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0342 - Schädeltanz

0342 - Schädeltanz

Titel: 0342 - Schädeltanz
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ausgestreckter nackter Körper auf einem Steinaltar lag.
    Daneben stand ein Mann in einer braunen Kapuzenkutte. Als er hochsah, blitzte es da silbern auf, wo eigentlich sein Gesicht hätte sein müssen.
    »Eysenbeiß«, schrie Zamorra.
    Tendyke hatte sich fallen lassen und schleuderte das andere Ende des Seiles kraftvoll nach oben. Aber es erreichte die Luke nicht, die aus unerfindlichen Gründen so hoch oben war. So viel Kraft, daß ihm das gelungen wäre, besaß auch ein Mann wie Rob Tendyke nicht. Statt dessen zog er seine Pistole, ging in blitzschnellen Combatanschlag und feuerte ohne vorherige Warnung.
    Unmittelbar vor dem Steinaltar entfaltete sich ein sprühendes Feuerwerk, wo das Pyrogeschoß aufflammte. Der Kapuzenmann und die Rothaarige sprangen zurück.
    Sechs schwebende Schädel griffen an.
    Zamorra feuerte von oben aus. Er zielt rasch, aber sorgfältig. Das Geschoß traf einen der fliegenden Schädel, durchschlug ihn und sprengte ihn förmlich auseinander. Eine Mini-Sonne flammte auf, die mit dem Rest ihres Schwunges noch ein paar Meter auf Tendyke zugetragen wurde und dann als Asche zu Boden stäubte. Zamorra steckte die Pistole hinter den Hosenbund und sprang.
    »Bist du wahnsinnig?« schrie Nicole oben.
    Zamorra dachte gar nicht daran, zehn Meter tiefer unten aufzuschlagen. Sein Sprungziel war das Seil, das noch immer an der Statue hing und jetzt erschlaffte. Er schleuderte sich so durch die Luft, daß er es erreichte, hütete sich aber, mit den Händen zuzupacken. An dem rauhen Material wollte er sich nicht die Hände aufreißen; immerhin hatte er noch fünf Meter Rutschbahn vor sich. Statt dessen schaffte er es, das Seil zwischen Oberkörper und Arm zu klemmen und so eine Haftreibung zu erzeugen, die ihm nur das Jackett zerfetzte. Trotzdem bremste er seinen Fall ab, kam federnd unten auf und ließ sich sofort fallen.
    Ein Schädel schmetterte knackend hinter ihm gegen die Wand. Zamorra rollte sich herum, riß die Beine hoch und traf mit einem Fuß den Schädel, der zurückfederte und sich erneut auf ihn werfen wollte. Der Schädel wurde aus seiner Flugbahn geworfen.
    Weitere Schüsse krachten. Tendyke hatte einen Schädel abgeschossen, wich den anderen aus und legte eine Feuerwand durch den großen Raum.
    Es dröhnte und donnerte. Die Schwingungen ließen Wände vibrieren. Die rothaarige Frau riß ihr Gewand auf und legte den blauen Dhyarra-Kristall frei. Sie schrie wie eine wahnsinnige Furie, als Zamorra einen Schuß auf den ihn attackierenden Schädel abfeuerte und der unmittelbar vor ihm in einem Feuerball verging, um Zamorras Kleidung dabei noch anzusengen und Funken in sein Gesicht zu sprühen. Er sprang so schnell zurück, daß er nicht ernsthaft verletzt werden konnte, federte herum und jagte einen weiteren Schuß in Richtung auf Eysenbeiß. Der Mann, der aus der Vergangenheit kam und einst ein Hexenjäger, Inquisitor und Zauberer gewesen war, ein Großer der »Sekte der Jenseitsmörder«, warf sich zur Seite. Seine Kutte behinderte ihn.
    Da flammte der Dhyarra-Kristall der Rothaarigen. Zamorra fühlte, wie er von den Beinen gerissen wurde und durch die Luft schwebte. Eine unsichtbare Faust riß ihm die Pistole aus der Hand. Tendyke hetzte durch den Raum und lud seine Waffe nach. Er schob ein neues, vorgeladenes Magazin in den Griff und schoß sofort wieder. Kugel auf Kugel feuerte er auf die Rothaarige ab. Sie stand im Zentrum einer flammenden Explosionswolke. Glühende Hitzewogen jagten schauerartig durch den großen Raum. Die Explosionen der Leuchtbrandgeschosse hätten auf freier Fläche nur Wärme und Helligkeit erzeugt, hier erzeugten sie glühende Hitze, die nirgendwo abfließen konnte.
    Von oben griff jetzt auch Nicole in das Geschehen ein. Sie schoß weiterhin auf Eysenbeiß.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er hatte noch zwei Kugeln in der Waffe. Überall schwirrten die Schädel. Sie waren verwirrt und steuerlos. Sie schwebten noch, wußten aber nicht, wie sie wen wo zuerst angreifen sollten.
    »Die Sprengpatronen!« schrie Zamorra Tendyke zu.
    Der Abenteurer begriff. Die Leuchtbrandgeschosse wurden von einem Dhyarra-Schirm abgewehrt. Aber vielleicht klappte es mit den Sprengpatronen… Tendyke schleuderte sie beide auf die Rothaarige zu. Zamorra feuerte. Die kleinen Dynamitpatrönchen und die Pyrokugel trafen sich.
    Die Welt ging unter.
    ***
    Die Rothaarige war außer sich vor Zorn und Haß. Das hatte sie nicht erwartet! Sie begriff einfach nicht, wie die Eindringlinge an den
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