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0333a - Makler, Mädchen und Moneten

0333a - Makler, Mädchen und Moneten

Titel: 0333a - Makler, Mädchen und Moneten
Autoren: Mädchen und Moneten Makler
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hole ihn«, brummte Worenko und schlurfte den Flur entlang.
    Nach ein paar Minuten kam er mit einem etwa fünfzig Jahre alten, verschlafenen Mann zurück.
    »Wann hat Mister Spears das Haus verlassen?«, fragte ich ihn.
    Der Pförtner kratzte seine kurzgeschorenen 'grauen Haare. Seine stahlgrauen Augen sahen mich nachdenklich an.
    »Nicht jeder meldet sich bei mir an, Mister G-man. Aber ich glaube, Mister Spears ist gestern gar nicht hier gewesen, oder doch? Ich kann es nicht genau sagen. Schließlich habe ich mehr zu tun, als nur…«
    »Können Sie sich vielleicht erinnern, ob Mister Ponder gestern Abend früh oder spät das Haus verlassen hat? Ihre Pförtnerloge liegt doch den Lift genau gegenüber. Versuchen Sie sich genau zu erinnern. Es ist sehr wichtig«, sagte ich.
    An dem leeren Gesichtsausdruck sah ich jedoch, dass aus diesem Mann wenig herauszuholen war.
    »Mein Gott, Steve, wenn das FBI fragt, ist es bestimmt ganz wichtig«, leistete Worenko mir Hilfestellung. »Streng deinen Kasten da oben mal an.«
    »Lassen Sie nur, Worenko. Es ist besser, dass der Portier die Wahrheit sagt und zugibt, dass er nichts weiß, als dass er etwas erfindet und uns dadurch täuscht. Setzen Sie bitte den Aufzug in Betrieb«, wandte ich mich wieder an den Pförtner. »Ich will mich mit eigenen Augen davon überzeugen, ob Mister Ponder sich in seinem Büro befindet. Ich nehme an, Sie besitzen die passenden Schlüssel.«
    Der Mann starrte mich erst verständnislos an, dann glitt ein Grinsen über sein Gesicht. Er machte auf dem Absatz kehrt, ging in die Pförtnerloge und riss den Telefonhörer von der Gabel. Mit seinem nikotingefärbten Zeigefinger wählte er eine dreistellige Nummer. Überrascht legte er nach wenigen Sekunden den Hörer wieder auf die Gabel, griff ein Schlüsselbund, das am Brett hing und erschien in der Tür.
    »Der Anschluss ist besetzt, Mister G-man. Aber Mister Ponder kann genauso gut von zu Hause aus ein Telefonat führen. Der Apparat wird nämlich umgeschaltet auf seinen Privatanschluss, wenn Ponder das Office verlässt«, erklärte mir der Pförtner mit ernster Miene.
    »Mister Ponder kann aber auch von seinem Büro aus telefonieren?«, fragte ich.
    Der Portier nickte.
    »Well, dann kann ich wohl gehen«, sagte Worenko.
    »Okay, Worenko. Ich danke Ihnen jedenfalls. Ohne Sie stünde ich wahrscheinlich immer noch auf der Straße.«
    Ich reichte ihm die Hand. Worenko ergriff sie und machte eine gezirkelte Verbeugung, als er sich verabschiedete.
    Der Pförtner klimperte ungeduldig mit seiner Schlüsselkollektion und stiefelte zum Aufzug.
    »Sie können kommen, Mister G-man«, sagte er über die Schulter weg. Ich betrat den Aufzug. Neben den Bedienungsknöpfen waren die Firmenschilder angebracht. Das Büro von Ponder & Spears befand sich tatsächlich im 43. Stockwerk.
    »Können Sie sich wirklich nicht erinnern, wann Mister Spears das Office verlassen hat? Spears ist nämlich gestern Abend ermordet worden.«
    Der Portier drehte mir ruckartig den Kopf zu und starrte mich aus seinen stahlgrauen Augen verständnislos an.
    »Was sagen Sie? Ermordet?«, hauchte er.
    Ich nickte.
    »Deshalb ist jede Einzelheit wichtig, an die Sie sich erinnern können. Wann hat Spears das Haus verlassen?«, bohrte ich.
    Aber der Mann blieb stumm. Entweder wollte er nichts wissen, oder er wusste tatsächlich nichts.
    »Auch an Mister Ponder können Sie sich nicht erinnern?«, fragte ich ärgerlich, als der Aufzug nach oben surrte.
    »No, G-man, ich habe Mister Ponder gestern Abend nicht gesehen. Ich weiß es genau. Um halb sechs verließen die beiden Sekretärinnen das Haus. Danach habe ich weder Spears noch Ponder gesehen.«
    »Aber vorhin konnten Sie sich nicht erinnern«, hielt ich ihm vor.
    »Vorhin… Ich kam aus dem Bett, und Sie überfielen mich sofort mit Fragen«, wich er aus.
    Wir erreichten das 43. Stockwerk. Mit einem Ruck hielt der Lift. Der Portier schob die-Tür auf. Seine Hand griff nach einem Lichtschalter, der seitlich neben dem Aufzug angebracht war.
    Die Neonröhren an der Decke klickten. Schräg gegenüber lag eine große Glastür, auf der der Firmenname Ponder & Spears stand.
    Der Portier sah mich fragend an. Ich schob ihn in Richtung Glastür und forderte ihn auf, den Schlüssel ins Schloss zu stecken.
    Aber der Portier brauchte sich keine Mühe zu geben. Die Tür war nur angelehnt. Es sah so aus, als habe jemand versucht, die Tür von außen ins Schloss zu ziehen. Entweder war er gestört worden, oder er hatte
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