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0338 - Die stählerne Zitadelle

Titel: 0338 - Die stählerne Zitadelle
Autoren: Unbekannt
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war beim Entladen des Erntefahrzeugs zu einem Zwischenfall gekommen.
    Die beiden Männer gelangten durch ein offenes Schott in einen Raum, in dem es fast vollkommen dunkel war. Nur durch den Eingang fiel Licht. Rhodan sah die Umrisse großer Maschinen.
    „Versuchen Sie, ob Sie das Schott schließen können", sagte Rhodan zu Marshall.
    Marshall stemmte sich gegen die quadratische Metalltür. Als sie zuschlug, wurde es innerhalb des Raumes vollkommen dunkel.
    „Halten Sie sich in der Nähe der Wand. Gehen Sie nach links, bis Sie ein anderes Schott finden. Ich bin auf der rechten Seite." Rhodans Stimme klang angestrengt. „Passen Sie auf, daß Sie sich nicht verletzen."
    Marshall setzte sich in Bewegung. Immer wieder mußte er Maschinen ausweichen, die an der Wand aufgestellt waren. Als er etwa zehn Meter zurückgelegt hatte, wurde er von Rhodan angerufen.
    „Kommen Sie hierher, John. Ich glaube, ich habe einen Schacht oder etwas Ähnliches gefunden.
    Der Telepath folgte dem Klang von Rhodans Stimme. Seine parapsychischen Fähigkeiten halfen ihm, den Großadministrator schnell zu finden. Rhodan ergriff eine Hand des Mutanten.
    „Fühlen Sie die Öffnung?" fragte Rhodan und preßte Marshalls Hand gegen den Rand eines Wandeinschnitts. „Sie ist groß genug, um uns durchzulassen."
    „Wir wissen nicht, wohin dieser Durchgang führt", wandte Marshall ein.
    „Wir werden es herausfinden, sagte Rhodan entschlossen. „Ich nehme an, daß wir einen Hauptkanal der Luft- und Klimaanlage vor uns haben."
    Marshall befürchtete, daß sie den Zeitpunkt ihrer Gefangennahme oder ihres Todes nur hinausschieben konnten. Die Roboter waren wahrscheinlich in der Lage, sie überall zu finden. Mit einfachen Infra-Ortern konnten die Automaten auf ihrer Spur bleiben. Marshall war überzeugt davon, daß Rhodan nur deshalb flüchtete, weil er auf ein Eingreifen Ras Tschubais hoffte.
    „Kommen Sie, John!" Rhodans Stimme klang dumpf. Er war bereits in die Öffnung geklettert.
    Marshall folgte Rhodan mit gemischten Gefühlen. Er hätte es vorgezogen, wenn sie versucht hätten, durch irgendein Leck aus dem Schiff zu entkommen. Außerdem wartete der Mutant darauf, daß Rhodan den Befehl zum Einsatz ihrer siganesischen Spezialausrüstung geben würde. Wollte Rhodan damit bis zum letzten Augenblick warten, oder glaubte er, daß die Roboter sie nicht finden würden?
    Vor ihnen wurde es hell. Sie kamen in einem Raum heraus, der an der Außenwand des Schiffes lag.
    In der halbrunden Decke klaffte ein metergroßes Leck. Marshall konnte den Himmel sehen. Die beiden Schotte, durch die sie den Raum verlassen hatten, standen offen.
    „Vielleicht können wir durch das Leck entkommen", schlug Marshall vor.
    Rhodan stellte sich mit dem Rücken gegen die Wand und ließ den Mutanten auf seine Schultern klettern. Jetzt konnte Marshall zwei verbogene Streben ergreifen und sich hochziehen. Als er aus der Öffnung blickte, erkannte er, daß er sich etwa zweihundert Meter über dem Landefeld befand. Er konnte einen Teil der Gangway sehen, in deren Nähe sechs Roboter schwebten. Über dem Schiff wölbte sich ein durchsichtiger Schutzschirm von grünblauer Farbe.
    Marshall preßte die Lippen zusammen. Das war also der Grund, warum Ras Tschubai nicht kam.
    Der Teleporter konnte die Energieglocke nicht durchdringen. Die Roboter hatten an alles gedacht.
    Marshall drehte sich vorsichtig herum. Überall schwebten Roboter. Wahrscheinlich war eine weitaus größere Zahl, als er zu sehen in der Lage war, in das Walzenschiff eingedrungen.
    Marshall sah, daß im Osten Wolken aufzogen. Sie waren dunkel und verkündeten Regen. Die Festung dagegen lag noch immer in hellem Sonnenlicht. Es war unheimlich ruhig. Das gesamte Land schien sich in Erwartung eines unheilvollen Ereignisses zu ducken.
    „Wie sieht es draußen aus?" rief Rhodan ungeduldig.
    Marshall ließ sich wieder auf den Boden hinab. Er wich Rhodans Blicken aus.
    „Die Roboter haben das Schiff umstellt", berichtete er. „Außerdem haben sie einen Abwehrschirm errichtet, der dafür verantwortlich ist, daß Tschubai uns hier nicht herausholen kann."
    „Wir sitzen also in der Falle", sagte Rhodan ruhig.
    Marshall nickte nur.
    „In diesem Fall müssen wir die Initiative ergreifen", entschied Rhodan. „Wir können nicht warten, bis die Roboter uns aufgespürt haben. Sie finden uns auf jeden Fall. Also können wir ihnen auch entgegengehen."
    „Entgegengehen?" wiederholte Marshall. „Warum setzen wir unsere
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