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0358 - Bestien der Nebelwelt

0358 - Bestien der Nebelwelt

Titel: 0358 - Bestien der Nebelwelt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lagerfeuers, das schon ziemlich alt sein mußte.
    »Hier haben damals Tendyke und die Druiden campiert«, sagte Zamorra. »Aber dieser Geländewagen steht bestimmt nicht noch seit damals hier herum. Hier sind Menschen.«
    »Siehst du welche?«
    Zamorra verzichtete auf eine Antwort. Er dirigierte den Hubschrauber näher an den Geländewagen heran. Das Fahrzeug war leer. Von seinen Insassen war nirgendwo etwas zu sehen.
    »Du bist leichtsinnig«, sagte Nicole plötzlich. »Du jagst hier im Tiefflug über die Lichtung! Wenn die Stadt überraschend auftaucht, krachen wir gegen die Mauern!«
    »Du hast recht«, sagte Zamorra. »Ich werde mal neben dem Geländewagen landen. Wir sollten uns die Sache mal zu Fuß ansehen. Vielleicht entdecken wir etwas. Und wenn es nur die Leute sind, denen der Wagen gehört.«
    »Die sind wahrscheinlich im Wald und jagen Klapperschlangen und Grizzlybären.«
    »Die es beide hier nicht gibt…«
    Zamorra ließ den Hubschrauber in unmittelbarer Nähe des Geländewagens aufsetzen und schaltete den Motor ab. Die Rotorblätter verloren an Schwung und drehten aus. Die beiden Insassen kletterten aus der kleinen Maschine.
    Es war immer noch alles andere als kühl. Binnen Augenblicken klebte die wenige Kleidung, die sie trugen, am Körper. Der Schweiß lockte Insekten an. Bloß hatten die Biester an den beiden Menschen wenig Vergnügen, weil die sich schon vorher mit Abwehrsprays eingesprüht hatten. Schließlich wollten sie nach der Stadt und Sara Moon suchen und nicht Tausende von Mücken und Fliegen erschlagen.
    Zamorra ging zum Chevy hinüber. Der Wagon war nicht abgeschlossen.
    Wozu auch? Wer kam schon hierher in die Wildnis, um Autos zu stehlen? Zamorra sah hinten im Laderaum einige abgewetzte Reisekoffer. Drei Stück. Das bedeutete, daß er mit drei Menschen rechnen konnte. Die Koffer sahen aus, als wären ihre Besitzer häufig unterwegs. Ein paar Plastikbeutel, einige kleinere Taschen und Behälter… drei Schlafsäcke und Luftmatratzen…
    »Das sieht nach einer längeren Expedition aus«, erkannte Zamorra. Er sah auf die Lichtung hinaus.
    Irgendwie hatte er das Gefühl, von dort her, aus dem Unsichtbaren heraus, beobachtet zu werden.
    ***
    Ratlos drehte sich Manolito einmal um sich selbst. Er stand oben auf der Dachplattform, zu der eine geländerlose Steintreppe hinaufführte. Das ganze Haus war leer. Susan Hayworth war entweder nicht mehr in diesem Gebäude, oder sie hatte vielleicht ein anderes betreten, oder…
    Es gab unendlich viele Möglichkeiten.
    Fest stand nur, daß sie hier nicht war. Und ebenso fest stand, daß sich Manolito bodenlos leichtsinnig verhalten hatte. Er war einfach in das Haus hineingestürmt, ohne daran zu denken, daß die Gefahr, die möglicherweise die Amerikanerin bedrohte, auch ihn bedrohen konnte.
    Jetzt erst kehrte das halbwegs klare Denken zurück.
    Überall außer oben auf der freigewehten Dachplattform lag Staub! Fingerdick, zentimeterdick, manchmal in noch dickeren Schichten Staub, den Manolito aufgewirbelt hatte, als er hindurch stürmte. Staub, in dem er Spuren hinterlassen hatte.
    Und nicht nur er!
    Auch die Amerikanerin mußte Spuren hinterlassen haben, wenn sie wirklich hier eingedrungen war. Und er hatte nicht daran gedacht! hatte jetzt wahrscheinlich sogar vorhandene Spuren verwischt…
    Er schalt sich einen Narren.
    Aber gut, er war kein Pfadfinder, kein Mensch, der mit der Natur und all den Kleinigkeiten aufgewachsen war, die ihn zu einem Fährtenleser gemacht hätte. Er war eine Stadtmensch, und er versuchte immerhin, zurechtzukommen.
    Langsam schritt er die Treppe wieder hinab. Achtete auf die Spuren im Staub. Aber alles, was er sah, waren die Abdrücke seiner eigenen hochhackigen Stiefel. War die Amerikanerin also nicht in diesem Haus gewesen?
    Vielleicht hatte er sich auch geirrt, und sie war in das Gebäude daneben eingedrungen… es war alles so schnell gegangen, und der Indio hatte kaum Gelegenheit gehabt, alles genau zu registrieren. Er konnte sich durchaus geirrt haben. Die Gebäude sahen sich alle so ähnlich mit ihren weißen Mauern und den leeren Fensterhöhlen, hinter denen dämmriges Zwielicht herrschte.
    Manolito trat wieder auf die Straße hinaus. Diesmal sah er sich erst vorsichtig nach allen Seiten um, ob da nicht wieder irgend ein Ungeheuer lauerte… oder ob die Flugbestien wieder da waren. Aber alles lag ruhig da.
    Manolito wandte sich nach rechts, ein Haus weiter zurück. Der Eingang sah dem ähnlich, aus dem er gerade
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