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0338 - Die stählerne Zitadelle

Titel: 0338 - Die stählerne Zitadelle
Autoren: Unbekannt
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sagen, denn im Laufe ihres langen Lebens hatten sie sich so gut kennengelernt, daß sie sich ohne viel Worte verständigen konnten.
    Einen Augenblick verstummte der Wind, als wollte er Atem holen, um dann mit doppelter Stärke über die Berge zu jagen. Marten blickte hoch.
    Da sah er einen seltsamen Gegenstand hoch über der Schlucht. Zunächst glaubte er, es würde sich um einen Wolkenfetzen handeln, doch bevor der Flugkörper aus seinem Sichtbereich verschwand, erkannte er, daß es ein längliches Objekt war auf dem einige gedrungene Gestalten hockten.
    Sekunden später war nur noch der wolkenverhangene Himmel zu sehen.
    Ich habe mich getäuscht, dachte Ralf Marten.
    Er erinnerte sich an Legenden über Hexen, die auf Besenstielen durch die Nacht ritten. Beim Anblick des Flugkörpers hatte er unwillkürlich daran denken müssen.
    Marten sprang auf und ging in die Space-Jet. Kulu blickte überrascht auf, als der Mutant den Kontrollraum betrat.
    Er wird mir nicht glauben, wenn ich ihm sage, was ich gesehen habe, dachte Marten. Unschlüssig, ob er dem Major einen Bericht geben sollte, ging er vor den Kontrollen auf und ab.
    „Ist etwas passiert?" erkundigte sich Kulu.
    Der Teleoptiker deutete auf die Ortungsanlage.
    „Haben Sie einen Impuls aufgefangen?" fragte er. „Oder sind die Massetaster ausgeschlagen?"
    „Nein", sagte Kulu gedehnt. „Worauf wollen Sie hinaus? Haben Sie irgend etwas gesehen?"
    „Ich muß mich getäuscht haben", antwortete Ralf Marten. „Ein paar Sekunden glaubte ich, jemand ritte auf einem Balken durch die Luft."
    „Jemand?" wiederholte Tschai Kulu. „Wie sah das Wesen aus?"
    „Es waren mehrere", gab Ralf Marten zurück. Das Bild war auch in seiner Erinnerung noch so klar, daß er sich unmöglich getäuscht haben konnte. Wahrscheinlich hatten die Unbekannten nur aus Zufall die Schlucht überflogen. „Sie sahen aus wie riesige Kröten", fahr er fort. „Es war ein unheimlicher Anblick."
    „Vielleicht ist es besser, wenn Sie wieder rausgehen", meinte Tschai Kulu. „Es kann sein, daß man uns entdeckt hat. Wenn es so ist, müssen wir handeln, bevor die Fremden hier auftauchen."
    „Ja, Sie haben recht", sagte Marten.
    Als er die Space-Jet verließ, sah er nur Wolken über sich hinwegziehen. Minute um Minute verstrich, ohne daß der mysteriöse Flugkörper noch einmal auftauchte. Allmählich gelangte der Mutant zu der Überzeugung, daß er sich von einer seltsam geformten Wolke hatte täuschen lassen.
     
    *
     
    Innerhalb weniger Sekunden drängten sich zwanzig Roboter im Eingang. Ihre Ortungsbänder schimmerten in dunklem Rot. Rhodan ahnte, daß sie sich jetzt über Funk mit ihren Auftraggebern verständigten. Die Waffenarme der Automaten waren drohend auf die beiden Männer gerichtet.
    Rhodan sah, daß jeder Roboter vier Waffenarme besaß. Die beiden übrigen Arme waren mit vielgliedrigen Greifklauen ausgerüstet und dienten offenbar zur Verrichtung komplizierter Arbeiten.
    Auch im Zustand völliger Bewegungslosigkeit sanken die Roboter nicht auf den Boden, sondern ließen ihre Prallfelder eingeschaltet.
    „Ich bin gespannt, was sie mit uns machen", murmelte John Marshall.
    Da hörte er das Summen seines Mikrofunkgeräts.
    „Ras Tschubai!" stieß er hervor. „Ausgerechnet jetzt. „ „Lassen Sie Ihr Gerät stecken!" befahl Rhodan. „Wir dürfen jetzt keinen Verdacht erwecken.
    Tschubai wird zu senden aufhören, wenn er keinen Kontakt mit uns bekommt."
    „Ich wollte, wir..." Marshall konnte seinen Satz nicht vollenden.
    Die Roboter hatten ihre Waffen abgefeuert. Marshall hatte das Gefühl, als würde sein Körper in mehrere Teile zerrissen. Flüssiges Feuer schien sich über seine Haut auszubreiten. Seine Umgebung veränderte sich zu einem Zerrbild. Von Schmerzen gepeinigt begriff er, daß sein Körper durchgeschüttelt wurde. Langsam sank er zu Boden. Er setzte seine gesamte Willenskraft ein, um dem konvulsivischen Zucken seines Körpers ein Ende zu bereiten, aber es gelang ihm nicht.
    Perry Rhodan lag neben ihm. Der Körper des Großadministrators bäumte sich immer wieder auf, als sei er von einem heftigen Schüttelfrost befallen.
    Marshall ahnte, daß die Roboter Vibratorwaffen eingesetzt hatten, die Schüttellähmungen hervorriefen. Jeder beeinflußte Nerv seines Körpers wurde ununterbrochen zu heftigsten Vibrationen angeregt. In diesem Zustand war an eine Gegenwehr nicht zu denken. Er war auch nicht in der Lage, kontrollierte Bewegungen zu machen.
    Die Roboter hielten sich
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