Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0333 - Teris grausame Träume

0333 - Teris grausame Träume

Titel: 0333 - Teris grausame Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Zusammenhänge einfach nicht.
    Und er wußte auch, daß die Erkenntnis zu spät kam. Er konnte nichts mehr tun, sich nicht mehr befreien. Er hatte zu lange um die Wahrheit kämpfen müssen, und der Kristall, der aus der Zukunft kam, entzog ihm immer mehr Energien. Gryf wußte, daß es vorbei war. Sein Wissen nützte ihm jetzt nichts mehr.
    Und der Traum, in dem er auch in der fremden Zukunft noch existierte -vielleicht war es wirklich nur ein Traum…
    Aber dann stimmt doch alle innere Logik dieses Geschehens nicht mehr! bäumte sich etwas in ihm auf. Es muß eine Lösung geben!
    Er merkte nicht, wie sich sein Denken mehr und mehr verlangsamte. Denn auch dafür reichten seine Kräfte nicht mehr aus.
    Es war vorbei…
    Und Shady saß bestürzt neben ihm, sah, wie es mit Gryf mehr und mehr zu Ende ging, und konnte ihm nicht helfen…
    ***
    Eta fühlte, wie der Machtkristall seiner Vollendung entgegen wuchs. Er wurde stärker und stärker. Er mußte bereits das Potential der neunten oder zehnten Ordnungsstufe erreicht haben. Damit war Eta eigentlich längst für einen Alpha-Rang prädestiniert. Das war für ihn der Beweis, daß er falsch eingestuft worden war. Denn so rasch wächst keine innere Kraft, daß sie mit einem derartig rasenden Kristallwachstum mithalten könnte.
    Eta war sich sicher, daß er auch die dreizehnte Stufe verkraften würde. Wenn er den Kristall schaffen konnte, konnte er ihn auch beherrschen, denn das Beherrschen setzte im Grunde die Fähigkeit des Erschaffens voraus - ob der Betreffende sich ihrer bewußt war oder nicht.
    Nicht mehr lange…
    Wieder sah er auf Gryf, der einen ausgezehrten Eindruck machte und wohl nicht mehr lange durchhalten würde. Und leise Zweifel wollten in Eta aufkeimen. War das wirklich er selbst, der den Machtkristall schuf, oder wuchs der nicht mit fremder Kraft heran? Vielleicht war es besser, dieses »Wachstum« jetzt zu stoppen und auf die Fremdenergie zu verzichten! Denn Eta wollte sich nicht übernehmen!
    Es ging ihm einfach zu schnell. Der Kristall mußte sich die Kraft aus Quellen beschaffen, die Eta niemals erreichen konnte.
    Aufhören! befahl der EWIGE. Stopp dein Wachstum! Beende es - den Rest muß ich allein aus dir formen! Zieh dich von deinen unbekannten Kraftquellen zurück!
    Natürlich war die Art der Befehlsgebung etwas anders, als sie sich in Worten darstellen läßt. Sie war bildhaft und geistig umfassend, ein Befehl, der eine Vorstellungskraft in sich birgt und unmißverständlich ist. Ebenso unmißverständlich war aber auch die Reaktion des Dhyarras:
    Nein !
    ***
    Nicole lief durch die Nacht. Das Mondlicht reichte aus, sie ihre Umgebung einigermaßen erkennen zu lassen. Sie suchte nach dem dunklen Schatten auf den Weiden, der ein Pferd darstellen mußte, und zugleich hoffte sie, irgendwo in der Nähe die Scheinwerfer zu sehen, die zu Zamorras Wagen gehörten. Vielleicht ließ er sich von ihr stoppen.
    Vielleicht war er aber auch viel schneller gewesen, als sie gedacht hatte, und war längst am Ziel…
    Oder er nahm einen anderen Weg…
    Um über die Conway Bay nach Anglesey zu kommen, gab es nur eine Möglichkeit: die Brücke, über die die Schnellstraße 5 führte. Aber von Menai Bridge konnte Zamorra ebensogut weiter auf der Schnellstraße durch Llanfairpqwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysilliogogogoch und dann nach Llahgefni fahren, oder direkt nach Pentreath hinauf, um sich von der anderen Seite zu nähern.
    Welche Strecke würde er nehmen?
    Nicole wagte es einfach nicht, Merlins Stern zu befragen. Ebenso wie Zamorra besaß sie die Fähigkeit, das Amulett über weite Distanzen zu sich zu rufen, und sie hätte es dann nach seiner derzeitigen Position ausloten können. Aber sie wagte es nicht. Wahrscheinlich war es der einzige Schutz gegen die verheerenden Kräfte des Machtkristalls, und wenn Nicole es abrief, war Zamorra dem Dhyarra ungeschützt ausgeliefert, sobald er ihn auch nur berührte.
    So blieb Nicole keine andere Möglichkeit, als sich vorerst mit der Ungewißheit abzufinden.
    Das Pferd entdeckte sie dennoch nicht. Sie war plötzlich mitten in dem kleinen Ort und erkannte, daß sie das Tier nach Teris Beschreibung verfehlt haben mußte. Jetzt noch einmal zurück?
    »O nein«, murmelte sie verzweifelt. Sie versuchte, sich an die noch zurückzulegende Entfernung zu erinnern. Da sah sie das Licht in der Ferne. Es war nur klein, aber es mußte das Licht der Hütte am Berg sein.
    Bläuliches Licht…
    Dhyarra-Leuchten?
    Nicole raffte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher