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0338 - Falschgeldhandel 1:4

0338 - Falschgeldhandel 1:4

Titel: 0338 - Falschgeldhandel 1:4
Autoren: Falschgeldhandel 14
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eine Zelle im Polizeigefängnis zu bewohnen. Da ist eine Pritsche mit spärlichem, blau kariertem Bettzeug, da sind ein an die Wand geschraubter Klapptisch, ein Hocker und ein kleiner Schrank zur Aufbewahrung von Kleidungsstücken und Toilettenartikeln.
    Ich wurde zu Vivian in ihre Zelle geführt. Wie ich vermutet hatte, bestritt sie weiterhin, jemals den Drugstore in der 147. Straße betreten zu haben, geschweige denn, dort Arsenik gekauft zu haben. Ich glaubte ihr das.
    Ich hätte vielleicht erreichen können, dass Vivian Baldwin sofort freigelassen wurde, aber ich wollte, dass Lieutenant Crosswing diese Freilassung verfügte. Ich beruhigte das aufgeregte Mädchen und empfahl ihr, sich einen Anwalt zu nehmen, der sie sicher sehr bald freibekommen würde.
    Es gab noch ein Problem, das ich lösen wollte, nämlich, wie das Giftdöschen in Vivians Apartment gekommen war. Also fuhr ich nochmals dorthin zurück.
    Ich nahm mir den Hausverwalter vor, der ganz entrüstet erklärte, es sei in Vivians Abwesenheit kein Unbefugter in der Wohnung gewesen.
    »Wer war denn nun befugt, wer war in dem Apartment?«
    »Ich selbst, aber Sie wollen doch nicht behaupten, dass das eine strafbare Handlung ist.«
    »Davon ist überhaupt keine Rede«, beruhigte ich ihn. »Was wollten Sie in Miss Baldwins Wohnung?«
    »Ich wollte gar nichts. Miss Baldwin hatte beim Fernsprechamt reklamiert, ihr Apparat sei nicht in Ordnung, daraufhin kam ein Angestellter der Post, um das nachzuprüfen. Fast eine halbe Stunde lang untersuchte er alles und kam zu dem Schluss, Miss Baldwin müsse sich geirrt haben. Die ganze Zeit über blieb ich in dem Apartment.«
    »Wissen Sie, ob der Mann vielleicht etwas dort liegen ließ?«
    »Sie verlangen zu viel von mir, meine Aufgabe ist es, aufzupassen, dass keiner etwas mitnimmt.«
    So hatte ich mir das ungefähr gedacht. Ich telefonierte mit dem Fernsprechamt und erfuhr, dass Miss Baldwin weder reklamiert hatte, ihr Telefon sei nicht in Ordnung, noch dass jemand zur Prüfung dorthin geschickt worden war. Ich ersuchte darum, diese Auskunft schriftlich zu fixieren und an unser Office sowie an die Mordkommission III der Stadtpolizei zu schicken. Dem Anwalt sagte ich telefonisch Bescheid, und damit hatte ich für Vivian Baldwin alles getan, was ich tun konnte.
    Zwei Stunden später erhielt ich aus dem Gefängnis die Nachricht, sie sei freigelassen worden.
    Inzwischen hatte Crosswing auch den Boten von Tony’s Grill vernommen. Dieser blieb bei der Aussage, die er schon dem Sergeanten gemacht hatte. Er war, als er den Lift betrat, von hinten niedergeschlagen worden und erst im Kohlenkeller wieder zur Besinnung gekommen. Mehr wusste er nicht.
    Als nächstes erkundigte ich mich im St.-Trinity-Hospital nach Jeanette Harris Befinden.
    »Ich hoffe, sie durchzubringen«, sagte der Arzt am Telefon. »Wir haben alles Menschenmögliche getan und müssen nun abwarten.«
    »Wann, denken Sie, ist die Patientin so weit, dass ich mit ihr sprechen kann?«, fragte ich.
    »Darüber kann ich überhaupt noch nichts sagen.«
    »Ich wäre Ihnen jedenfalls dankbar, wenn sie mich auf dem Laufenden halten.«
    Er versprach es. Ich gab ihm die Nummer des Office und bat ihn, falls ich nicht da sei, dafür zu sorgen, dass mir sein Anruf gemeldet werde.
    Von unseren beiden Washingtoner Kollegen war noch keine Nachricht eingegangen. Und Benny Black war genauso verschwunden wie Dick Bird.
    Der Nachtclub-Boss Meloni ging mit Eifer seinen Geschäften nach, und Carlo Prisco, sein Geschäftsführer, tat desgleichen, wie auch der Spielhallenbesitzer Quentin Coock.
    Phil und ich saßen uns gegenüber und machten sorgenvolle Gesichter. Aus einer Falschgeldaffäre war eine Mordserie geworden.
    Zwei G-men waren verschwunden, und wir mussten befürchten, dass sie nicht mehr lebten. Bis jetzt war die Presse noch nicht dahintergekommen, dass alle diese Morde miteinander in Verbindung standen. Wenn sie es erfuhr, so würde der Teufel los sein.
    »Mr. Louis Thrillbroker möchte Sie sprechen«, erklärte mir die Telefonistin.
    »Kann ’raufkommen«, antwortete ich.
    »Wer?«, fragte mein Freund.
    »Der Mann, den wir gerade jetzt am wenigsten brauchen können. Louis ist bereits im Aufzug. Was werden wir dem sagen?«
    Louis Thrillbroker, Kriminalreporter des »Morning News« ist groß, hat eine ewig zerzauste schwarze Haarmähne und eine Nase von überdimensionalen Ausmaßen, die er denn auch in alle schwierigen Fälle steckte.
    Er klopfte, kam herein, lachte
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