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0358 - Bestien der Nebelwelt

0358 - Bestien der Nebelwelt

Titel: 0358 - Bestien der Nebelwelt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einmal in Sara Moons Gewalt gewesen. Damals, als es die Meeghs noch gab. Damals, als Sara Moon ihr schwarzes Dämonenblut in die Adern praktizierte, um Nicole selbst zu einer Dämonin zu machen. Es war ihr nicht gelungen. Nicoles Blut war längst wieder normal, aber es war etwas zurückgeblieben: eine besondere Empfindlichkeit gegenüber parapsychischen Erscheinungen.
    Nicole war nicht interessiert, ein zweites Mal eine Gefangene von Merlins entarteter Tochter zu werden.
    »Gut«, sagte Zamorra und zählte auf. »Wir haben das Amulett, und wir haben den Dhyarra-Kristall. Und wir haben den Zauberkoffer mit allerlei Essenzen, Pülverchen und sonstigen Hilfsmittelchen, um Magie anzuwenden. Bloß wird uns das nicht viel helfen. Wenn wir Sara nicht mit Amulett oder Kristall unter unsere Kontrolle bekommen, ist es aus. Dabei darf sie nicht einmal verletzt werden. Wir müssen sie nur gefangennehmen.«
    »Ich bin derzeit ratlos, wie wir das anstellen sollen«, gestand Nicole. »Denn sie wird uns ihrerseits bedenkenlos angreifen und zu töten versuchen. Sie fangen zu wollen klingt mir bedenklich nach dem alten Spruch: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß.«
    »Wir werden es mit einer Trockenwäsche versuchen«, flachste Zamorra, wurde aber sofort wieder ernst. »Ich bin dafür, daß wir die Dinge auf uns zukommen lassen. Wir sind doch schließlich Weltmeister im Improvisieren. Wir sehen uns an, wo diese Blaue Stadt liegt, besorgen einen Mietwagen und düsen los. Oder möchtest du erst noch ein paar Runden im Swimming-Pool unten drehen?«
    Nicole sah an sich herunter. »Dann müßte ich mich ja schicklich anziehen«, maulte sie. »Und das bei den hiesigen Temperaturen… ich kann die Mexikaner verstehen, daß sie stundenlang ihre Siesta abhalten.«
    »Wenn wir zur Blauen Stadt aufbrechen, wirst du dich ebenfalls anziehen müssen«, sagte Zamorra. Er erhob sich, öffnete den Koffer und holte eine Landkarte heraus, die er auf dem Fußboden ausbreitete. Sie zeigte Mexiko in allen Einzelheiten. Zamorra hatte sie am Flughafen beschafft, direkt nach der Landung. Die Karte zeigte jeden Hügel, jedes ausgetrocknete Flußbett und jede einigermaßen befahrbare Straße - zu denen auch jene Pfade zählten, die nur mit Handoder Maultierkarren befahren werden konnten.
    Nicole kniete sich neben Zamorra auf den Teppich. Ihr Zeigefinger glitt von Mexico-City aus über die Karte, hinunter nach Cuernavaca - sogar jene Tempelruine, in deren Tiefe sie seinerzeit auf die Rothaarige mit ihren fügenden Teleporter-Schädeln gestoßen waren, war eingezeichnet.
    Von jenem Tempel aus sollte laut Tendyke ein unterirdischer Gang zur Blauen Stadt führen. »Aber der Affe soll mich lausen, wenn wir diesen Gang benutzen«, sagte Zamorra. »Eine bessere Falle als einen Gang gibt es gar nicht. In dem können wir uns nicht wehren, zwischen den Häusern der Stadt schon eher. Also versuchen wir uns zu erinnern, was unsere Freunde uns über Richtung und Entfernung verraten haben. Vielleicht gibt es inzwischen auch schon einen ausgefahrenen Weg durch den Dschungel.«
    »Bestimmt schon wieder zugewuchert«, sagte Nicole. »Es ist immerhin ein paar Wochen her, und Unkraut wächst und wuchert schnell. Aber vielleicht werden wir den Gang doch nehmen müssen.«
    Zamorra sah sie erstaunt an.
    »Dann nämlich, wenn die Stadt verschwunden sein sollte - vielleicht ist sie dann nämlich über den unterirdischen Gang zu erreichen…«
    Zamorra hob die Schultern. Er tippte auf eine Stelle im Dschungel, wo eine offene Lichtung eingezeichnet war. »Dort könnte es sein«, sagte er. »Ein Loch im Wald, gerade groß genug, daß eine kleine Stadt hineinpassen würde.«
    Nicole nickte. »Ich telefoniere nach einem Mietwagen, okay? Oder hättest du lieber einen Hubschrauber? Auch das müßte möglich sein.«
    Zamorra hob die Brauen.
    »Nicht schlecht«, sagte er. »Platz zum Landen ist in jedem Fall da, denn Tendyke hatte ja auch einen Kopter im Einsatz. Außerdem sind wir dann nicht schon unterwegs Fallen ausgesetzt.«
    »Also versuche ich einen Hubschrauber zu chartern«, versprach Nicole und sah sich nach dem Zimmertelefon um.
    ***
    Manolito reagierte blitzschnell. Beide Hände riß er hoch, schob sie unter den schlingenden Arm und drückte ihn von seinem Hals weg, schnappte nach Luft und drehte sich halb.
    Der krakenartige Arm war aus einem Mauerloch hervorgezuckt, neben dem Manolito gelehnt hatte! Aus weiteren Öffnungen zuckten jetzt noch mehr Arme hervor. Hier und da
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