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0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gehört worden sein. Nach ein paar Sekunden flog die Tür auf, und Sparks stürmte heraus. McThruberry machte sich unsichtbar und beobachtete.
    Sparks blieb wie vom Donner gerührt stehen. Er starrte auf den Wagen, der gleichmäßig niedriger wurde, als versinke er. In Wirklichkeit waren es nur die nachgebenden Reifen.
    »Neeein!« schrie der Geisterjäger. »Nein! Das ist unmöglich!«
    Er sah sich um, konnte aber nirgendwo einen davonlaufenden Lausebengel sehen, der ihnen den Streich gespielt hatte. Die Umgebung war weit und breit leer.
    Othmarsen kam jetzt ebenfalls heran. »Was ist denn das?« fragte er entgeistert.
    »Da hat uns jemand die Luft aus allen vier Reifen gleichzeitig gelassen«, knurrte Sparks.
    »Hast du ihn noch gesehen? Wohin ist er gelaufen?«
    »Das ist ja das Traurige. Da ist niemand. Keine Schritte, keine Bewegung, nichts. Wenn du mich fragst -hier spukt’s.«
    »Faszinierend«, murmelte Othmarsen. »Was machen wir jetzt?«
    Sparks bückte sich und begutachtete die Reifen. »Nicht zerstört«, sagte er erleichtert. »Nur die Ventile herausgeschraubt und säuberlich danebengelegt. Also schrauben wir sie wieder hinein und pumpen auf. Im Kofferraum liegt die Luftpumpe. Fang schon mal an, ich bringe derweil die Koffer und die Geisterfalle nach oben ins Zimmer.«
    Diesmal war es Othmarsen, der sich hereingelegt fühlte. »Kein Wunder, daß der Colonel geworden ist. Er genießt das Koffertragen, und ich darf mich hier an der Pumpe abschuften… das Leben ist hart, aber ungerecht.«
    Nach dieser tiefschürfenden Erkenntnis machte er sich seufzend an die Arbeit.
    ***
    McThruberry wartete ab, bis alles zur Ruhe gekommen war. Abends gegen elf komplimentierte der alte Potter seine Gäste langsam, aber sicher hinaus, weil die Sperrstunde begonnen hatte. Zwischendurch hatten Sparks und Othmarsen abwechselnd hin und wieder einen Blick nach draußen geworfen, um sich zu vergewissern, daß mit ihrem Wagen noch alles okay war.
    Auch später schauten sie zuweilen nach draußen, bis Potter endlich abschloß. Er bot den beiden Gentlemen an, daß sie sich als Logiergäste im »Eisernen Krug« noch Getränke mit aufs Zimmer nehmen konnten. Dann erloschen allmählich die Lichter.
    Das Zimmer, in dem die beiden Geisterjäger sich einquartiert hatten, lag an der Rückseite des Hauses. Auch hier wurde es allmählich ruhig. Lediglich lautes Schnarchen drang selbst durch das geschlossene Fenster nach draußen.
    Vom Kirchturm her schlug es Mitternacht. Auf McThruberry hatte das ebenso Einfluß wie auf die anderen Gespenster, die befreit worden waren. In dieser Stunde zwischen den Tagen wurden sie stark.
    McThruberry merkte es auf andere Weise. Er war vorher schon stark gewesen, aber jetzt vervielfachte sich seine Stärke noch. Er wurde materiell annähernd vollkommen stabil, und er spürte Tatendrang in sich.
    Er nahm den Vauxhall, auf den nun niemand mehr achtete, und trug ihn einige Häuser weiter. Dort plazierte er ihn an einen Ort, wo ihn wahrhaftig niemand erwartete…
    Währenddessen begannen auch die anderen ihr munteres Treiben. McThruberry beschloß, nach ihnen Ausschau zu halten. Sie waren nicht wie er, der erlöst worden war. Sie waren verwirrt, desorientiert und heimatlos. Sie würden vielleicht seine Hilfe brauchen. Und die wollte er ihnen geben.
    ***
    John Clandis und Patty Glandeen hatten sich schon etwas vorher aus dem Pub verabschiedet. Da die beiden Geisterjäger keine Geschichten erzählen wollten, hatte man bald das Interesse an ihnen verloren, so skurril sie auch waren. John und Patty wußten Besseres mit sich und ihrer Zeit anzufangen.
    John stand dem Aberglauben und den Gespenstern und Geistern alles andere als ablehnend gegenüber. Die schwarzhaarige Patty war das genaue Gegenteil. Sie fürchtete weder Tod noch Teufel. Selbst ihr Spuk-Erlebnis mit der Vampirin in McThruberry Castle vor ein paar Monaten hatte sie nicht völlig überzeugen können. [1] Patty suchte immer noch eine vernünftige Erklärung für das Geschehen.
    Ihre gemeinsame Freundin Diane, die damals von der Vampirin gebissen worden war, war seither wesentlich zurückhaltender geworden. Die Bisse waren längst verheilt, aber Diane war scheu geworden und zeigte sich kaum noch, hatte an nur noch wenigen Dingen Interesse. Aber John und Patty waren so oft wie nur möglich zusammen. Mal bei ihm, mal bei ihr.
    Diesmal waren sie bei ihm.
    Die manchmal recht zweifelhaften Segnungen der technisch orientierten Zivilisation hatten auch in
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