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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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gedankenverloren auf seinem Sitz saß.
    »Wir werden hierbleiben, Phil, und Whitemans nächste Meldung abwarten. Wenn meine Vermutung stimmt, dann werden wir Jerry gar nicht in dem Bau finden.«
    »Wo soll Jerry denn sein, Chef?«
    »Möglicherweise in dem Wagen, den Whiteman im Augenblick verfolgt.«
    Das Aufleuchten der Kontrolllampe unterbrach ihn. Die nächste Meldung von Paul Whiteman!
    Der Wagen fuhr immer noch auf der Park Avenue nach Norden, jetzt befand er sich schon auf der Höhe der 86. Straße.
    Phil horchte angestrengt, ob in dem Haus Schüsse fielen.
    Zäh tropften die Minuten dahin. Von Paul Whiteman waren inzwischen zwei weitere Meldungen eingegangen, ohne dass Mr. High und Phil etwas Neues erfahren hätten. Dann meldeten sich die Kollegen, die in das Haus eingedrungen waren. Sie hatten das Haus vom Keller bis zum Dachhoden durchsucht, ohne auch nur einen einzigen Menschen gesehen zu haben. Der Bau war leer, auch von Jerry keine Spur.
    Mr. High ließ einige Leute zurück, die anderen stiegen in ihre Wagen. Vielleicht brauchte Paul Whiteman Hilfe.
    Sieben Minuten hatte Whiteman nichts von sich hören lassen. Irgendetwas Unvorhergesehenes musste geschehen sein.
    Der Chef ließ Blaulicht und Martinshorn einschalten. In wilder Jagd brauste die Kolonne über die schnurgerade Park Avenue.
    ***
    Plötzlich durchbrach ein peitschender Knall die lähmende Stille. Bruce Callwood schwankte einen Augenblick. In seine Augen trat ungläubiges Staunen. Langsam brach er zusammen. Seine linke Hand verkrampfte sich in dem noch taufeuchten Gras.
    Sein Kumpan, Ken Warner, fuhr bei dem Knall herum.
    Ich nutzte diesen Augenblick. Mit einem gewaltigen Hechtsprung war ich bei ihm. Durch die Wucht des Sprunges wurde er zu Boden gerissen, der Revolver fiel auf den Boden.
    Ich war sofort über ihm, aber inzwischen kam Paul Whiteman mit den Kollegen angestürmt. Alle vier hielten ihre Kanonen in der Hand, und diese Sprache schien Ken Warner sofort zu verstehen.
    Mühsam rappelte er sich auf.
    »Danke, Paul«, sagte ich, dem Kollegen aufatmend die Hand drückend, nachdem er die Fesseln durchschnitten hatte.
    »Das war wieder einmal Rettung in letzter Minute.«
    »Lass nur, Jerry«, meinte Whiteman mit einer Handbewegung, »beim nächsten Male bist du es, der mich wieder rauspaukt. Das gleicht sich schon wieder aus.«
    Ich musste einmal tief Luft holen, um die so glücklich überstandene Situation zu vergessen. Es hatte sehr kritisch ausgesehen für mich.
    Ken Warner wurde von zwei Kollegen in die Mitte genommen und zu einem der Wagen gebracht. Paul Whiteman beugte sich zu Callwood herunter.
    »Hier können wir nichts mehr tun, Jerry.« Einer der G-men blieb zurück bei dem toten Gangster, während wir zum Wagen zurückgingen, um Mr. High Nachricht zu geben.
    Paul schilderte mir in knappen Worten, wie der von Mr. High und Phil organisierte Einsatz verlaufen war. Den Erfolg dieses Einsatzes konnte wohl niemand besser einschätzen als ich.
    Ich setzte mich auf den Sitz neben den Fahrer und gab Paul eine ausführliche Meldung an Mr. High durch.
    Dann fuhren wir in Richtung City davon.
    ***
    Wir saßen im Office unseres Chefs. Wir, das heißt, der Chef, Phil und ich, wollten uns anhören, ob bei der Durchsuchung des Clubs etwas gefunden worden war.
    Stan Camore, der Kollege, der die Durchsuchung geleitet hatte, trug unter dem Arm einen dünnen Aktendeckel.
    »In einem Wandtresor fanden wir die Summe von einhundertzehntausend Dollar, die in elf Päckchen zu je zehntausend Dollar aufgeteilt war, übrigens alles kleine Scheine. Ein Vergleich der Nummern ergab einwandfrei, dass diese Banknoten aus der Serie stammen, die seinerzeit in den zwei Entführungsfällen an die Kidnapper gezahlt wurden. Außerdem enthielt der Tresor eine Aufstellung der Namen von mehreren prominenten New Yorker Familien. Vielleicht ist noch eine Tatsache für Sie von Interesse. Wir hatten den Eindruck, als wären zumindest vier Zimmer des Hauses für einen Besuch, ich meine einen Kinderbesuch, eingerichtet. Das war jedenfalls aus dem überall aufgebauten billigen Kinderspielzeug zu schließen.«
    Ich ließ mir die Liste über den Tisch reichen. Dorothy Simmons gab sich nicht mit Kleinigkeiten ab, das erkannte ich an den Namen, die auf der Liste verzeichnet waren. Aber von minderbemittelten Leuten waren ja wohl auch keine Millionen zu holen.
    »Und Leute habt ihr nicht gefunden?«
    »Nein, Jerry, das Haus war wie ausgestorben. Aber eines habe ich noch vergessen,
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