Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
035 - Das Dorf der Kannibalen

035 - Das Dorf der Kannibalen

Titel: 035 - Das Dorf der Kannibalen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Irrtum war ausgeschlossen: Die Wand der Sauna bestand aus schwarzem Gußeisen, das ihm auf einmal glühendheiß erschien.
    Panik stieg in ihm auf. Er zuckte zurück und merkte erst jetzt, daß er sich die Fingerkuppen verbrannt hatte, spürte erst jetzt, daß seine Füße bis zu den Knöcheln in Wasser standen, das von Sekunde zu Sekunde heißer wurde.
    »Eva!« Seine Stimme war heiser, drang kaum durch die dichten Schwaden aus Wasserdampf. »Eva!«
    Von irgendwoher war ein spöttisches Lachen zu hören. Er schöpfte neue Hoffnung, plantschte durch das Wasser, schnappte verzweifelt nach Luft und redete sich ein, das alles sei nur ein übler Scherz. Als seine Hände mit dem Gußeisen in Berührung kamen, brüllte er vor Schmerz auf. Verzweifelt suchte er nach den Sitzbänken, um seine Füße in Sicherheit bringen zu können. Doch sie schienen sich in Nichts aufgelöst zu haben.
    »Hilfe!« schrie er mit kreischender Stimme. »Hilfe! Hört mich denn keiner?«
    Der dichte Wasserdampf quirlte durcheinander und gab den Blick auf die Wand frei, die plötzlich nach oben gebogen erschien. Norman Sciff vergaß für einen kurzen Moment die Schmerzen. Er hatte den Eindruck, sich in einem riesigen Kessel zu befinden – wie ein Tier, das geschmort werden sollte.

    Er wußte, daß sie ihn fixierte.
    Dorian Hunter war auf den Parkplatz zurückgekommen und stand neben seinem Wagen. Er nahm sich absichtlich Zeit, die Fahrertür zu öffnen, denn er wollte herausfinden, was die junge Frau plante. Natürlich war er mißtrauisch und wachsam. Die Schwarze Familie bediente sich dazu immer neuer Tricks.
    Sie schien einen Entschluß gefaßt zu haben und kam auf ihn zu. Dorian gestand sich ein, daß sie attraktiv aussah. Sie war groß, schlank und hatte blondes Haar. Ihr Gesicht war ausdrucksvoll.
    »Sie sind Dorian Hunter, nicht wahr?« Sie sah verstohlen zur Seite. Fürchtete sie, beobachtet zu werden?
    »Und wer sind Sie?« Er blieb auf der Hut, rechnete mit irgendeinem neuen Trick.
    »Sagen Sie Eva zu mir«, bat sie. »Ich bin übrigens schon seit einiger Zeit hinter Ihnen hergefahren.«
    »Tatsächlich?« Dorian Hunter lächelte. »Dann muß ich nicht ganz auf der Höhe gewesen sein. Ich habe nämlich nichts davon gemerkt.«
    »Darf ich einsteigen?« Sie wirkte nervös. »Ich bringe Nachrichten vom O.I. Mr. Hunter.«
    Dorian war ehrlich überrascht. Eben erst hatte er intensiv an Trevor Sullivan gedacht, der immer noch kein Lebenszeichen von sich gegeben hatte, und jetzt erschien wie auf ein geheimes Stichwort hin diese junge Frau und schien eine Nachricht für ihn zu haben.
    »Steigen Sie ein, Miß Eva!« sagte er knapp. »Wie geht es ihm?«
    »Er ist noch sehr schwach.«
    »Warum hat er sich bisher nicht gemeldet?« Dorian startete den Wagen und fuhr los.
    »Der Secret Service schirmt ihn ab. Sie wissen doch, daß die Inquisitionsabteilung aufgelöst wurde?«
    »Sind Sie Gedankenleserin, Eva?« Dorian Hunter sah sie prüfend an. Was sie sagte, entsprach vermutlich den Tatsachen.
    »Mr. Sullivan hat mich ein wenig eingeweiht«, erwiderte sie und lächelte. »Er sagte mir, daß Sie Fragen stellen würden.«
    »Wo steckt Sullivan jetzt?«
    »In Witchcraft. Das ist ein kleines Dorf, das kaum einer kennt.«
    »Und wie komme ich an ihn heran?«
    »Dafür werde ich schon sorgen, Mr. Hunter. Ich arbeite als Sekretärin in einem Motel und werde Sie dort unterbringen. Mr. Sullivan wird Sie erreichen können.«
    »Der alte Fuchs«, meinte Dorian versonnen. »Man kann ihn eben doch nicht ganz von der Bildfläche verschwinden lassen. Wie hat er Sie eigentlich überredet?«
    »Er ist ein faszinierender Mann, Mr. Hunter.«
    »Das kann man wohl sagen. Sobald wir die Ausfallstraße hinter uns haben, müssen Sie mich führen. Von Witchcraft habe ich noch nie etwas gehört.«
    Sein Mißtrauen war verschwunden. Sie hatte ihm ein paar Stichworte genannt, die nur ein Eingeweihter kennen konnte.
    Während der Fahrt beschränkte Eva sich auf einige Hinweise, welchen Weg er nehmen sollte. Er sah sie immer wieder verstohlen an und gestand sich ein, daß sie ihm gefiel.
    »Witchcraft«, sagte sie plötzlich, als sie in einen schmalen Weg eingebogen waren. »Sieht es nicht zauberhaft aus, Mr. Hunter?«
    »Wie lange sind wir eigentlich unterwegs?« Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
    »Gut anderthalb Stunden.«
    »Nicht zu glauben!« sagte er kopfschüttelnd. »Ich weiß noch nicht einmal, welchen Weg wir genommen haben.«
    »Vielen Dank für das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher