Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0353 - Die Vampirkutsche

0353 - Die Vampirkutsche

Titel: 0353 - Die Vampirkutsche
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Bud Spencer? Natürlich. Aber der…«
    »Der möchte, daß du einen mindestens zwölfseitigen Bericht in lesbarem Russisch anfertigst über dieses niedergebrannte Schloß in Rumänien, über seinen Vampir und über die Opfer und alle Dinge und Umstände, die damit zu tun haben.«
    »Ja und?« fragte Zamorra. »Mit seinem Wunsch, einen Bericht zu erhalten, sind wir doch noch längst nicht im Land…«
    »O doch«, schmunzelte Nicole. »Laß mich erklären, ja? Daß die Russen sich intensiv mit Parapsychologie befassen, ist schon längst kein Geheimnis mehr. Sie nehmen dieses Gebiet weitaus ernster als unser fortschrittlicher Westen. Und Saranow ist drüben mindestens die heimliche Nummer 2, wenn nicht sogar die 1. Er kann sich eine Menge erlauben, und er kann eine Menge bewirken. Ich habe ihn heute vormittag angerufen und ihm den Fall auseinandergesetzt. Er hat nun drüben einiges in die Wege geleitet.«
    »Ich verstehe immer noch nicht so recht«, wandte Zamorra ein. Sie hatten sich vor einiger Zeit in der Nähe von Leningrad kennengelernt, als Saranow an einem mit einem Fluch behafteten Spiegel herumrätselte. Er hatte Zamorra herbeibitten lassen, und aus der Zusammenarbeit war dann Freundschaft geworden.
    Zamorra fragte sich aber allen Ernstes, was Saranow in diesem Fall ausrichten konnte, selbst wenn er in Akademgorodok tatsächlich der Parapsychologe Nummer eins war.
    »Saranow hat einigen Leuten klar gemacht, daß er selbst an diesem Schloß in Rumänien interessiert ist, sehr interessiert sogar. Es sei wichtig für seine Forschungsarbeiten. Bloß er selbst könne im Moment nicht aus Akademgorodok fort und müsse daher einen Experten seines Vertrauens hinschicken - den besten Parapsychologen, den er kenne und der schon mit ihm sowie mit dem KGB zusammengearbeitet habe und der deshalb eine Vertrauensstellung genieße. Nun, dieser Mann bist eben du.«
    Zamorra holte tief Luft.
    »Nun sind drüben die Telefone heißgelaufen. Rumänien gehört immer noch zum Warschauer Pakt, auch wenn man längst nicht mehr so rußland-hörig ist wie frfüher. Aber für Besucher aus den Warschauer-Pakt-Staaten gibt es keine Einreisebeschränkungen und erst recht keine Visum-Pflicht. Verstehst du?«
    »Frankreich gehört aber meines Wissens nicht zum Warschauer Pakt«, seufzte Zamora. »Ich wüßte nicht, daß sich in den letzten zehn Minuten daran etwas Grundlegendes geändert hat.«
    »Ein Flugkurier ist unterwegs«, sagte Nicole lächelnd. »Morgen früh um neun Uhr Moskauer Zeit liegen auf dem Flughafen von Bukarest Sonderausweise für uns bereit, die uns für einen Zeitraum von sieben Tagen zu Beauftragten der parapsychischen Fakultät des Forschungsinstitutes macht, für das Saranow tätig ist. Man wird uns ansprechen und uns die Ausweise übergeben, sobald wir das Flugzeug verlassen. Damit entfallen die ganzen Formalitäten, und wir brauchen nur einfach durch den Zoll zu marschieren. Wir müssen jetzt natürlich nur noch dafür sorgen, daß wir auch tatsächlich mit diesem Flugzeug eint reffen, das mir genannt worden ist. Din-Mann, der uns die Ausweise aushändigen soll, bevor wir durch die Kontrollen marschieren, wird nicht warten. Wehe uns also, wenn wir in der Maschine keine Plätze mehr bekommen…«
    Zamorra grinste. »Notfalls fliegen wir als Gepäck«, sagte er. »Potzblitz, ich glaube, wir werden Brüderchen Boris anschließend zu einem gewaltigen Krug Wodka einladen!«
    »Der Haken an der Sache ist natürlich«, fügte Nicole hinzu, »daß du diesen Bericht wirst schreiben müssen. Immerhin hat Saranow ja auch seine Vorschriften, an die er sich halten muß. Er kann nicht einfach auf Gutdünken Ausweise und Vollmachten ausstellen, sondern da muß schon etwas hinter stecken. Er braucht also als Nachweis der ordnungsgemäßen, nicht mißbräuchlichen Benutzung der Ausweise diesen ausführlichen Bericht. In lesbarem Russisch, wie er extra betonte.«
    »Es wird ein Übersetzerbüro geben, das uns zumindest diesen Teil der Arbeit abnimmt«, sagte Zamorra erleichtert. »Und für die Urschrift des Berichtes habe ich ja eine kluge und arbeitsame Sekretärin.«
    »Du Biest«, fauchte Nicole und warf sich auf ihn. »Das ist Ausnutzung, Schuft, elendiger!«
    Zamorra schlang seine Arme um sie. »Also gut«, gestand er zu. »Du bekommst eine Sonderprämie: drei Küsse mehr!«
    »Zu wenig«, seufzte Nicole. »Weißt du was? Ich kümmere mich eben um die Flugverbindungen nach Bukarest und buche die Tickets. Danach erzähle ich dir,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher