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0347 - Attacke der Spinnen-Monster

0347 - Attacke der Spinnen-Monster

Titel: 0347 - Attacke der Spinnen-Monster
Autoren: Werner Kurt Giesa
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halte? Seit einer kleinen Ewigkeit beobachte ich das Geschehen auf diesem Planeten und helfe und lenke, und nie hat das, was ich tat, negative Folgen gezeitigt. Willst du mir wirklich das Recht auf meine Entscheidungen und mein Tun absprechen?«
    Ihre Augen blitzten.
    »Ich werde es wohl nicht können, wenngleich ich es verurteile. Aber vielleicht können es andere, höhere Mächte, die noch über dir stehen, Merlin! Vielleicht gefällt es der Schicksalswaage nicht… vielleicht neigt sich das Gleichgewicht bereits…«
    »Was weißt du?« fragte er äußerlich ruhig, obgleich in seinem Innern ein Orkan tobte. »Bist du eine Botin jeder hohen Mächte?«
    »Nein. Aber ich kenne sie und ihre Ziele. Merlin, zu viel wird anders in der letzten Zeit. Das Gleichgewicht der Schicksalswaage ist nicht mehr gewahrt, Gut und Böse nicht mehr im Gleichklang!«
    »Das beweise mir - wenn du es kannst.«
    »Beobachte die Welt, und du wirst es von allein erkennen«, erwiderte sie.
    Merlin spürte ihren inneren Aufruhr. Sie zwang sich gewaltsam zur Ruhe.
    Auch sie hat sich verändert, dachte er. Er glaubte Unterschiede festzustellen. Die unendlich lange Zeit schien also auch an ihr nicht ganz so spurlos vorbeigegangen zu sein, wie es äußerlich aussah…
    »Die Welt zu beobachten, ist meine Aufgabe, die ich ständig erfülle«, sagte Merlin. Aber ihre Worte hatten ihn getroffen. Machte er etwa Fehler? Aber er konnte diese Fehler nicht erkennen. Und wenn er sie beging - hätte man ihn dann nicht längst seines Amtes enthoben?
    Er hob die Schultern. Ein wenig fühlte er sich ratlos.
    »Ich spürte Schwarze Magie«, wiederholte sie ihre Worte von vorhin. »Bill Fleming muß Schwarze Magie angewandt haben. Warum hast du es nicht verhindert? Gehört Fleming nicht zur Crew des Professor Zamorra, deines Schützlings?«
    »Schon…«
    »Wie konnte er dann Schwarze Magie einsetzen?«
    »Er experimentiert mit einer schwarzmagischen Waffe, die Zamorra Eysenbeiß abnahm«, sagte Merlin. Er versuchte der Zeitlosen die Zusammenhänge zu erklären. Aber noch während er sprach, begriff er, daß sie es nicht akzeptieren wollte. Sie war wirklich anders geworden als vor ein paar hundert Jahren… kompromißloser, härter, starrsinniger. Sie ließ sich nicht davon abbringen, daß Flemings fehlgeschlagener Versuch ein Angriff war.
    Schließlich straffte sie sich. »Ich werde Fleming selbst einer Befragung unterziehen«, beschloß sie. »Und wehe ihm, wenn er sich nicht zu rechtfertigen vermag. Ich…«
    Merlin schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Dazu wirst du ihn erst finden müssen«, sagte er. »Bill Fleming ist untergetaucht. Niemand weiß, wo er sich befindet. Selbst mit der Bildkugel im Saal des Wissens kann ich ihn nicht mehr erreichen.«
    Die Zeitlose stutzte.
    »Das ist doch ein weiterer Beweis dafür, daß sein Geist sich wandelt und er dem Bösen zugetan ist!« ereiferte sie sich. »Welchen Grund sollte er sonst dafür haben, sich selbst vor dir zu verbergen, Merlin? Nun, wenn ich ihn nicht finde, werde ich Zamorra befragen.«
    Merlin seufzte.
    »Ich kann dich nicht von deinem Vorhaben abhalten«, erkannte er. »Gut, gehe hin und frage ihn. Und was wirst du tun, wenn du die Antwort erhältst? Wirst du Zamorra ebensowenig Glauben schenken wie mir?«
    »Man kann wohl nicht mehr mit dir diskutieren«, sagte sie. »Ich werde gehen und tun, was ich für richtig halte. Und ich danke dir, daß du mir die Tiefschlafkammer zur Verfügung stelltest.«
    »Ich hatte gehofft, du würdest noch eine Weile hierbleiben«, sagte Merlin leicht enttäuscht. »Wir haben uns so viele Jahrhunderte nicht gesehen.«
    »Zeit bedeutet nichts, es sei denn, jemand verändert sie, um Gewinn daraus zu ziehen«, sagte die Zeitlose. Sie verließ Merlins kleine Klause.
    Merlin blieb noch eine Weile in dem einfach eingerichteten Raum, der sich so sehr von all den anderen prunkvollen Zimmern und Sälen unterschied. Als er die Klause endlich verließ, war die Zeitlose auf ihrem geflügelten Einhorn bereits davongeritten.
    Merlin suchte Sid Amos und fand seinen dunklen Bruder. »Sie ist erwacht«, sagte er.
    »Ich weiß«, erwiderte Sid Amos. »Sie scheint mißtrauisch mir gegenüber zu sein. Sie ist sicher, daß sie mich von früher her kennt.«
    »Und kennt sie dich wirklich von früher her?«
    »Natürlich, aber unter anderem Namen und in anderer Gestalt«, sagte Amos. »Du hast geschwiegen.« Es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Ich habe geschwiegen, und ich werde es auch
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