Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0333a - Makler, Mädchen und Moneten

0333a - Makler, Mädchen und Moneten

Titel: 0333a - Makler, Mädchen und Moneten
Autoren: Mädchen und Moneten Makler
Vom Netzwerk:
unseren Einsatz und unsere Technik aufholen. So ist es auch in diesem Fall.«
    Wir hatten das Tonband aus Ponders Büro mitgebracht und zwei Mal ablaufen lassen.
    »Der Mord geschah um 21 Uhr 34«, begann ich den Bericht, »so viel wissen wir genau, denn das Band ist nachher noch genau zwei Stunden und fünfundfünfzig Minuten gelaufen, ehe ich es abstoppte. Außerdem wissen wir, dass der Anrufer nicht der Mörder war, sondern sich wahrscheinlich eines Killers bediente. Zu klären ist nur die präzise Zusammenarbeit der beiden. Unterhielten sie sich mit dem Sprechfunkgerät oder…«
    »…oder benutzten sie eine einfachere Methode?«, unterbrach mich Mister High. »Der Anrufer und der Killer schlichen sich ins Gebäude ein.«
    »Sie meinen, das das Telefongespräch vom gleichen Stockwerk aus geführt wurde?«, fragte Phil.
    »Genau«, erklärte Mister High, »der Bursche hat sich Zugang zu einem Nachbaroffice verschafft, während der Mörder auf dem Flur vor Ponders Glastür wartete. Die beiden verständigten sich durch Zeichen, sodass der Killer die Tür genau in dem Augenblick auf stieß, als die dreißigste Sekunde ablief. Wir kennen die Reaktion Ponders, der ungläubig aufstöhnte. Gleichzeitig bellte die Pistole zwei Mal auf. Dem Knall nach zu urteilen, muss der Bursche mit Schalldämpfer gearbeitet haben. Ponder stöhnte nur kurz auf und schlug dann nach vorn über. Es sind da zwei Geräusche, einmal das Aufschlagen des Telefonhörers auf dem Holz, dann das Aufschlagen des Kopfes auf der Schreibtischplatte, zu hören.«
    Unser Chef lehnte sich in seinen Sessel zurück.
    »Offenbar rechnete das Mörderpaar nicht damit, dass ein Tonbandgerät ans Telefon angeschlossen war«, folgerte Phil. »Der Anschluss war ja auch sehr geschickt angelegt und das Gerät gut gegen jegliche Sicht abgeschirmt.«
    »Die Kugeln müssen den augenblicklichen Tod von Ponder herbeigeführt haben, denn wir hören nicht mehr das leise Stöhnen oder Röcheln«, fuhr Mister High fort.
    »Seltsam, dass jemand versucht, zwei Geschäftspartner gleichzeitig aus dem Weg zu räumen. Wo ist das Motiv?«, fragte ich.
    »Es wird in der Unterhaltung zu suchen sein, die vor dem Mord geführt worden ist. Vielleicht haben Ponder und Spears irgendeinem Konkurrenzunternehmen einen dicken Fisch vor der Nase weggeschnappt«, mutmaßte Phil.
    »Was wir jetzt brauchen sind Haussuchungsbefehle für Ponder und für Spears. Vielleicht kommen wir dann einen Schritt weiter«, sagte ich. Mein Freund gähnte hinter vorgehaltener Hand.
    »Allerdings werden wir jetzt keinen Richter finden, der uns diese Dokumente vor morgen früh, Verzeihung, heute früh, um halb neun ausstellt«, wandte Mister High ein. »Ich habe bereits zwei Kollegen abgestellt, die sich den Rest der Nacht um die Ohren schlagen und die Backsteinmauern von Ponder & Spears anstarren. Das Büro werden wir morgen früh durchsuchen, wenn die beiden Sekretärinnen der Makler aufkreuzen.«
    »Überdies werden die beiden Damen uns auch Auskunft über Spears Flugreise nach Florida und sein Telefongespräch geben können«, sagte ich.
    Der Chef verabschiedete uns. Es lohnte nicht mehr, nach Hause zu fahren.
    Phil und ich gingen in den Aufenthaltsraum hinunter und waren froh, als wir zwei leere Feldbetten vorfanden. Wir gaben den Nachtdienstkollegen einen Zettel. Darauf stand die Bitte, uns gegen halb acht zu wecken.
    ***
    Charlotte Glendale legte ihre niedliche Stirn in fünf waagerechte und eine steile Falte, als sie mich hinter Ponders Schreibtisch sitzen sah. Ihr Schmollmund öffnete sich gerade so weit, dass man einen Nickel hineinschieben konnte.
    »Hallo, Sie sind Miss Glendale? Kommen Sie bitte herein«, sagte ich.
    »Woher wissen Sie, dass ich Miss Glendale bin?«, fragte sie verwirrt.
    »Weil Ihre Kollegin bereits nebenan sitzt und sich mit meinem Kollegen unterhält. Mein Name ist Cotton. Ich bin Agent des FBI. Hier ist mein Ausweis. Und hier der Durchsuchungsbefehl. Wir wollen uns ein klein wenig in Ihrem Laden umsehen. Allerdings nur mit Ihrer Hilfe, Miss Glendale. Wir suchen gewisse Anhaltspunkte Wollen Sie bitte Platz nehmen.«
    Ich hielt ihr meinen Ausweis und den richterlichen Durchsuchungsbefehl hin. Ihre stahlgrauen Augen richteten sich auf das Papier. Aber ich war überzeugt, dass sie kein Wort las oder erfasste. An dem nervösen Zucken ihres Gesichts erkannte ich, dass sie fieberhaft über den Grund unserer Anwesenheit nachdachte.
    »Miss Glendale, wann haben Sie gestern Abend das Office
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher