Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
Vom Netzwerk:
eine Weile, bis hinter der Tür Schritte zu hören waren. Die Tür wurde einen Spaltbreit geöffnet, und hinter der Sperrkette zeigte sich das Gesicht einer vielleicht vierzigjährigen Frau. Sie musterte uns kurz, dann bellte sie los: »Ich kaufe nichts, versuchen Sie Ihr Glück woanders. Bei mir werden Sie nichts los.«
    Die letzten Worte waren noch nicht verklungen, als die Tür schon wieder ins Schloss knallte. Phil sah mich verdutzt an. Ich ließ die Klingel noch einmal ertönen. Wieder erschien das Gesicht der Frau in dem Türspalt.
    »Zum Donnerwetter, ich habe doch eben gesagt, dass ich Ihnen nichts abkaufe. Soll ich erst die Polizei rufen, oder gehen Sie freiwillig?«
    Ich hielt ihr meine Legitimation durch den Türspalt. Sie prüfte sie genau. Dann gab sie mir den Ausweis zurück und löste die Sperrkette.
    »Entschuldigen Sie, Agent, aber hier wird man den ganzen Tag von Hausierern nicht in Ruhe gelassen. Da kann einem schon mal der Kragen platzen. Aber was will denn die Polizei bei mir?«
    »Wir möchten nur eine Auskunft von Ihnen haben, dann verschwinden wir wieder. Kennen Sie diese Frau hier?« Ich hielt ihr ein Foto von Dorothy Simmons vor.
    Die Frau warf nur einen kurzen Blick darauf und gab mir das Foto zurück.
    »Klar, ich kenne die Frau. Das ist doch die Braut yon Mr. Levant aus dem fünften Stock. Hat sie etwas ausgefressen?«
    Ich beruhigte sie erneut und sagte ihr, dass wir von der Braut Mr. Levants lediglich einige Auskünfte wollten.
    Wir ließen uns die genaue Lage der Wohnung beschreiben und verabschiedeten uns von der Frau. Das war nicht so einfach, denn sie wollte uns unbedingt selbst in die fünfte Etage begleiten. Sicher wollte sie ihre Neugierde stillen, aber wir kümmerten uns nicht weiter um ihr enttäuschtes Gesicht und verließen die Wohnung.
    Während Phil mit dem Lift nach oben fuhr, wartete ich noch eine Weile im Erdgeschoss. Als ich annehmen konnte, dass Phil inzwischen oben angekommen war, stieg ich die Treppe hinauf.
    Ich fieberte den nächsten Minuten entgegen. Denn nun musste, so hofften wir jedenfalls, die Entscheidung fallen. Phil erwartete mich in der fünften Etage. Er stand neben der Tür zum Lift und drückte seine Zigarette aus.
    Es war die vierte Wohnung auf der rechten Seite eines langen Flurs. An der Seite klebte ein Schild, in dem der Name Cary Levant graviert war.
    Nach obligatorischem Griff zur 38er, drückte Phil auf den weißen Klingelknopf. Gespannt lauschten wir, wie das schrille Geräusch in der Wohnung verhallte. Ich spürte, wie mir das Herz bis zum Hals schlug. Wir hielten den Atem an und warteten auf das Geräusch von Schritten. Aber in der Wohnung rührte sich nichts. Ich wiederholte noch einmal den Druck auf den Klingelknopf.
    In der Wohnung blieb es still. Sollte der Vogel erneut ausgeflogen sein?
    Ich wollte mich sofort davon überzeugen. Vorsichtig drückte ich die Klinke hinunter. Phil beugte sich herab und versuchte, durch das Schlüsselloch in das Innere zu spähen.
    Zu unserer Überraschung gab die Tür meinem Druck nach. Sie gab uns den Blick in einen kleinen, hübsch eingerichteten Flur frei. Die Türen im Innern der Wohnung waren geschlossen.
    Ich hob meine 38er und betrat die Wohnung. Phil blieb mir dicht auf den Fersen. Fast gleichzeitig stießen wir die beiden Türen, die vom Flur abführten, auf.
    Ich sah in eine kleine Küche, aber sie war leer. Von Dorothy Simmons keine Spur. Phil erging es nicht anders. Er stand inzwischen in einem großen Wohnzimmer. Auch hier deutete nichts auf die Anwesenheit der Gangsterchefin hin.
    Da die Wohnung nur aus diesen beiden Räumen bestand, gab es keinen Zweifel mehr. Dorothy Simmons war uns erneut durch die Maschen geschlüpft.
    Ich ließ mich wütend auf einen Sessel fallen. Die 38er hatte ich wieder ins Schulterhalfter zurückgeschoben.
    »Jetzt können wir wieder von vorn anfangen. Kannst du mir vielleicht verraten, Phil, wo wir die Lady jetzt noch suchen sollen?« Phil stand am Fenster und sah hinaus.
    »Wenn ich nur wüsste, Jerry, welchen Fehler wir begangen haben. Wenn Dorothy wirklich in der Wohnung war, müssten die Kollegen sie doch gesehen haben. Wie können wir an diese Frau herankommen?« Ich wusste auf Phils Frage keine Antwort, Wie nahe uns Dorothy Simmons zu diesem Zeitpunkt war, konnten wir beide nicht ahnen.
    ***
    Zwei Stunden vorher hatte Dorothy Simmons in Levants Wohnung gesessen. Sie wartete auf den Mann, mit dem sie in allernächster Zeit die Stadt verlassen wollte. Cary
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher