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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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zustrebte.
    Der uniformierte Kleiderschrank am Eingang legte sogar grüßend die Hand an die Mütze, als Phil auf die Straße trat.
    Phil ging zu meinem Jaguar, stieg ein und fuhr den Wagen so an den Club heran, dass er den Eingang zu jeder Zeit im Auge hatte. Dann rauchte er eine Zigarette und wartete.
    Eine Stunde, zwei Stunden. Es geschah nichts. Phil wurde unruhig. Er überlegte noch einen Moment, dann griff er zum Sprechfunkgerät und ließ sich über unsere Zentrale mit Mr. High, dem Chef, verbinden.
    »Hallo, Chef, hier ist Phil. Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Wie kann ich Ihnen helfen, Phil?«
    »Jerry und ich haben endlich eine heiße Spur in der Entführungssache, in der wir damals nicht weiter kamen. Ich befürchte allerdings, dass diese Spur etwas zu heiß für uns werden könnte.«
    Phil schilderte dem Chef mit knappen Worten unseren Plan. Mr. High versprach, sofort alle notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Phil sollte ihn in zwanzig Minuten noch einmal anrufen.
    Phil wartete genau achtzehn Minuten ab, dann hielt er es nicht mehr aus. Er ließ sich erneut mit Mr. High verbinden. Der hatte seine Befehle bereits gegeben. Vom Richter erhielt er einen Hausdurchsuchungsbefehl, der für alle Fälle zur Hand sein musste.
    »Phil, Sie bleiben dort, wo Sie sich im Augenblick befinden. Ich habe alle verfügbaren Leute mobilisiert. Wir werden das Gebäude umstellen. Ich nehme an, dass der Ring in einer knappen Stunde geschlossen sein wird. Ich werde selbst den Einsatz leiten und bin in einer halben Stunde bei Ihnen.«
    Es war etwa 4 Uhr 30, als der Chef bei Phil eintraf. Der Chef teilte die Kollegen ein. Jeder hatte einen bestimmten Platz zu bewachen. Das ganze Vorhaben musste selbstverständlich so unauffällig wie möglich vor sich gehen, denn zu dieser frühen Stunde musste es auf fallen, wenn eine Gruppe von Männern zusammenstand.
    Aber es war ja nicht der erste Einsatz dieser Art, den der Chef zu leiten hatte. Über Sprechfunk gab Mr. High seine Anweisungen.
    »Achtung, an alle! Hier spricht High! Erbitte Uhrenvergleich! Es ist jetzt genau 4 Uhr 42! In acht Minuten, also um 4 Uhr 50, rücken alle Einsatzgruppen dem bekannten Objekt näher! Nur im äußersten Notfall ist von der Schusswaffe Gebrauch zu machen! Bei unvorhergesehenen Zwischenfällen sofort Meldung an mich! Ende!«
    Für Phil und den Chef, die beide in meinem Jaguar saßen, drehte sich der Sekundenzeiger unendlich langsam. Aber auch die längste Wartezeit vergeht einmal. Es war genau 4 Uhr 49, als Phil sich bereit machte, den Wagen zu verlassen.
    Plötzlich leuchtete die Kontrolllampe am Sprechfunkgerät auf.
    Mr. High griff zum Hörer und meldete sich.
    »Hier spricht Paul Whiteman, Chef. Wir befinden uns an der Rückseite des Objekts. Eben verlässt ein geschlossener PKW das Gebäude. Erbitten Instruktionen! Ende.«
    Sofort drückte Mr. High die Sprechtaste.
    »Achtung! An alle! Hier spricht High! Einsatzbefehl 4 Uhr 50 aufgehoben! Neue Anweisungen abwarten! Einsatzwagen mit Whiteman und Fieldings nehmen Verfolgung des unbekannten Wagens auf! Zwischenmeldungen alle drei Minuten an mich! Ende.«
    Phil war unruhig auf seinem Sitz hin und her gerutscht.
    »Was soll das bedeuten, Chef? Meinen Sie, dass die Bande etwas gemerkt hat?«
    »Das müssen wir abwarten, Phil. Sobald der unbekannte Wagen außer Reichweite ist, werden wir den Club besuchen. Ich will nur noch die erste Meldung von Paül Whiteman hören, dann gehen wir.«
    ***
    Langsam kam Ken Warner auf mich zu. Sein hässliches Grinsen verstärkte sich. Den rechten Zeigefinger hatte er am Abzug seiner Kanone.
    »Los, Bulle, jetzt geht es dir an den Kragen«, grunzte er, »leg die Hände auf den Rücken, aber schnell!«
    Ich atmete erleichtert auf. Wenn die Kerle mich im Keller hätten umbringen wollen, brauchten meine Hände nicht gefesselt zu werden. Ich hatte also noch Hoffnung, und die beruhte auf der Gewissheit, dass Phil ja wusste, wo ich war.
    Bruce Callwood reichte seinem Kumpan die Lampe und riss meine Arme schmerzhaft nach hinten. Die dünne Schnur schnitt tief in meine Handgelenke. Ich biss die Zähne zusammen.
    Nach zwei Minuten waren meine Hände fest auf dem Rücken zusammengeschnürt.
    Ken Warner gab Callwood die Lampe wieder zurück und rammte mir den Lauf seines Revolvers in die Nieren.
    »Los, du Ratte, setz deine Beine in Bewegung. Wir wollen mit dir eine kleine Fahrt unternehmen. Glaub aber nicht, dass wir uns übertölpeln lassen. Bevor du einen dummen Gedanken zu Ende
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