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0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Küssen doch viel besser. Aber dann schlug der Film ihn wieder in seinen Bann.
    Das Kribbeln blieb. Da war das Gefühl, beobachtet zu werden. Aber sie waren allein im Zimmer. Da war niemand, der sie beobachten konnte. Und das Fenster ging zum Hinterhof. Zwischen diesem und dem Nachbarhaus standen Bäume. Also konnte auch von dort kein Beobachter herüberspähen.
    Trotzdem…
    Er sah auf, riß sich von dem Film los. Unwillkürlich sah er sich um.
    Mit einem Schrei stieß er Patty von sich, warf sich zur anderen Seite. Die Axt spaltete das Sofa da, wo er gerade noch gesessen hatte, in zwei Teile.
    ***
    »Bist du wahnsinnig?« schrie Patty auf. Sie stürzte, rollte seitwärts von dem zusammenbrechenden Sofa herunter und schnellte sich hoch. Da sah sie die schemenhaften Gestalten, von denen eine die riesige Axt wieder hochriß und erneut zum Schlag ausholte. John glitt zur Seite und sprang zur Tür. »Raus hier!« schrie er Patty zu.
    Die eine Hälfte des Sofas schwebte plötzlich und jagte auf Video und Fernseher zu. Krachend zerplatzten die Geräte unter der Wucht des Aufpralls. Die Implosion der Bildröhre erzeugte sekundenlang Unterdrück. Flammen schossen aus den Geräten.
    John riß die Zimmertür auf. »Duck dich!« schrie Patty. John ließ sich fallen. Die schwere Axt schwirrte haarscharf über ihm hinweg und zertrümmerte die Korridortür.
    Patty stellte wieder einmal unter Beweis, vor nichts Angst zu haben. Sie riß die Bluse auf, daß die obersten Knöpfe absprangen, und umklammerte mit der linken Hand, die vom Herzen kommt, das kleine geweihte Silberkreuz, das sie am Halskettchen trug. Sie hielt es den schattenhaften Gespenstergestalten entgegen. »Vadette retro, spiriti!« schrie sie ihnen zu.
    Die Geister wichen zurück. Auch der Mörderische, der die Axt nach John geworfen hatte.
    Patty stellte fest, daß die Kraft des Kreuzes den Gespenstern überlegen war. Sie heulten und versuchten zur Seite auszuweichen, aber Patty ließ ihnen keine Chance. Wo auch immer ein Geist durchzubrechen versuchte, wandte sie sich ihm zu. Schließlich drängte sie die Gestalten zum Fenster, durch das sie hinausschlüpften. Patty schlug das Fenster zu und trat ein paar Schritte zurück.
    Der Fernseher hatte einen hübschen kleinen Zimmerbrand entfacht.
    »John, hol Wasser!« schrie sie ihrem Freund zu. Der hatte sich noch nicht so recht von seinem Schrecken erholt, den die Gespenster ihm eingejagt hatten.
    »Männer!« fauchte Patty. »Alles muß man selber machen.« Sie stürmte ins Bad, fand den Plastikeimer und drehte die Dusche auf. Aus dem Schlauch der Brause prasselte das Wasser in den Eimer, während drüben im Wohnzimmer das Feuer sich auf dem Teppich ausbreitete.
    John suchte derweil vergeblich nach der Axt, die die Korridortür gespalten hatte. Sie hatte sich einfach in Nichts aufgelöst.
    Patty leerte den ersten, den zweiten und den dritten Eimer Wasser über dem brennenden Teppich aus. Die Flammen erloschen, die Glut verglimmte endlich nach dem vierten Eimer. Dafür schwamm jetzt das Zimmer. Wie Patty den Fußboden einschätzte, würde in der nächsten halben Stunde der unter ihnen wohnende Mieter aufkreuzen und lautstark verlangen, die Wohnung unverzüglich trockenzulegen. Hoffentlich hatte John einen Regenschirm im Haus, den er ausleihen konnte…
    Fassungslos sah John jetzt das zertrümmerte Sofa an.
    »Wie ist das nur möglich, das mit einem einzigen Axthieb so zu zerschlagen?« keuchte er.
    »Gespenster können so etwas«, erklärte Patty kategorisch. »Vielleicht schaffst du es mal, einen Putzlappen zu holen. Wir müssen das Wasser wieder aufwischen, bevor es die untere Wohnung überschwemmt. Bist du überhaupt gegen Feuer- und Wasserschäden versichert?«
    »Klar«, nickte John Clandis. »Sogar gegen Hagel.«
    »So ein Blödsinn. Wasser und Blitz kann man erzeugen. Aber Hagel… ?«
    John war sprachlos.
    Gemeinsam wischten sie, wrangen die Lappen über dem Eimer aus und ließen sie sich erneut vollsaugen. »Von wegen gemütlicher Videoabend«, murrte Patty. »Die Gespenstereinlage hättest du dir sparen können. Die waren ein wenig zu realistisch. Ich wußte gar nicht, daß es schon Sensurround-Videos gibt.«
    »Aber das ist doch nicht meine Schuld! Ich weiß auch nicht, woher diese Gespenster kommen! Und warum sie so angriffslustig sind. Da war der alte McThruberry ja direkt harmlos gegen. Der griff nur den an, der in seine Burg kam! Aber daß es in diesem Haus auch spuken kann, erschreckt mich.«
    »Ob diese
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