Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
Vom Netzwerk:
Wohnung auf hielten.
    Sie lauschte angestrengt. Von Zeit zu Zeit warf sie einen kurzen Blick auf die im Sessel sitzende, vor Angst fast vergehende Mrs. Bullborough. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis sie im Treppenhaus Stimmen hörte. Die G-men waren offensichtlich aus Levants Wohnung herausgekommen. Sie spannte all ihre Sinne an, um von dem draußen halblaut geführten Gespräch einige Wortfetzen auffangen zu können.
    Sie verstand jedoch nicht eine einzige Silbe.
    Nach einer Weile wurde es draußen wieder still. Würden die Schnüffler nun, da sie das Nest leer gefunden hatten, wieder verschwinden?
    Sie konnte ja schließlich die nächsten Tage nicht ausschließlich in der Wohnung der Frau verbringen. Das war zu gefährlich. Ihre einzige Chance, das Spiel zu gewinnen, bestand in der Hoffnung, die G-men würden wieder abziehen.
    Selbst, wenn sie annehmen musste, dass mit Cary Levant und damit auch mit ihrem Reisekapital etwas geschehen sein musste, so war das alles nichts im Vergleich zu dem, was sie dafür eintauschte. Sie wusste, dass der Einsatz bei diesem Spiel ihr Leben war. Das wollte sie so teuer wie nur möglich verkaufen.
    Wieder waren draußen verschiedene Stimmen zu hören.
    Plötzlich erblasste sie. Sie biss auf ihre vollen Lippen. Die Geräusche, die sie hörte, sagten ihr genüg über die Pläne der G-men.
    Es gehörte nicht besonders viel Fantasie dazu, diese Geräusche richtig zu deuten. Aus den unteren Stockwerken kamen immer wieder die gleichen Laute. Zuerst die Schritte mehrerer Leute, dann schrilles Klingeln und darauf das Öffnen und Zuschlägen einer Tür. Es vergingen immer nur wenige Minuten, bis erneut die Geräusche einer geöffneten und sich wieder schließenden Tür an ihr Ohr drangen.
    Dann begann das Ganze wieder von Neuem.
    »Also durchsuchen die Schnüffler doch das Haus«, zischte sie. Ihr Gesicht verzerrte sich dabei zu einer abstoßenden Grimasse. »Na, wartet! So leicht werdet ihr Dorothy Simmons nicht erwischen!«
    Als sie merkte, dass die G-men die sechste Etage erreicht hatten, wollte sie handeln.
    Sie lief ins Wohnzimmer zurück. Mit einem rohen Griff riss sie die Frau aus dem Sessel. Die Arme Mrs. Bullboroughs waren noch immer auf dem Rücken zusammengeschnürt.
    »Los, nun können Sie zeigen, was Sie wert sind«, fauchte Dorothy und stieß der Frau brutal den Lauf der kleinen Pistole in die Rippen.
    »Zur Tür und keinen Laut! Wenn Sie gehorchen, wird Ihnen nichts geschehen.«
    Mit angstschlotternden Gliedern wankte Mrs. Bullborough zur Tür. In ihrem Rücken spürte sie den schmerzhaften Druck des Revolvers.
    Vor der Tür blieb sie stehen. Dorothy Simmons riss ihr den Knebel aus dem Gesicht und zischte sie erneut an: »Sie reden nur dann, wenn ich es Ihnen erlaube, verstanden?«
    Mrs. Bullborough nickte stumm. Sie war so weit, dass sie jeden Befehl dieser Bestie ausgeführt hätte.
    Dorothy Simmons hörte Schritte.
    Es klingelte zunächst an der ersten Tür, wenige Minuten später an der zweiten.
    In wenigen Minuten würde sich zeigen, ob sie ihr Spiel bis zum Ende durchstehen konnte. Die G-men waren in der benachbarten Wohnung. Als sie hörte, wie sich dort die Tür wieder öffnete, straffte sich ihr Körper.
    Die nächste Tür, an der die G-men läuten würden, war die zur Wohnung von Mrs. Bullborough. Dorothy stieß der Frau ihre Kanone fester in die Seite.
    »Nehmen Sie sich zusammen, sonst bringe ich Sie um«, zischte die Bestie.
    Die alte Frau nickte stumm, dann starrte sie mit bangen Augen auf die Tür.
    Als die tiefe Stille durch das schrille Geräusch der Klingel jäh unterbrochen wurde, zuckten die beiden Frauen zusammen.
    In wenigen Augenblicken musste sich beider Schicksal entscheiden.
    ***
    Nachdem beim ersten Mal in der Wohnung dieser Mrs. Bullborough alles still geblieben war, drückte ich erneut auf die Klingel. Dann horchte ich noch einmal in die Wohnung hinein. Mein Begleiter sah mich stumm an. Aber hinter der Tür blieb alles ruhig. Nichts deutete darauf hin, dass sich in der Wohnung irgendwelche Leute aufhielten. Mein Begleiter stieß mich unruhig an.
    »Das verstehe ich nicht, Agent Cotton«, flüsterte er beinahe unhörbar, »um diese Zeit ist Mrs. Bullborough sonst immer zu Hause. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ausgerechnet heute anders sein sollte.«
    Ich legte den linken Zeigefinger, gegen meine Lippen. Wenn jemand in der Wohnung war, brauchte er unser Gespräch nicht zu belauschen. Dann suchte ich unter den Schlüsseln, die mir der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher