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0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Axt wurde wieder hochgerissen. Geisterhafte Erscheinungen quollen ins Zimmer. Die Flammen schienen ihnen nichts auszumachen. Allen voran schwebte der dritte Earl of Stayn, in dessen Augen Mordlust glitzerte.
    Rechts und links von ihm drangen weitere Gespenster herein.
    Schauerliches Heulen und Kreischen, wütendes Fauchen, Jaulen und Zischen ertönte. Eines der Gespenster wurde von einer unsichtbaren Kraft gepackt und in die Geisterfalle gezerrt. Ein zweites folgte, kaum daß das erste verschwunden war. Aber jetzt zeigte sich ein wesentlicher Nachteil dieser Konstruktion. Mehr als ein Gespenst zugleich konnte die Falle nicht in sich aufsaugen. Und in der Zeit, in der eines in die Falle geriet, konnten andere sie ungehindert passieren.
    Unter anderem der Earl of Stayn.
    Die Axt fegte fast waagerecht durch das Zimmer. John riß Patty mit sich, ließ sich von dem Sitzkissen nach hinten fallen. Die Axt zischte dicht über ihnen hinweg. Ein Schrank zerbarst und fiel nach allen Seiten auseinander, seinen Inhalt in das ohnehin schon vorhandene Chaos verstreuend.
    Othmarsen öffnete den Würfel. Etwas zuckte daraus hervor und schoß zwischen die Geister, die noch lauter kreischten und in heftige Zuckungen verfielen. Aber mehr richtete die eigenartige Kraft nicht aus. Othmarsen fluchte verärgert.
    Stayn ließ seine Axt wieder wüten und zerstörte die Deckenlampe. Aber das an den Gardinen fressende Feuer reichte jetzt aus, das Zimmer zu erhellen. Die Geisterfalle verschlang das vierte der Gespenster. Stayn hielt sich so, daß immer andere zwischen ihm und der Falle waren.
    »Weg hier!« schrie Othmarsen. »Laßt uns verschwinden, ehe der Bursche uns umbringt. Er ist stärker und schlauer, als wir gedacht haben!«
    Die Axt verfehlte ihn buchstäblich um Haaresbreite.
    »Wir können doch das Zimmer nicht brennen lassen!« schrie Patty.
    Da hatte der Earl of Stayn offenbar entdeckt, wo die Falle steckte, die seine Anhängerschar schrumpfen ließ. Er holte mit der Axt aus, traf die Geisterfalle und zertrümmerte sie mit einem mächtigen Hieb. Dann wandte er sich wieder den Menschen zu.
    Der Fluchtweg war ihnen versperrt. An der Wohnungstür lauerten gleich drei der Geister, die der gespenstische Killer-Earl unter seiner Kontrolle hatte.
    Fauchend drang er wieder auf die Menschen ein.
    ***
    »Verflixt - da ist was schiefgegangen«, stieß Nicole hervor. »Sie schlagen woanders zu!«
    »Aber wo? Wieder bei John Clandis?«
    »Frag mich was Leichteres«, sagte Nicole. »Wir können jedenfalls nicht tatenlos zusehen. Komm…«
    »Und wohin, zum Teufel?«
    »Zum Teufel bestimmt nicht. Aber der Schrei wird sich wiederholen, und wir können uns an der Richtung orientieren«, sagte Nicole. »Los…«
    Zamorra verharrte.
    »McThruberry«, sagte er. »Er wird sich verraten fühlen. Wir müssen ihn erst befreien.«
    Er lief auf den Hinterhof hinaus, wo der Geist immer noch gegen die Wände anrannte. Zamorra löschte das magische Gefängnis. McThruberry sah ihn sprachlos an. Er hatte von dem anderen Geschehen innerhalb der sperrenden Wände nichts mitbekommen.
    »Die Gespenster schlagen woanders zu«, sagte Zamorra. »Der Plan ist hinfällig. Du hast deine Freiheit wieder.«
    »Das erfreut mein altes Herz«, sagte der Geist. Er schien in sich hinein zu lauschen. Dann winkte er Zamorra. »Folge mir«, forderte er ihn auf. »Ich spüre jetzt, ohne die blockierenden Wände, wo die anderen sind. Sie sind böse, voller Aggressionen. Ich führe dich zu ihnen.«
    »Das ist gut«, sagte Zamorra.
    Nicole hatte die kurze Unterhaltung mitbekommen. Gemeinsam rannten sie hinter dem schwebenden Geist her.
    ***
    Christopher Sparks entging es natürlich nicht, was sich oben in der Wohnung abspielte. Er klopfte seine Pfeife aus und beschloß, nachzusehen. Vorsichtshalber nahm er noch einen der magischen Würfel mit, deren Inhalt betäubende Wirkung auf Gespenster haben sollte; ausprobiert hatte er diesen Inhalt allerdings bislang noch nicht.
    Indessen stand er nun vor dem Problem, durch die verschlossene Haustür zu kommen. Oben rumpelte und dröhnte es, untermalt vom Jaulen und Fauchen der tobenden Gespenster. Das weckte den Besitzer des Hauses. Sparks hörte ihn ins Treppenhaus stürmen. Entschlossen hämmerte er gegen die Haustür. »Aufmachen!« schrie er.
    In der Tat wurde die Tür aufgerissen.
    »Sie schon wieder?«
    »Ich muß nach oben«, informierte ihn Sparks und schob sich an ihm vorbei. »Bleiben Sie lieber hier, es könnte gefährlich werden.«
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