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0333a - Makler, Mädchen und Moneten

0333a - Makler, Mädchen und Moneten

Titel: 0333a - Makler, Mädchen und Moneten
Autoren: Mädchen und Moneten Makler
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und wies sich aus.
    »Sie sind Mr. Goldram?«, fragte er. »Sie wissen schon, es handelt sich um Ihren Jungen.«
    Die Frau brach in Schluchzen aus.
    »Wollen Sie bitte mit mir kommen«, sagte mein Freund leise.
    Das Ehepaar folgte meinem Freund und dem Officer. Phil wies sich beim Wärter des Leichenschauhauses noch einmal aus, und ließ sich zu der Kabine führen, wo der Erschossene aufgebahrt war. Das Neonlicht flammte auf. Alle Gesichter sahen bei der Beleuchtung leichenblass aus.
    Der Wärter war klein und gedrungen. Er stellte sich auf die Zehenspitzen, als er das Laken zurückschlug.
    Phil trat einen Schritt zur Seite, um dem Ehepaar den Blick freizugeben. Mister Goldram stützte seine Frau, die zu Boden starrte.
    Die wachen Augen des Mannes betrachteten das Gesicht des Toten.
    »Das soll mein Sohn sein?«, fragte Mister Goldram leise.
    Phil nickte.
    »No, Agent Decker. Das ist nicht unser Sohn«, erklärte Mister Goldram bestimmt.
    Die Frau horchte auf, warf einen Blick auf die Leiche und schüttelte den Kopf.
    »Nein, er ist es nicht!«
    ***
    Ponders Villa war das Werk eines sehr modernen Architekten. Der Bau war zweistöckig und besaß keine Ähnlichkeit mit einem Haus herkömmlicher Bauart. Er wurde von drei oder vier Scheinwerfern angestrahlt.
    Mein Freund Phil hatte Mister und Mrs. Goldram schnell nach Hause bringen lassen und sich für die unnötig ausgestandenen Ängste entschuldigt. Die Papiere, die man in den Taschen des Erschossenen gefunden hatte, waren tatsächlich echt. Goldram jr. musste sie irgendwann einmal verloren haben.
    Der Fahrer des Dienstwagens parkte die Limousine direkt vor dem Eingang zu Ponders Anwesen. Phil trug dem Fahrer auf, etwa 30 Minuten auf seine Rückkehr zu warten, danach sollte er Alarm schlagen. Dann stieg Phil aus und ging auf das schmiedeeiserne Eingangstor zu. Völlig geräuschlos sprang das Tor automatisch auf. Phil hastete den schmalen Plattenweg zur Villa hinauf und erreichte schon nach wenigen Sekunden das Eingangsportal. Als mein Freund den Finger auf die Klingel drückte, flog die Haustür auf. Phil stand einem Mann gegenüber, der einen halben Kopf größer war als er.
    Ehe sich mein Freund vorstellen konnte, landete die Faust des anderen in Phils Magengrube. Phil knickte zusammen und taumelte gegen die Hauswand. Er riss beide Hände zur Deckung hoch und versuchte, auf Distanz zu kommen. Aber noch ehe er den ersten Schlag ganz verdaut hatte, sah er einen dunklen, schmalen Schatten auf sich zufliegen. Im gleichen Augenblick schien Phils Kopf zu explodieren. Halb benommen registrierte er, dass man ihn mit einem Gummiknüppel geschlagen hatte.
    Verzweifelt streckte Phil die Arme aus und versuchte, seinen Gegner zu fassen. In diesem Augenblick landete der zweite Schlag auf seinen Kopf. Vor Phils Augen tanzten rote Sterne. Sie verglömmen schnell, und es wurde Nacht um ihn.
    ***
    Das fünfzigstöckige Gebäude in der 51. Straße West erhielt nur Büroräume großer und kleiner Firmen. Bei Nacht sind solche Gebäude gewöhnlich verschlossen. Der Pförtner schläft meistens in seinem Glaskasten.
    Ich drückte den Klingelknopf und wartete auf das Surren in der Wechselsprechanlage. Aber auf der anderen Seite blieb alles stumm. Ich wiederholte mein Klingeln, als ich hinter mir Schritte hörte. Ein Wachmann kam mit schwerfälligem Gang auf mich zu. Seine rechte Hand umspannte in der Tasche den Revolver. Der Mann blieb in fünf Yards Entfernung stehen. »Was wollen Sie?«, ragte er mit slawischem Akzent. Wie sich später herausstellte, war er vor vierzig Jahren aus Polen ausgewandert und hatte sich in den Staaten langsam zum Wachmann emporgearbeitet.
    »Mein Name ist Cotton, FBI«, sagte ich halblaut, zückte meinen Ausweis und hielt ihm das Dokument hin. Der Mann schlurfte näher, knipste seine Stablampe an, richtete den Lichtstrahl auf meinen Ausweis und nickte nach wenigen Sekunden befriedigt.
    »Der Pförtner scheint zu schlafen«, erklärte ich und deutete auf den Eingang.
    »Es kommt alle zehn Jahre einfnal vor, dass um diese Zeit ein Fremder ins Haus will«, sagte der Mann. Er sprach von diesem Wolkenkratzer, als handelte es sich um eine kleine Hütte.
    Der Nachtwächter angelte ein Schlüsselbund aus einer Ledertasche, die um seinen Hals baumelte.
    Nach zwanzig Sekunden betraten wir durch einen Seiteneingang das Bürohaus. Mit sicherem Griff schaltete Stanis Worenko das Licht an. Die Pförtnerloge war leer.
    »Kann mir schon denken, wo er steckt. Warten Sie, ich
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