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0334a - Wir gegen 'Mastermind'

0334a - Wir gegen 'Mastermind'

Titel: 0334a - Wir gegen 'Mastermind'
Autoren: Wir gegen 'Mastermind'
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vergeblich!
    Der rote Schleier vor meinen Augen wurde zur undurchdringlichen Nacht. Dann war alles aus…
    ***
    Leise knirschte der Kies vor der Carterschen Villa unter Phils Schuhen.
    Er betätigte den Klingelknopf und lauschte der hellen Big Ben Imitation, die aus dem Innern des luxuriösen Hauses zu hören war.
    Ein kurzes Ratschen am Türspion sagte ihm, dass man ihn beobachtete. Gleich darauf ging das Schloss.
    Das Erste, was Phil wahrnahm, war eine Flut von langen roten Haaren. Dann fielen ihm die sphinxhaften grauen Augen der Frau auf.
    Er zückte seine blaugoldene Dienstmarke und stellte sich vor: »Phil Decker, FBI-Distrikt New York.«
    Phil sah das überraschte Glimmen in den Augen der Frau.
    Gleichzeitig wurde die Tür ganz geöffnet.
    »Ich bin Melissa Carter«, sagte eine dunkle, sympathische Stimme. »Kommen Sie doch bitte herein.«
    Phil folgte der Aufforderung mit einem freundlichen Nicken und stellte ganz nebenbei fest, dass die Kleidung der Hausherrin von einer schlichtteuren Eleganz war.
    Melissa Carter dirigierte ihn zu einem großen klobigen Sessel und nahm selbst in der Nähe des Zimmerfensters Platz.
    Phil musste also gegen das Licht schauen und konnte den Gesichtsausdruck der Arztwitwe nur ungenau erkennen.
    »Ich wundere mich, dass mir das FBI die Ehre gibt. Eigentlich sind die Ermittlungen über den Fall meines Mannes schon längst abgeschlossen. Sein Mörder steht bereits vor Gericht. Sollten Sie etwa aus einem anderen Anlass den Weg zu mir gefunden haben, Mr. Decker?«
    Phil lächelte. Er wunderte sich, dass Melissa Carter so direkt das Gespräch eröffnete. Dadurch kam er zwar sofort zum Kern der Sache, aber viele zufällige Informationen, die er meist durch sein Frage- und Antwortspiel erfuhr, konnte er nicht erhalten.
    »Das FBI schließt einen Fall erst ab, wenn endgültig eine Jury darüber entschieden hat. Es ist notwendig, dass wir jeden Fall gründlich aufklären. Das verlangen ganz einfach das Gesetz und die Gerechtigkeit.«
    »Finden Sie es etwa ungerecht, wenn man einen Mörder seiner verdienten Strafe zuführt?«, fragte Melissa Carter scharf.
    »Natürlich nicht. Nur muss erst hundertprozentig feststehen, dass der Angeklagte auch wirklich unschuldig ist.«
    Melissa Carter winkte ab.
    »Ich habe noch nie von einem Mord gehört, der so klar war, wie der an meinem Mann.«
    »Sie vergessen, dass man seine Leiche noch nicht gefunden hat«, versuchte Phil sie zu beruhigen.
    Er fand es etwas unpassend, ausgerechnet mit Melissa Carter über dieses Thema zu sprechen. Aber anscheinend machte es der Witwe nichts aus.
    Ärgerlich wies sie seinen Einwand zurück.
    »Wenn die Polizei das Gelände gründlich abgesucht hätte, wäre auch die Leiche meines Mannes gefunden worden.«
    »Warum glauben Sie so fest daran, dass ausgerechnet Tom Constant Ihren Mann getötet hat?«, fragte Phil plötzlich.
    Melissa Carter beugte sich erregt vor. Phil sah das Funkeln in ihren grauen Augen.
    »Aus purer Gewohnheit, wie alle Mörder, Agent Decker!«
    »Konnte er so viel durch den Tod Ihres Mannes gewinnen?«
    »Natürlich. Er hätte ja seine Praxis bekommen. Ich hätte sie notgedrungen an Constant vermieten müssen. Mein Mann war ihm im Weg! Constant ist ehrgeizig. Er wollte schnell vorwärtskommen. Deswegen ermordete er meinen Mann!«
    »Vielleicht«, antwortete Phil. »Vielleicht kommt aber auch das Gericht zu einem ganz anderen Schluss. Übrigens, bestand für Ihren Mann eine Lebensversicherung?«
    Melissa lächelte spöttisch. »Natürlich. Mir wurden von der Gesellschaft bereits einhundertzwanzigtausend Dollar ausgezahlt. Das wissen Sie doch, oder nicht, Agent Decker?«
    »Ich habe mir die Unterlagen noch nicht angesehen«, wich Phil aus. »Wo waren Sie eigentlich, als Ihr Gatte ermordet wurde?«
    »In Boston, bei meiner Schwiegermutter. Aber das habe ich alles schon den Beamten gesagt.«
    »Sicherlich, aber ich höre gern eine Aussage aus erster Hand. Man bekommt dann einen viel persönlicheren Eindruck.«
    »Ist Ihr Wissensdurst jetzt gestillt, Agent Decker?«, fragte die Witwe ruhig.
    »Noch ein paar kleine Fragen. Wie lange kannten Sie Ihren Mann?«
    »Etwa fünfzehn Jahre. Wir heirateten, als wir beide noch an der Harvard-Universität studierten.«
    »Und dann zogen Sie nach New York?«
    »Richtig, mein Mann eröffnete hier sofort nach seinem Examen seine Praxis. Sie liegt drüben in Queens.«
    »Aha«, sagte Phil nachdenklich, Melissa Carter blickte ihn einen Augenblick verwirrt an.
    Phil
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