Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0342 - Schädeltanz

0342 - Schädeltanz

Titel: 0342 - Schädeltanz
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
dagegen. Sie gab nach und flog nach draußen. Und Rob Tendyke flog hinterher!
    Zamorra, der direkt hinter ihm war, konnte sich gerade noch festhalten.
    Hinter der Luke ging es fast zehn Meter tief abwärts!
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß war in der Halle erschienen. Die Macht der Hölle gab ihm die Möglichkeit, überall dort zu erscheinen, wo ein Tor geschaffen wurde - gleichgültig von welcher Seite.
    Er sah die Rothaarige und ihre schwebenden Schädel, und er sah Gryf auf dem Opferstein liegen. Aus zwei Wunden sickerte das Blut des Druiden, das den Höllenzwang verstärkt hatte.
    Aber das war für Eysenbeiß nicht wichtig gewesen. Er war kein Dämon, sondern ein Mensch. Der Ruf des Blutes berührte ihn ebensowenig, wie es die Schutzkreise und Zeichen taten, die die Rothaarige geformt hatte. Eysenbeiß grinste spöttisch unter seiner Silbermaske und verwischte die Kreise einfach. Er sah das Erschrecken der Rothaarigen und kostete seinen Triumph aus.
    »Wenn du glaubst, mich mit deinem Hokuspokus beeindrucken zu können, irrst du dich«, sagte er. Aufmerksam beobachtete er ihre Hände. Er mußte aufpassen, wenn sie ihren Dhyarra-Kristall benutzte, den sie unter dem Gewand trug. Er wußte nicht, ob sein Amulett ihn gut genug vor einem Dhyarra-Angriff schützen würde, falls es der Rothaarigen in den Sinn kam, seine Stärke auf die Probe zu stellen. Denn es war nicht nur ein Vorteil, Mensch und nicht Dämon zu sein, sondern auch ein Handicap.
    »Ich habe meinen Teil erfüllt«, sagte die Rothaarige. »Siehst du den Druiden? Er stirbt und verströmt seinen Lebenssaft zum Ruhm der Hölle.«
    »Schön«, sagte Eysenbeiß. »Darauf habe ich schon lange gewartet. Was für ein Triumph.« Er trat dicht an den Blutaltar, so daß Gryf ihn sehen konnte. »Erkennst du mich, Merlins Knecht? Fühlst du, wie du schwächer wirst? Wisse, daß du deinen Tod auch mir verdankst. Selbst der große Merlin oder deine Freunde können dich nicht mehr retten. Es ist vorbei…«
    Die Rothaarige hielt die Ritualwaffe auf Gryfs Kopf. Sie fieberte förmlich danach, ihm das Haupt abzutrennen, um den Schädel verwenden zu können.
    Gryf fühlte eine große Schwäche und Müdigkeit in sich aufsteigen. Er wußte, daß es bald vorbei sein würde. Die Dhyarra-Magie der Rothaarigen hielt ihn immer noch fest. Das ferne Grollen und Rumpeln von Fallen war verstummt. Das bedeutet, daß jene, die eingedrungen waren, steckengeblieben waren. Es gab tatsächlich keine Rettung mehr.
    »Erst Kerr, jetzt du. Der zweite Druide, der in meiner Anwesenheit stirbt«, sagte Eysenbeiß zufrieden. »Hat sie dir auch schon gesagt, wer der nächste sein wird?«
    Gryf schwieg.
    »Der ERHABENE wird es sein, du Narr. Und du wirst die Ehre haben, deinen Anteil an seinem Tod zu haben. Durch deinen Schädel, zusammen mit den sechs anderen, die über dir kreisen, wird ein Machtkristall geschaffen…«
    »Was nützt ihm sein Wissen? Ich werde ihn jetzt köpfen«, verkündete die Rothaarige. Sie holte mit der Machete aus.
    Mach ein Ende, dachte Gryf. Er war so müde… Der Blutverlust machte sich bemerkbar… er sah Eysenbeiß mit seiner Silbermaske vor dem Gesicht nur noch durch Schleier.
    Aber er hörte das Krachen einer Explosion.
    Woher sie kam, wußte er nicht. Es war ihm auch egal. Ihn konnte doch nichts mehr retten.
    Aber die Rothaarige und Eysenbeiß sahen, woher die Explosion kam. Sie blickten beide zugleich nach oben. An der Stirnwand, dicht unter der Decke der großen Halle, flog eine eiserne Luke aus der Wand. Ein menschlicher Körper flog sofort hinterher und raste dem Steinboden entgegen.
    »Neeiin!« schrie die Rothaarige auf. Die Machete hackte zu!
    ***
    Zamorra sah Tendyke in die Tiefe rasen. Aber der Mann, der selbst bei diesem Sturzflug seinen ledernen Hut nicht verlor, reagierte mit einer geradezu fantastischen Schnelligkeit. Zamorra war kaum in der Lage, die Bewegungen des Mannes zu erkennen. Während er fiel, schleuderte er das Seil, das er in Wurfschlingen in der Hand gehalten hatte.
    Es war, als kenne er sich mit traumhafter Sicherheit in diesem Raum aus. Die ersten drei Meter des Seils wickelten sich um einen vorgestreckten Steinarm einer Götzenfigur, die schräg unter der Luke in einer Wandnische stand. Das Seil hielt! Zwei Meter über dem Boden wurde Tendykes rasender Sturz abgefangen, und er pendelte zur Seite weg!
    Zamorra sah dorthin, wo der laute Schrei einer Frau ertönte. Sie war rothaarig und schlug mit einer Art Machete zu. Dorthin, wo ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher