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0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sehr eindringlich gewesen. Zamorra hätte den Dialog jederzeit wortwörtlich wiederholen können, sogar mit den richtigen Sprech- und Denkpausen. »Das heißt, dieser Geist könnte noch existieren. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, welchen Sinn das haben soll, aber… im Moment bin ich geneigt, mich an den kleinsten Strohhalm zu klammern. Wir müssen jeder Spur nachgehen, und wenn sie noch so schwach ist.«
    Nicole seufzte. Zamorra hatte recht.
    Sie mußten Sara Moon aufstöbern -wenn sie tatsächlich noch existierte. Denn sie war die einzige, die Merlin vielleicht noch retten konnte.
    Wenn sie es wollte…
    Die Zeitlose hatte Merlin förmlich eingefroren, ihn in ein magisches Gespinst gefrorener Zeit gehüllt. Dieser Zauber ließ sich nicht durchbrechen, nicht mit Beschwörungen, nicht mit den magischen Amuletten, nicht mit Dhyarra-Kristallen. Nur ein Gegenzauber konnte Merlin wieder aus seinem Kälteschlaf befreien. Aber diesen Gegenzauber kannte nur die Zeitlose -und Sid Amos, Merlins dunkler Bruder, hatte sie in einem Racheschlag getötet. Zu spät hatte er seine Tat bereut.
    Merlin hatte ihn zu seinem Nachfolger bestimmt; eine Rolle, die dem einstigen Herrn der Hölle gar nicht gefiel. Er war zu sehr in seiner Freiheit beschränkt. Ihm war ebenso wie Zamorra daran gelegen, daß Merlin wieder erwachte und seine Wächterrolle weiterspielte. Aber da Zamorras Vorgehen Amos zu langsam erschien, hatte er Zamorra in eine moralische Zwickmühle gebracht. Er hatte ihm einen großen Dienst erwiesen und Zamorra gebeten, sich zu revanchieren, indem er Sara Moon endlich aufspürte.
    Denn Sara Moon war Merlins und der Zeitlosen Tochter.
    Und es bestand die begründete Hoffnung, daß Sara Moon das magische Erbe ihrer Mutter erhalten hatte und sie einen Gegenzauber entwickeln konnte, der ihren Vater wieder aus der Kältestarre befreite.
    Das Unangenehme allerdings war, daß Sara Moon sich schon vor langer Zeit von Merlin losgesagt und sich dem Bösen verschrieben hatte. Damals hatte sie sogar unterhalb der Menhire von Stonehenge ein riesiges Labyrinth des Schreckens errichtet und von dort aus Angriffe auf Merlin selbst geführt.
    Der magische Gegenschlag hatte das Labyrinth vernichtet, und mit ihm Sara Moon.
    Das zumindest hatte man bisher angenommen, weil sich Merlins entartete Tochter seitdem nicht wieder bemerkbar gemacht hatte. Doch in letzter Zeit gab es Gerüchte, die immer dichter wurden, daß sie doch noch existieren solle. Aber niemand wußte, wo sie sich befand.
    Zamorra mußte sie finden und dazu bringen, daß sie ihrem Vater, den sie als ihren Todfeind ansah, half.
    Der Parapsychologe seufzte. Es hatte schon weitaus einfachere Aufgaben gegeben…
    Aber irgendwie würde es einen Weg geben. Man mußte ihn nur finden. Und mit etwas Glück begann dieser Weg auf Stayn Castle in Schottland…
    Nicole, die mit ihrer Mahlzeit fertig war, erhob sich und ging zur Theke, wo Pierre Mostache residierte. »Pierre, ich brauche gleich mal Ihr Telefon. Ich muß Lyon anrufen. Wir buchen einen Flug nach England.«
    »Bitte… bedienen Sie sich.«
    Pierre war Schlimmeres gewohnt, und daß Professor Zamorra und seine Lebensgefährtin und Sekretärin von einer Stunde auf die andere auf Reisen gingen, war bei Zamorras Berufung als Dämonenjäger normal.
    Nicole wählte den Flughafen an. Den Flugplan selbst hatte sie im Kopf und brauchte nicht mal nachzufragen.
    »Ich brauche zwei Tickets für die Nachtmaschine nach Glasgow über Frankfurt und London…«
    ***
    Der Geist des alten McThruberry hatte McThruberry Castle verlassen. Seit er erlöst wordèn war und sich nur hin und wieder noch freiwillig sehen ließ, war er nicht mehr an seine Burgruine gebunden. Er konnte sich ungehindert überall bewegen, wo er sein wollte.
    Nur hatte er bisher noch nie Verlangen danach gespürt, den Einflußbereich seiner Burg zu verlassen.
    Jetzt aber waren da diese beiden frechen Burschen gewesen, die aus seiner Burg einen Zoo machen wollten. Einen Gespenster-Zoo. Und wenn McThruberry die Hilfeschreie richtig deutete, dann führten diese beiden dreisten Geisterjäger bereits einige gefangene Geister mit sich.
    Das war Freiheitsberaubung. Und so etwas konnte und wollte McThruberry nicht dulden.
    Also schwebte er die Serpentinenstraße hinab und strebte dem Dorf zu. Es war, wenn man von den Gepflogenheiten der Sterblichen ausging, die er ja noch zu gut kannte, nur logisch, daß sie unten im Gasthof beim alten Potter übernachteten.
    Und richtig, da stand
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