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035 - Das Dorf der Kannibalen

035 - Das Dorf der Kannibalen

Titel: 035 - Das Dorf der Kannibalen
Autoren: Dämonenkiller
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plötzlich Angst.
    »Norman Sciff«, stellte er sich der freundlichen alten Dame vor, die hinter dem Empfang stand. »Miß Eva meint, ich könnte hier ein Zimmer bekommen.«
    »Aber gewiß, Mr. Sciff«, gab die freundliche Dame zurück. »Sie hat mich bereits informiert, Sir. Ich denke, ich habe ein besonders hübsches Zimmer für Sie. Es liegt im Obergeschoß. Hier ist der Schlüssel.«
    Die Angst war verschwunden. Er hörte Tanzmusik und drehte sich zu einer Doppeltür um, hinter der sich wohl ein Saal oder Gesellschaftsraum befinden mußte.
    »Eine Privatfeier«, erklärte die alte Dame. »Hoffentlich wird die Musik Sie nicht stören, Sir.«
    »Bestimmt nicht.« Er lächelte und fühlte sich auf einmal rundherum wohl. »Trubel und Heiterkeit haben mir noch nie was ausgemacht.«
    »Ihren Wagenschlüssel, Sir«, erinnerte ihn die freundliche Dame, als er die Treppe hinaufgehen wollte. »Miß Eva wird für Ihr Gepäck sorgen.«
    »Prächtiger Service!«
    Auf dem ersten Treppenabsatz blieb er stehen. Er starrte auf ein Bild, das Eva in einem langen, weichen, fließenden Kleid darstellte. Draußen heulte der Motor seines Wagens auf. Sciff trat ans Fenster und sah Eva, die ihm aus dem Wagen zuwinkte und ein Zeichen gab, das er nicht verstand.
    »Was ist?«
    »Wir treffen uns in der Sauna!« rief sie ihm zu.
    Norman Sciff kamen echte Bedenken. Er war kein Jüngling mehr, und sein Bauchansatz war deutlich ausgeprägt. Hoffentlich blamierte er sich nicht. Er zog den Bauch unwillkürlich ein, als er in sein Zimmer ging.
    Das Mobiliar bestand aus guten alten Möbeln. Das Bett sah genauso aus, wie er es sich gewünscht hatte. Im Kamin prasselte ein Holzfeuer und verbreitete angenehme Wärme. Er spürte plötzlich, wie müde er war, und sehnte sich nach dem Bett. Warum, zum Henker, hatte er sich auf dieses Abenteuer eingelassen?
    Es klopfte leise an die Tür.
    »Herein.«
    Eva trat ein. Sie trug einen weißen Bademantel, der bis zu den Füßen reichte. Er stand ein wenig auf und entblößte ihre Schenkel.
    »Wo bleiben Sie denn?« fragte sie schmeichelnd. »Nach der Sauna werden Sie sich wunderbar fühlen.«
    »Sind Sie sicher?« Er schaltete automatisch auf Munterkeit um.
    »Zumindest anders«, fügte sie rätselhaft hinzu.
    Sie ging voraus. Norman Sciff folgte ihr willig den Korridorgang hinunter, blieb aber plötzlich stehen.
    »Was ist mit der Feier? Es ist plötzlich so still.«
    »Wirklich?« Sie schüttelte verständnislos den Kopf. »Aber die Musik ist doch deutlich zu hören.«
    Jetzt hörte er sie auch wieder, diese einschmeichelnden Tanzrhythmen. Er verstand nicht, daß es eben so unheimlich still gewesen war. Irgend etwas war mit ihm nicht in Ordnung – das schien sicher zu sein.
    Der Weg in die Sauna führte durch viele Korridore und Gänge. Auf der letzten Treppe schlug ihm warmer Dunst entgegen, der sich auf seine Lungen legte. Und dann war dieses plötzliche Angstgefühl da. Er blieb stehen. Am liebsten wäre er zurückgerannt.
    Ihr schien es ebenfalls heiß geworden zu sein. Sie schob den Bademantel ungeniert über ihre Schultern, drehte sich zu ihm um, lächelte verlockend, zeigte ihm die Ansätze ihrer Brüste und ging dann weiter.
    Er konnte nicht widerstehen und folgte ihr. Irgendwie fühlte er sich von dieser Frau magisch angezogen.
    Sie deutete auf eine Tür, hinter der sich die Umkleidekabine befand. »Ich warte in der Sauna auf Sie. Beeilen Sie sich! Ich langweile mich sonst.«
    In fliegender Hast kleidete er sich aus. Er hatte nun keine Bedenken mehr, ihrer Einladung zu folgen, und verließ die Umkleidekabine durch die zweite Tür. Sich ein Handtuch um die Hüften bindend, betrat er die Sauna. Er stieß förmlich gegen eine Wand aus dichtem Wasserdampf. Gierig schnappte er nach Luft und zog zögernd die Tür hinter sich zu.
    »Eva, wo sind Sie?«
    Die erwartete Antwort blieb aus. Norman Sciff tastete sich zu den Sitzbänken durch, setzte sich, wischte sich den Schweiß von der Stirn, stand unruhig wieder auf und rief erneut ihren Namen. Sollte sie ihn genarrt haben?
    Er tastete sich zur Tür zurück, konnte sie nicht finden, tastete sich weiter an der Wand entlang – und fuhr überrascht zurück. Er vermißte die Holzbretter, die zu einer Sauna gehörten. Er hatte den Eindruck, Metall zu fühlen.
    Das spärliche Licht in der Sauna reichte nicht aus, um ihm letzte Gewißheit zu geben. Er schob sich dicht an die Wand heran, schlug den Wasserdampf mit den Händen beiseite und schreckte zurück. Ein
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