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0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Einrichtungsstücke befanden, weiche Teppiche und Matratzen, Plüschfiguren, Bücher, die überall sonst herumlagen und standen, nur nicht in Regalen, dazu hier und da ein paar liegengelassene Kleidungsstücke. Von bürokratischer Ordnung, dachte Sparks, schien die anständige und alleinstehende junge Dame nicht viel zu halten.
    »Stellen Sie die Falle schon mal auf und machen Sie es sich bequem«, rief Patty. »Sie haben doch bestimmt noch nicht zu Abend gegessen, wie? Ich mache uns eine Kleinigkeit. Hat Ihr Partner auch Hunger?«
    Sparks seufzte. »Eigentlich wollte ich die Falle nur aufstellen und mich dann verstecken«, sagte er. »Sie können sicher sein, daß die Falle funktioniert. Wenn hier nur etwas Platz wäre…«
    »Oh, schieben Sie einfach aus dem Weg, was stört«, sagte Patty munter. »Ich muß ohnehin noch umräumen. Der Fernseher kommt vors Fenster, damit die Gespenster ihn auch sehen.« Sie begann mit dem Umdekorieren. Fassungslos sah Sparks zu, wie Patty das Chaos veränderte, ohne es zu verkleinern. Schließlich fand sich der Fernseher samt Videorecorder vorm geöffneten Fenster wieder, mit der Mattscheibe nach außen gerichtet. Direkt daneben war hinter der Fensterbank gerade noch genügend Platz, die Geisterfalle so zu verstecken, daß sie nicht auf den ersten Blick gesehen werden konnte, aber trotzdem wirksam war.
    »Wenn ich nur wüßte, wie sie funktioniert«, sagte Patty. »Der technische Fortschritt ist doch ein wahres Wunder. Mal abgesehen davon, daß ich bis vor ein paar Monaten nicht an Gespenster glaubte, ist es doch toll, daß man die jetzt schon mit technischem Gerät einfangen kann…« Sie begann in der kleinen Kochnische zu hantieren. Sparks sah es mit Grausen. Wenn das Ergebnis ihrer Kochkunst so wurde wie das Chaos in der kleinen Wohnung…
    »Lassen Sie mich das mal lieber machen«, sagte er. »Ich bin Koch aus Leidenschaft. Eines meiner zahlreichen Hobbies.« Er nahm ihr Pfanne und Messer aus der Hand und begann nachzuforschen, was der Kühlschrank an Köstlichkeiten verbarg. »Was sagt überhaupt Ihr Verlobter zu Ihrem ver… äh, wagemutigen Plan?«
    »Mein Verlobter? Oh, verlobt sind wir nicht«, sagte Patty. »Wir sind nur gute Freunde und haben uns lieb. Ich hoffe, er weiß nichts davon. Er wäre sonst nämlich böse.«
    »Wird er Sie nicht vermissen? Ich meine, Sie sind heute nacht nicht bei ihm… Sie haben seine Videocassette…«
    »Oh, er hat noch andere«, sagte sie. »Vielleicht tröstet er sich ja auch mit Diane. Das ist unsere gemeinsame beste Freundin, müssen Sie wissen. Ist sogar schon einmal vom Vampir gebissen worden und…«
    »Aha«, machte Sparks veständnislos, hörte zu und versuchte dabei aus den Fragmenten, die er im Kühlschrank fand, ein halbwegs annehmbares Abendessen zu zaubern. Derweil langweilte sich Othmarsen unten im Wagen. Immer wieder sah er in die Runde, auch zum Fenster hinauf, und kam schließlich zu der Erkenntnis, daß die Gespenster vielleicht gewarnt sein könnten, wenn sie den Wagen hier direkt vor dem Haus sahen.
    »Eingreifreserve hin, Eingreifreserve her«, brummte er. »Der Wagen muß in Sichtdeckung. Die Gespenster kennen ihn ja leider.«
    Er sah sich vom Wagen aus um. Das kleine Häuschen besaß eine schmale Einfahrt, die auf einen mittelgroßen Zierrasen führte. Es gab ein paar Sträucher hier, und da. Wichtig war aber, daß man den Wagen, wenn er zwischen den Sträuchern stand, von der Vorderseite des Hauses aus nicht mehr sehen konnte. Othmarsen ließ den Motor an und legte den Rückwärtsgang ein. Um Erlaubnis fragen konnte man ja später immer noch, außerdem diente das Verstecken des Vauxhall einem guten Zweck. Er lenkte den Wagen also rückwärts auf den Zierrasen, sorgfältig darauf achtend, daß er weder rechts noch links einen der Sträucher rammte.
    Schließlich meinte er, es sei so gut, rückte sich zurecht und verfehlte die Bremse. Der Wagen machte einen Satz rückwärts und senkte sich dann so unversehens wie abrupt mit dem Heck steil abwärts. Es platschte gewaltig. Dann kam das Fahrzeug in extremer Schräglage zum Stillstand.
    Mit einem erschrockenen Fluch sprang Othmarsen aus dem Wagen -und dank der schrägen Böschung landete er ebenfalls im Zierteich, den er im Rückspiegel vorher nicht hatte entdecken können.
    ***
    Die Falle, die Zamorra aufbaute, war recht einfach gehalten. Vorsichtshalber installierte er sie im Freien, damit sie für die Gespenster leichter erreichbar sein würde. Er benutzte dazu den
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