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0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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umständliche Beschwörung beendet war…«
    Zamorra seufzte.
    »Wie du vielleicht gemerkt hast, sind wir Freunde von Gryf und Teri. Und wir brauchen deine Hilfe«, sagte er.
    »Wollt ihr mich über diese Freundschaft nötigen, euch einen Dienst zu erweisen?« fragte McThruberry.
    »Nein. Der Hinweis sollte dir nur verdeutlichen, mit wem du es zu tun hast, McThruberry«, sagte Zamorra.
    »Und daß du Vertrauen zu uns haben darfst.«
    McThruberry grinste.
    Irgendwie konnte er trotz seiner scheinbaren Stabilität nicht verhindern, daß seine Stimme hohl und wie aus weiter Ferne klang.
    »Vertrauen? Natürlich… ihr seid anders als Sparks und Othmarsen. Was kann ich für euch tun?«
    »Das eben«, sagte Zamorra, »ist das Problem. Du müßtest dich einsperren lassen.«
    »Niemals«, sagte McThruberry und löste sich auf.
    ***
    Sparks nahm den Zettel entgegen, den der Reverend ihm gab, und las ihn. Unter der Adresse fanden sich ein paar Zeilen: Sie brauchen sich keine Gedanken mehr um einen Lockvogel zu machen. Ich werde die Gespenster zu mir locken. Seien Sie zur Geisterstunde bereit, sie zu fangen, bevor sie mich erschlagen können. Patty Glandeen.
    »Hm«, machte Sparks. Er sah den Reverend an. »Meint das Mädchen das etwa ernst?«
    »In der Tat, mein Sohn«, sagte Beamish. »Und Sie täten gut daran, Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Ich kenne Miß Glandeen und weiß nur zu gut, daß sie sich von einem einmal gefaßten Entschluß nicht abbringen läßt, ganz gleich, wie gefährlich es für sie ist. Sorgen Sie dafür, daß ihr nichts geschieht. Immerhin haben Sie den Spuk nach Eddleston gebracht.«
    »Recht unbeabsichtigt, Sir«, sagte Sparks. »Aber wir werden unser Bestes tun.« Er tippte auf die Adresse. »Wo finden wir diese Wohnung?«
    »Es ist eine kleine Zweizimmer-Dachwohnung«, sagte Beamish und beschrieb den Weg, der kaum zu verfehlen war.
    »Wir werden dem Spuk ein Ende bereiten. Verlassen Sie sich nur auf uns«, sagte Sparks. »In dieser Nacht werden die Gespenster zum letzten Mal in Freiheit heulen. Es ist erstaunlich, welchen Mut manche Mädchen haben. Vielleicht sollten wir sie als Mitarbeiterin in unserer Firma anstellen.«
    »O nein«, seufzte Othmarsen. »Unsere Firma ist jetzt schon personell überbesetzt und hat schwer an dir zu tragen, Colonel… du solltest dich bei Gelegenheit wegrationalisieren.«
    »Die Arbeitslosigkeitsrate in unserem schönen Königreich ist so schon hoch genug«, widersprach Sparks. »Ihre Majestät die Königin kann froh sein, daß es Männer gibt wie wir, die mit untenehmerischem Mut einen neuen Gewerbezweig schaffen.«
    Glenn Beamish verabschiedete sich. So ganz war er von der Qualität dieses neuen Gewerbezweiges nicht überzeugt. Es konnte daher nicht schaden, wenn er sowohl den Wunsch auf Erlösung der Gespenster wie auch die Bitte um Pattys Sicherheit in sein Abendgebet einschloß. Beamish hoffte inbrünstig, daß dem Mädchen nichts zustieß.
    Das, was er an Schäden in Clandis Wohnung gesehen hatte, erfüllte ihn mit Schrecken.
    ***
    »Warte«, bat Zamorra. »Höre mich erst zu Ende an. Was glaubst du, Geist des McThruberry, weshalb ich von Vertrauen sprach?«
    Die Eindringlichkeit seiner Worte ließ den Geist verharren. McThruberry verdichtete sich wieder etwas.
    »Ich soll mich einsperren lassen«, sagte er. »Das ist nicht einzusehen. Ich werde meine Feiheit, die mir gegeben wurde, nicht wieder aufgeben. Erst recht nicht, um mich später in einem Gespenster-Zoo anstarren zu lassen. Möglicherweise soll ich noch den Kopf unter dem Arm tragen und mit Ketten rasseln, um den Erwartungen der Besucher zu entsprechen?«
    »Nein«, sagte Zamorra. »Du gehst von völlig falschen Voraussetzungen aus. Du sollst dich nur zum Schein einsperren lassen. Vorübergehend. Es soll so aussehen, als wärest du nicht mehr in Freiheit.«
    »Das verstehe ich nicht«, gestand der Geist.
    Zamorra bemühte sich, es ihm zu erklären. Er sprach von seiner Vermutung, daß die Geister John und Patty nur angegriffen hatten, um ihrerseits einen Befreiungsversuch durchzuführen, in Verkennung der Situation. »Deshalb bin ich so gut wie sicher, daß sie auch prompt erscheinen werden, wenn sie dich in Gefangenschaft sehen.«
    »Und dann?«
    »Dann kümmern wir uns um den Earl of Stayn.«
    »Und die anderen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Zamorra. »Sie sind harmlos, und sie sind heimatlos und hilflos. Wenn wir es können, werden wir versuchen, sie zu erlösen und ihnen Frieden zu
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