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0356 - Die Tarot-Hexe

0356 - Die Tarot-Hexe

Titel: 0356 - Die Tarot-Hexe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole erregt. »Aber du scheinst zu vergessen, daß jedes Lebewesen ein Recht auf Unversehrtheit und Leben hat. Du aber hast aus niederen Rachegelüsten getötet…«
    Amos beugte sich vor.
    »Die Zeitlose war nie menschlich, nicht einmal entfernt«, sagte er schroff. »Von ihrer Gestalt wollen wir mal erst gar nicht reden. Aber sie war das Produkt einer Verbindung zwischen einem MÄCHTIGEN und einem Angehörigen der DYNASTIE DER EWIGEN. Sie kämpfte zwar unter anderem auch für die positiven Mächte im Universum, aber sie konnte ihr negatives Erbe nie unterdrücken. Sie pendelte zwischen Gut und Böse! Was glaubt ihr wohl, warum Merlins und ihre Tochter Sara Moon so unglaublich entarten konnte? Zamorra, Nicole… habt ihr schon einmal etwas von Craahn gehört? Die Meeghs, die schattenhaften Insektensklaven der MÄCHTIGEN, manipulierten Sara Moon. Sie wurde programmiert. Craahn war der Name des Programms, und es entstammt der Sprache der MÄCHTIGEN. Das unheilvolle Erbe übertrug sich von dem MÄCHTIGEN, der sich mit einem Angehörigen der DYNASTIE paarte, auf die Zeitlose und von ihr wieder auf Sara Moon. Soll ich es euch anhand der mendel’schen Erbgesetze beweisen, wie wunderschön dieser Langzeitplan funktionierte?«
    Zamorra schluckte. »Und dann – glaubst du wirklich, daß wir Sara Moon wieder auf unsere Seite holen könnten?« stieß er kopfschüttelnd hervor. »Unter diesen Vorausbedingungen?«
    »Das wird schwerfallen, aber wir können sie besiegen und zwingen, Merlin zu wecken. Das berührt ihre Veranlagung nicht.«
    »Woher weißt du das überhaupt alles?« stieß Nicole hervor. »Das sind ungeheuerliche Fakten…«
    »Ich bin alt«, sagte Amos. »So alt wie die Welt. Und Merlin und ich 83 sind Brüder. Beide haben wir viel gesehen, so viel… und da sollte ich das nicht wissen, was Merlin am stärksten traf?«
    »Und warum hast du nie ein Wort davon gesagt?« stieß Zamorra hervor.
    Sid Amos lehnte sich zurück, weil Mostache Platz brauchte, um die zweite Portion des gepfefferten Trankes vor ihm auf den Tisch zu stellen.
    »Weil mich nie jemand danach gefragt hat…«
    »Ich könnte dir den Hals umdrehen«, sagte Nicole.
    »Davon bekommt ihr Raffael aber nicht wieder geheilt«, sagte Amos.
    »Außerdem müßte dann ein neuer Nachfolger für Merlin gefunden werden. Würde dir das Spaß machen, Nicole, oder dir, Zamorra?«
    Sie gingen beide nicht darauf ein. »Du hast vorhin so ein schönes Wort benutzt«, sagte Zamorra. »Die Katalysator-Magie von Ysabeau Derano. Was bedeutet das?«
    »Daß sie eine Hexe ist, wißt ihr?« Amos wartete das knappe Nicken ab, dann fuhr er fort: »Sie lebt mit dem Tarot, sie lebt im Tarot, wenn man es so sehen will. Sie ist den Kräften unterworfen. Diese Kräfte aber sind erstens neutral und zweitens sehr stark. Und ich kann sie mir zunutze machen, aber wahrscheinlich nur einmal.«
    »Was bedeutet das?« fragte Zamorra.
    »Ich kann mich in diese Kraft einfädeln und sie lenken«, sagte Amos.
    »Diese Kraft, verstärkt durch die beiden Amulette und gesteuert von deinem Dhyarra-Kristall, kann den Bann Leonardos ebenso brechen, wie es bei den Druiden Bill Flemings Lebensenergie tat. Aber Ysabeau wird darüber ihre Fähigkeiten verlieren. Die Magie wird sie verlassen.«
    Nicoles Hände verkrampften sich.
    »Ich habe mit Ysabeau darüber gesprochen«, sagte Amos. »Vorhin, während ihr noch in Feurs wart, um Raffaels Freilassung zu erleben.«
    Er hob die Brauen. »Ich weiß eine Menge, Freunde. Nun, Ysabeau ist einverstanden. Sie wird als ganz normale Frau weiterleben. Die Tarot- Karten werden für sie nur noch die Karten des Spiels Tarock sein, mehr nicht. Das Schicksal hat sie hierher geführt, und sie ist gewillt zu helfen.«
    »Du hast nicht zufällig ein bißchen daran gedreht und ihr Sand in die Augen gestreut oder sie beeinflußt?« fragte Nicole scharf.
    Amos schüttelte den Kopf.
    »Für wen hältst du mich?« fragte er. »Für einen bösen Unhold? Nein, sie hat sich wirklich freiwillig erboten. Denn gestern in der Nacht hat 84 ihr das Tarot zum ersten Mal ihr eigenes Schicksal gezeigt, und sie hat Angst davor, daß sich das wiederholt. Sie hat Angst davor, ihre eigene Zukunft zu sehen, deshalb will sie sich von der Magie lösen. Wir können ihr die Möglichkeit dazu bieten. Das nennt man dann wohl unter euch Menschen zwei Klappen mit einer Fliege zu schlagen oder umgekehrt.«
    Nicole schüttelte sich heftig. Amos’ großmäulige Lässigkeit gefiel ihr nicht. Aber
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