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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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Hausmeister gegeben hatte, den zu der Wohnungstür von Mrs. Bullborough passenden heraus.
    Ich wollte ihn gerade ins Schloss schieben, als ich zusammenfuhr.
    Nur wenige Zoll von mir, allein durch das dünne Holz von mir getrennt, kam die eiskalte Stimme der Frau, die ich suchte.
    »Stopp, Schnüffler, keinen Schritt weiter! Ich stehe hier dicht hinter der Tür mit einer geladenen Pistole. Vor mir steht die Frau, in deren Wohnung ich mich befinde. Wenn Sie es wagen sollten, den Schlüssel ins Schloss zu schieben, um mich herauszuholen, haben Sie den Tod der Frau auf dem Gewissen. Ich habe euch gewarnt.«
    Nervös kaute ich auf meinen Lippen. Das war echt Dorothy Simmons.
    Kalt, brutal, unbarmherzig. Mir immer einen Schritt voraus. In den Händen der Gangster-Chefin befand sich eine alte Frau.
    »Hören Sie, Dorothy«, begann ich. »Sie haben ausgespielt. Das ganze Haus wimmelt von G-men. Sie haben keine Chance, hier heil herauszukommen, es sei denn, Sie würden sich freiwillig stellen. Überlegen Sie sich das reiflich, bevor Sie mir antworten.«
    Ich hörte hinter der Tür ein schlecht unterdrücktes Keuchen. Dann kam die beinahe heisere Stimme Dorothys.
    »Ich hab’s mir fast gedacht. Natürlich sind Sie es, Cotton. Wer sonst sollte mir solche unsinnigen Vorschläge machen? Was mich erwartet, weiß ich genauso gut wie Sie, und deshalb werde ich auf Ihr Gewäsch pfeifen!«
    Einen Augenblick blieb es still. Diese Stille dauerte jedoch nur wenige Sekunden. Dann ertönte wiederum die Stimme der Gangster-Chefin, begleitet von einem schmerzerfüllten Aufschrei, der offensichtlich von Mrs. Bullborough kam.
    »Los, versuchen Sie, die Schnüffler da draußen umzustimmen. Wählen Sie Ihre Worte gut, es geht um Ihr Leben.«
    Die alte Frau brachte nur ein unverständliches Gestammel heraus.
    Ich musste meinen Zorn und Widerwillen gewaltsam unterdrücken.
    Die Gangster-Chefin benahm sich wie ein in die Enge getriebenes Tier, das mit allen Mitteln um seine Freiheit kämpfte.
    »Lassen Sie die Frau in Ruhe, Dorothy. Ich bin bereit, mit Ihnen darüber zu verhandeln, wenn Sie die alte Frau in Ruhe lassen. Oder wollen Sie Ihr Gewissen auch noch mit dem Tod dieser Frau, die Ihnen absolut nichts getan hat, belasten?«
    »So gefallen Sie mir schon besser, Cotton«, die Stimme von Dorothy Simmons konnte den triumphierenden Klang nicht verbergen, »was allerdings Ihr Appell an mein Gewissen soll, ist mir schleierhaft. Ihr könnt mich nicht zweimal auf den elektrischen Stuhl bringen. Sie sehen, Cotton, dass ich mir über mein Schicksal keine Illusionen mache. Ich weiß, was mir blüht, wenn ich in Ihre Hände falle. Deshalb versuche ich ja auch, das Beste aus meiner Situation zu machen. Ich habe nur eine Bedingung zu stellen. Ich verlange, dass Sie mich hier unangetastet ziehen lassen. Ich garantiere Ihnen dafür, dass der Frau nichts geschieht. Ein reelles Geschäft also. Meine Sicherheit gegen die lebende Frau. Ich warte auf Ihre Antwort, Cotton!«
    Einen Augenblick schwieg ich. Mir blieb keine andere Wahl, als die Bedingung von Dorothy Simmons anzunehmen. Ich konnte das Leben von Mrs. Bullborough nicht aufs Spiel setzen.
    Dorothys harte Stimme riss mich aus meinen Überlegungen.
    »Ich warte immer noch auf Ihre Antwort, Cotton! Versuchen Sie ja nicht, mich durch einen Ihrer faulen Tricks hereinzulegen. Solange ich Sie oder einen Ihrer Bullen in meiner Nähe weiß, bleibt mein Schießeisen im Rücken der alten Frau. Bei dem geringsten Versuch, mich zu übertölpeln, drücke ich ab. Vergessen Sie das nicht. Und jetzt mochte ich Ihre Entscheidung wissen!«
    »Also gut, Sie haben diese Runde gewonnen. Ich werde Sie von hier abziehen lassen. Ich verlange dafür, dass Mrs. Bullborough kein Haar gekrümmt wird. Wenn Sie die alte Dame in Ihrer Wohnung zurücklassen, verspreche ich Ihnen freien Abzug. Sind Sie damit einverstanden?«
    Hinter der Tür kam ein höhnisches Lachen.
    »Für wie dämlich halten Sie mich eigentlich? Glauben Sie wirklich, ich würde auf Ihre Versprechungen hereinfallen und die Frau hier zurücklassen? Nein, mein Lieber, ich könnte nicht einmal zwei Schritte tun, dann hätten mich Ihre Schnüffler am Kragen. Entweder die Frau bleibt so lange bei mir, bis ich in Sicherheit bin, oder aus unserem Geschäft wird nichts. Also los, entscheiden Sie sich, aber ein bisschen schnell, ich habe wenig Lust, mit Ihnen den ganzen Tag zu diskutieren.«
    »Okay, Dorothy, Sie sollen Ihren Willen haben. Meine Kollegen und ich
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