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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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was besonders dich interessieren wird, Jerry.« Er griff in die Tasche seines Jacketts und warf mir etwas zu. Ich spürte die angenehme Kühle meiner 38er in der Hand. Zufrieden lächelnd schob ich sie ins Schulterhalfter zurück.
    »Wir fanden sie in einem Schreibtisch«, ergänzte Stan seinen Bericht.
    Ich fing einen Blick des Chefs auf. Nun war ich wohl an der Reihe.
    »Ich würde sagen«, begann ich, »dass wir das Haus weiter unter Kontrolle halten. Vielleicht verirrt sich doch einer der Gangster dahin, und wir sind im Augenblick auf jeden angewiesen, der uns helfen kann, Dorothy Simmons und Peter Conolly zu finden. Zunächst haben wir jedenfalls die Pläne der Gangster empfindlich gestört. Nun kommt es darauf an, den Aufenthaltsort der Frau zu finden. Sie ist der Boss der Bande. Ihre Gefährlichkeit darf nicht unterschätzt werden. Sie hat leichtsinnigerweise ihre Karten offen vor mir aufgedeckt und wird nun alles daransetzen, mich aus dem Weg zu räumen, um unauffindbar zu bleiben. Vielleicht ist Ken Warner in der Lage, uns etwas über seine Chefin zu berichten.«
    Mr. High nickte und ließ den Gangster holen.
    ***
    Ken Warner, dessen Handgelenks stählerne Armbänder zierten, nahm mit finsteren Blicken vor dem Schreibtisch des Chefs Platz. Dann gab mir Mr. High ein Zeichen. Ich sollte mit dem Verhör beginnen.-Ich zog mir einen Stuhl heran und setzte mich dicht neben den Gangster.
    »Jetzt hör einmal gut zu, Ken. Du wirst erkannt haben, wie ernst deine Situation ist. Ich brauche dich nicht erst an Chicago zu erinnern, wo der Staatsanwalt sich freuen wird, wenn er dich wegen Totschlages vor den Richter stellen kann. Von deinen letzten Beschäftigungen ganz zu schweigen. Du wirst aber einsehen, dass deine Lage sich nicht mehr verschlechtern kann. Um allerdings deine Aussichten zu verbessern, hast du nur eine Chance: auszupacken.«
    Ken Warner starrte ins Leere. In seinem unförmigen Boxerschädel schien es zu arbeiten. Mein Hinweis auf sein Verbrechen in Chicago schien ihn hart getroffen zu haben.
    »Also gut, jetzt ist ja doch alles egal. Was soll ich sagen?«
    Er gab bereitwillig Auskunft und bestätigte Dorothys Geschichte.
    »Nun kannst du uns auch sicher sagen, wo wir Dorothy und Conolly finden können, stimmt’s?«
    Ken Warner schüttelte den Kopf.
    »Das kann ich nicht, denn die beiden sind viel zu vorsichtig, als dass sie uns erzählt hätten, wo sie ihre Wohnung haben. Ich nehme aber an, dass sie zusammen wohnen. Jedenfalls kamen sie regelmäßig zusammen in den Club, und sie verließen ihn auch gemeinsam wieder.«
    »Du willst also wirklich nicht wissen, wo Dorothy und Conolly untergetaucht sind?«
    »Bestimmt nicht, G-man. Aber da fällt mir etwas ein. Ich habe manchmal gehört, wohin sie gehen wollten, wenn sie den Club verließen. Meistens wurde der Crazy Drummer genannt, sie sprachen auch von der Lucky Florida Bar. Mehr weiß ich beim besten Willen nicht.«
    Ich sah fragend den Chef an. Er nickte mir zu. Ich nahm das als Zustimmung, das Verhör abbrechen zu können.
    Auf einen Wink von mir brachte der Kollege, der Ken Warner hergebracht hatte, den Gangster wieder in seine Zelle zurück.
    Nachdem sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, sah der Chef Phil und mich an.
    »Ich werde sofort die notwendigen Maßnahmen einleiten«, sägte Mr. High. »Ihr verschwindet aber jetzt nach Hause. Schlaft euch richtig aus, dann werden wir weitersehen.«
    Wir waren, ehrlich gesagt, nicht böse über seine Anordnung.
    ***
    Das anhaltende Summen meines Telefons riss mich aus dem Schlaf. Mechanisch griff ich zum Hörer und meldete mich. Als ich hörte, wer am anderen Ende der Leitung war, fuhr ich auf.
    »Bist du wahnsinnig, Phil? Ich hab mich gerade erst hingelegt. Melde dich am Nachmittag wieder.«
    Ich wollte den Hörer auf die Gabel knallen, als ich Phil sagen hörte: »Deine Zeitbegriffe scheinen nicht in Ordnung zu sein.«
    Ich schaute auf die Uhr.
    Viertel vor vier! Durch die Vorhänge fiel die Nachmittagssonne noch schwach in mein Zimmer.
    »Kannst du in einer halben Stunde bei mir sein? Ich glaube, bis dahin bin ich fertig.«
    »Okay, Jerry, in einer halben Stunde bin ich da. So long.«
    Ich legte den Hörer nicht gerade sanft auf die Gabel zurück.
    Eine eiskalte Dusche vertrieb meine düstere Stimmung endgültig. Ich ließ gerade den Rasierer über meine Stoppeln gleiten, als Phil kam. Er sah mich nur grinsend an und verschwand wortlos in der Küche. Zehn Minuten später stand eine Kanne
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