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0334a - Wir gegen 'Mastermind'

0334a - Wir gegen 'Mastermind'

Titel: 0334a - Wir gegen 'Mastermind'
Autoren: Wir gegen 'Mastermind'
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erhob sich und zuckte gleichmütig mit den Schultern. »Mir fällt nur auf, dass Tom Constant nach Ihren Worten erst einen Mord begehen musste, um zu einer eigenen Praxis zu gelangen. Es war ihm also nicht möglich, aus eigenen Mitteln eine eigene Praxis zu eröffnen.«
    Um die Mundwinkel der Witwe zuckte es geringschätzig. »Daran ist nichts Bemerkenswertes, Agent Decker. Welcher Student hat schon nach Abschluss seines Studiums Geld? Man kann sich dann nicht einfach selbstständig machen. Ich kenne das aus unserer eigenen Erfahrung. Wir hatten damals auch nicht einen Cent als…«
    »Eben«, sagte Phil sanft’. »Tom Constant hatte kein Geld, um sich eine eigene Praxis aufzubauen. Er soll deswegen zum Mörder geworden sein. Ihr Mann hatte kein Geld. Wie ist er zu Geld gekommen? So long, Mrs. Carter. Nochmals vielen Dank für Ihre freundlichen Auskünfte.«
    Mit einem Kopfnicken verabschiedete sich Phil von der Witwe. Als er zur Tür ging, spürte er in seinem Rücken den bohrenden Blick ihrer eisgrauen Augen. Aber er wandte sich nicht um.
    ***
    Das erste, was ich wieder hörte, war das tuckernde Geräusch eines vorbeifahrenden Lastzuges auf dem nahen Highway. Dann spürte ich den stechenden Schmerz im Hinterkopf und tastete suchend mit den Fingern über meine Haare.
    Die Beule war nicht sehr groß, dafür schmerzte sie aber gewaltig. Ich öffnete die Augen und sah mich um.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich der Raum nicht mehr drehte und ich die Umrisse der Möbel erkennen konnte. Niemand war zu sehen. Man hatte mir ganz einfach eins über den Kopf geknallt und mich in der Hütte liegen lassen.
    Unsicher stand ich auf und taumelte zur Tür. Von Weitem sah ich das satte Rot meines Jaguars und steuerte direkt darauf zu.
    Erst als ich die weichen Polster des Wagens unter mir spürte, ging es besser. Eine nicht ganz eiskalte Cola aus dem Handschuhfach ließ den lähmenden Schleier, der über meinem Hirn lag, allmählich zurückweichen.
    Ich untersuchte meine Taschen und stellte fest, dass sie nicht durchsucht worden waren. In der ganzen Gegend war niemand zu sehen. Energisch startete ich den Wagen und fuhr zum Distriktgebäude zurück. Ich konnte einfach nicht verstehen, dass ich angegriffen worden war.
    Warum nur?
    Wer hatte etwas dagegen, dass ein FBI-Beamter das Gelände betrat, auf 16 dem ein Mord verübt worden war? Eigentlich nur der Täter!
    ***
    Mein Freund Phil blickte wenig begeistert von einem großen Aktenbündel auf, als ich das Dienstzimmer betrat.
    »Dieser Fall Carter ist mir völlig rätselhaft«, schimpfte er.
    »Wem sagst du das«, meinte ich anzüglich und fing mir einen vernichtenden Blick ein.
    Ich wollte gerade etwas entgegnen, als das Telefon klingelte. Ich hob den Hörer ab und erfuhr von Helen, dass der Chef uns sehen wollte.
    »Klemm dir die Akten unter den Arm. Zum Chef«, erläuterte ich Phil. Er grinste.
    »Wird der sich freuen, wenn wir Bericht erstatten.«
    »Warum?«
    »Schließlich haben wir überhaupt keinen Erfolg gehabt.«
    Ich betastete vorsichtig meine Beule und war über die Erfolge etwas anderer Meinung.
    Mr. High empfing uns in seinem Dienstzimmer und bot uns Platz an. Vor ihm stand ein Tonbandgerät. Er drückte auf eine Taste und sagte: »Ich habe für Sie die Darstellung des Staatsanwaltes im Mordprozess Constant aufnehmen lassen. Der District-Attorney hat den Jungen hart angepackt. Es ist ganz gut, seine Meinung zu hören. Er hat alle Einzelheiten zu einem ziemlich lückenlosen Fall zusammengebastelt. Umso schwieriger wird es sein, gegen dieses Beweismaterial anzugehen.«
    »Müssen wir das überhaupt?«, wollte Phil wissen.
    Mr. High deutete auf eine Akte.
    »Ich glaube schon. Heute haben wir einige Einzelheiten über Dr. John Carter erfahren, die den ganzen Fall in ein anderes Licht rücken. Aber davon später. Hören wir uns erst einmal an, was der Attorney im Fall Constant zu sagen hat.«
    Wir kannten Attorney Josua Brown, der die Verhandlung gegen Tom Constant führte. Der gute Brown hatte eine sehr eindringliche und etwas theatralische Art, der Jury die Verbrechen der jeweiligen Angeklagten zu schildern.
    Aber eins musste man ihm lassen: Er trug die Tatsachen stets mit der kühlen Logik eines Mathematikers zusammen.
    Dann hörten wir auch schon sein Räuspern.
    »Meine Damen und Herren Geschworenen«, begann er, »ich will versuchen, Ihnen das genaue Bild einer grässlichen Bluttat vor Augen zu führen, soweit wir es bislang aus den Aussagen des Angeklagten und
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