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0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entstanden, ganz abgesehen davon, daß das Herausziehen des Wagens noch mal Beschädigungen nach sich ziehen wird!«
    »Gib ihm einen Hunderter, Lyle«, sagte Sparks resignierend.
    »Wieso ich?« schrie Othmarsen. »Ich habe schon den Kranwagen bezahlt. Diesmal bist du dran, Colonel!«
    »Wenn du so dumm warst, den Kranwagen nicht aus der Firmenkasse, sondern aus deiner privaten Tasche zu bezahlen, freut das die Firma natürlich sehr«, strahlte Sparks. »Dann ist die Lage ja gar nicht so kritisch.«
    »Verflixt, du…«
    »Du hast den Wagen in den Teich gefahren. Also zahlst du auch«, beschloß Sparks und wandte sich an den Hausbesitzer. »Haben Sie ein Fahrzeug bei der Hand, mit dem wir den Astra bergen können? Er hat Frontantrieb, was die Sache wesentlich erleichtern wird, zudem befindet er sich ja nur mit dem Heck im Wasser…«
    »Wehe, wenn das jetzt mit Öl verunreinigt ist«, drohte der Eigentümer. »Ich hole meinen Wagen aus der Garage…«
    Eine halbe schweißtreibende Stunde später stand der Astra zum Trocknen auf der zerwühlten Wiese, die mit einem Zierrasen nicht mehr viel gemein hatte. Der durchnäßte Othmarsen bestand darauf, trockene Kleidung zu erhalten. Er nieste bereits gemeingefährlich.
    »In Ihrem Zustand können Sie nicht bis zum ›Eisernen Krug‹ laufen«, beharrte Patty, die hinzugekommen war, um sich das seltene Schauspiel anzusehen. »Kommen Sie mit hinauf. Mister Sparks kann ja so lange im Wagen bleiben. Sie können Ihre Sachen bei mir auf der Heizung trocknen. Ich leihe Ihnen solange meinen Bademantel. Hoffentlich paßt er.«
    Das Wunder geschah, er paßte.
    Nur das vorbereitete Essen war in der Zwischenzeit restlos verbrannt.
    ***
    Indessen hielt es John Clandis für angebracht, sich Gedanken um Patty Glandeen zu machen. Schließlich kannte er sie ja nur zu gut. Und irgendwie setzte sich in ihm die fixe Idee fest, daß Patty möglicherweise beabsichtigte, sich den Gespenstern tatsächlich als Köder anzubieten.
    Dafür sprach so manches.
    Zum Beispiel, daß sie sich so bald verabschiedet hatte, obgleich sie doch nun in Johns Wohnung so sicher wie in Abrahams Schoß hätte sein können. Zum Beispiel, daß sie in dieser Nacht allein sein wollte und auch noch die Cassette mitgenommen hatte.
    Das gefiel ihm gar nicht. Er dachte an die Axt und machte sich ernsthafte Sorgen um Patty. Entschlossen schlüpfte er daher in die Jacke und machte sich auf, Patty einen Besuch abzustatten. Wenn sie wirklich nur allein sein wollte, konnte ihm nicht mehr passieren, als daß sie ihn bat, wieder zu gehen.
    Er kam am »Eisernen Krug« vorbei und vermißte den Vauxhall; dafür sah es im Garten des Häuschens, in dem Patty wohnte, aus, als habe der dritte Weltkrieg bereits stattgefunden. John ging den Reifenspuren nach und entdeckte den Wagen, in dem Sparks Däumchen drehte.
    »Also doch«, murmelte er, eilte zur Haustür und vergrub den Klingelknopf unter seinem Daumen.
    Patty öffnete überrascht. »Was willst du denn hier?«
    »Das klingt ja nicht sehr begeistert«, knurrte John. »Du spielst den Lockvogel, nicht wahr? Weißt du überhaupt, wie gefährlich das ist?«
    »Natürlich. Aber irgend jemand muß es ja tun, nicht wahr?«
    John seufzte. »Mußt ausgerechnet du das sein?«
    »Warum nicht? Es ist schon alles vorbereitet, die Falle steht bereit, es kann gar nichts passieren.«
    »Also gut«, seufzte John. »Gib mir eine Chance, dich zu überreden, ja? Und wenn nicht, dann will ich wenigstens bei dir sein, wenn die Gespenster kommen.« Schon drängte er sich nach oben.
    »Ach du lieber Himmel«, murmelte Patty erschrocken.
    John betrat die Wohnung.
    Sah den massigen Mann im Bademantel.
    Ballte im äufwallenden Zorn die Fäuste und stürmte auf Othmarsen zu.
    Und stolperte in dem Chaos, das Othmarsen reaktionsschnell vergrößerte, indem er den Teppich packte und daran riß.
    »No, Sir«, sagte er. »Einmal am Tag niedergeschlagen zu werden reicht, und ich habe dieses Erlebnis für heute schon hinter mir.«
    John richtete sich wieder auf.
    »Sie - Sie Geisterjäger«, fauchte er. »So ist das also. Sie haben sich an Patty herangemacht und…«
    »Du spinnst, John«, sagte Patty hinter ihm. »Schau dir die Heizung an und was da trocknet. Der Commander ist nur ein bißchen in den Teich gefallen. Das ist alles.«
    John schürzte die Lippen.
    Er überlegte. Die Spuren im Rasen… die trocknende Kleidung…
    »Wenn ich dich mit jemandem betrügen würde«, sagte Patty und drückte ihm einen Kuß auf
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