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0353 - Die Vampirkutsche

0353 - Die Vampirkutsche

Titel: 0353 - Die Vampirkutsche
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ostblockstaaten telefoniert hatte. »Fündig geworden?«
    »Ja… es paßt wunderschön zusammen, nur kommen wir nicht auf die Schnelle ins Land.« Er erzählte von Baron Roatec.
    »Und du meinst, auf diese vagen Hinweise hin sollten wir uns dieses Tesciu und das Schloß im Wald ansehen? Meinst du nicht, daß wir Wichtigeres zu tun hätten?«
    »Da unsere Träume uns darauf hingewiesen haben, halte ich die Sache für sehr wichtig«, widersprach Zamorra. »Das sind schon keine Zufälle mehr. Und wenn du auf Gryf anspielen solltest… den finden wir nicht, indem wir hier im ›Excelsior‹ sitzen und Däumchen drehen.«
    »Aber auch nicht, indem wir nach Transsylvanien fliegen. Hoffentlich gibt es da überhaupt Flugplätze…«
    »Landebahnen für Vampire gibt’s bestimmt«, witzelte Zamorra. »Ich habe jedenfalls vor, dieser Sache nachzugehen, und das so schnell wie möglich.«
    »Dann viel Spaß beim Beschaffen der Einreisegenehmigung«, sagte Nicole kopfschüttelnd.
    »Wir reisen ohne ein«, sagte Zamorra. »Und auch ohne Flugzeug.«
    »Und wie möchtest du das anstellen?«
    »Indem wir uns von Teri im zeitlosen Sprung hinbringen lassen«, sagte Zamorra.
    Nicole seufzte. Das war in der Tat eine Möglichkeit. Für die Silbermond-Druidin Teri Rheken gab es im Grunde keine Grenzen. »Dann, mein Lieber«, wandte sie ein, »sind wir aber illegal im Land, und wenn wir erwischt werden, sind wir dran. Auch in Rumänien soll es Geheimpolizisten geben. Auch eine ganz harmlose Polizeikontrolle reicht schon. Ausländer ohne Visum… und schon sind wir im Kahn. Und unsere Botschaft freut sich über den Papierkrieg, der dann entsteht.«
    »Bis wir auf legalem Weg im Land sind, vergehen zwei bis vier Wochen«, sagte Zamorra. »Ich glaube nicht, daß wir soviel Zeit haben, falls wir tatsächlich etwas ausrichten wollen. Verflixte Staatsgrenzen… so nützlich sie auch sind, wenn man als politischer Flüchtling über die Grenze in ein anderes Land ausweichen kann, so lästig sind sie in diesem Fall…«
    »Komm nur nicht auf die Idee, dich als politischer Flüchtling aus dem Westen auszugeben«, protestierte Nicole. In ihren Augen blitzte etwas auf.
    Zamorra sah es nicht. Er dachte an dieses niedergebrannte Schloß. Er war sicher, daß dort eine Gefahr lauerte, die so schnell wie möglich beseitigt werden mußte.
    Hatte nicht der Zweck schon immer die Mittel geheiligt?
    Entschlossen griff er wieder zum Telefonhörer, um die Druidin Teri Rheken anzurufen. Kopfschüttelnd verschwand Nicole nebenan in ihrem Zimmer.
    ***
    Gryf hatte dieselbe Geschichte zu hören bekommen wie Zamorra. Auch er wollte dieses Schloß näher kennenlernen, wenn auch aus anderen Gründen. Es ging ihm nicht darum, die Gefahr durch einen Vampir zu beseitigen. Denn der ließ sich vielleicht sogar als Verbündeter gewinnen. Gryf war einem Kontakt gar nicht abgeneigt. Aber da war noch etwas anderes. Dieser Baron, wenn er es wirklich war, hatte sich erdreistet, Gryfs Bettgespielin zu entführen, förmlich seinen Armen zu entreißen. Und für diese Frechheit verdiente der Vampir zumindest einen Denkzettel.
    »Herr Salmak… wären Sie bereit, mich zu dieser Ruine zu führen?« bat er den Wirt. Aber der winkte ab. »Um keinen Preis der Welt! Nicht zu Schloß Roatec! Ich zeige Ihnen gern die ganze Umgebung… aber nicht diesen verfluchten Wald mit der Ruine!«
    »Warum nicht? Glauben Sie, daß der Geist des Barons dort umgeht?«
    Der Wirt verzog das Gesicht.
    »Ich will mit der Ruine nichts zu tun haben. Wir alle nicht. Sie werden in Tesciu und auch sonstwo niemanden finden, der Sie dorthin bringt.«
    Gryf verzog das Gesicht. Er brauchte einen Führer. Er wußte nicht, wie groß das Gebiet war, in dem sich irgendwo Schloß Roatec befinden mußte. Sicher - per zeitlosem Sprung konnte er in Sekundenschnelle jedes Ziel erreichen. Aber er mußte von diesem Ziel eine konkrete Vorstellung haben, oder er landete irgendwo. Diese konkrete Vorstellung besaß er aber nicht. Er würde möglicherweise eine ganz andere Burgruine erreichen, nur nicht die des Vampirs. Und wenn er den Wald absuchte… da konnte er vielleicht tagelang herumirren. Dazu hatte er aber keine Lust.
    Er versuchte den Wirt zu hypnotisieren und auf diese Weise zu zwingen, ihn zu der Ruine zu führen. Aber als habe er etwas geahnt, verließ der Wirt abrupt den Schankraum.
    Gryf folgte ihm nicht.
    Es mußte eine andere Gelegenheit geben, jemanden zu zwingen.
    Oder er mußte darauf warten, daß die Vampirkutsche
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