen abzuliefern, ohne uns weiter darum zu kümmern.
    Ich brauchte nicht weit zu gehen, bis ich den Buick entdeckte.
    Er war in der Richtung geparkt, die zu Flip zeigte. Ich ging an dem Wagen vorbei, streifte wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher