Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0333 - Drei Herzen aus Eis

0333 - Drei Herzen aus Eis

Titel: 0333 - Drei Herzen aus Eis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wischte er über die Stirn und wartete ab, bis das Tier seine ersten Zuckungen abgab.
    Zunächst bewegten sich die Pfoten, dann der Kopf, während sich der Körper auf die Seite legte und die Ratte schließlich aufstand.
    Auf allen vier Beinen blieb sie stehen, zitternd und bebend. Sie hatte die Schnauze geöffnet. Aus dem Rachen drang ein schrilles Geräusch, das man mit dem Begriff Fiepen umschreiben konnte.
    Noch war das Tier nicht soweit, daß es auf das Naheliegendste kam.
    Es mußte sich erholen.
    Das geschah dann sehr schnell.
    Es wuchtete sich in die Höhe, sprang mit einem Satz vom Tisch und huschte dicht an Pierres Beinen entlang aus dem zweiten, kleineren Verlies davon.
    Den Weg würde die Ratte finden…
    Der Mörder war mit sich und seiner Arbeit zufrieden. Vergnügt rieb er sich die Hände, aus seinem Mund drang ein heiseres Lachen, als er ebenfalls wieder in seinen Arbeitsraum ging und sich der Vitrine näherte.
    Sie war leer.
    Kein Eisherz lag in ihr. Die drei Herzen steckten in den verschiedenen Körpern der Tiere, und sie würden dort ihre Aufgabe voll und ganz erfüllen.
    Dabei wußte der Mann genau, welche Aufgabe noch vor ihm lag, denn er hatte den Namen Jane Collins nicht vergessen.
    Ihr Herz brauchte er ebenfalls.
    Er stand vor der Vitrine, schaute gegen die Scheibe und überlegte, wie er vorgehen sollte.
    Ihm kam keine Idee, denn eine Jane Collins war ihm völlig unbekannt.
    Wie sollte er an sie herankommen? Mochte der Teufel auch noch so gut informiert sein, davon hatte er nichts gesagt. Das ärgerte den Mörder, denn zu gern hätte er auch noch den letzten Teil seiner Aufgabe erfüllt.
    Es war, als hätte der Satan seine Gedanken erraten, denn innerhalb der Vitrine veränderte sich das Bild. Die Luft begann zu zittern und zu vibrieren.
    Etwas schälte sich hervor.
    Ein Gesicht.
    Die Teufelsfratze!
    Wieder sah der Mann das Dreieck vor sich, und er sah auch die aus der Stirn wachsenden gekrümmten Hörner, deren Spitzen direkt auf ihn wiesen. Er starrte den Satan an, hörte das Lachen und danach die dumpfe Stimme, die ihn lobte.
    »Du hast gut gearbeitet, mein Lieber. Ich gratuliere dir. Zwei Ratten und eine Taube werden Angst und Schrecken verbreiten, das kann ich dir versprechen.«
    »Ich danke dir, Satan, aber ich bin dennoch verzweifelt.« Pierre schaffte es sogar, einen demutsvollen Tonfall in seine Stimme zu legen.
    »Weshalb?«
    »Ich weiß nicht, ob ich die letzte Aufgabe erfüllen kann. Du willst ein Herz haben. Das Herz einer bestimmten Frau. Woher soll ich es denn nehmen?«
    »Von ihr natürlich.«
    »Das stimmt, aber wo kann ich sie finden?«
    Asmodis lachte. »Richtig. Es tut mir leid, war mein Fehler, denn ich vergaß, daß du nur ein Mensch bist, Pierre. Und Menschen sind nun nicht perfekt im Gegensatz zu mir. Am besten wird es sein, wenn du in diese Vitrine kommst.«
    Bisher hatte Pierre alles getan, was der Satan von ihm wollte. Nun zuckte er zurück. »Ich in die Vitrine?« flüsterte er. »Nein, das kann ich nicht, das ist unmöglich.«
    »Weshalb nicht?«
    »Ich würde vergehen, ich würde…«
    »Gar nichts würdest du. Du würdest nur eine große Magie und die Kraft des Teufels spüren. Wenn du hineinsteigst, ist es dir sogar möglich, mit der Person, deren Herz du an dich reißen sollst, Verbindung aufzunehmen. Lock sie her, denn sie besitzt eine Waffe, die sie so gut wie unabhängig macht. Sie wird dich vielleicht sehen können, denn der Würfel des Unheils ist außergewöhnlich.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Das meine ich.«
    Pierre überlegte noch einen Moment. Schließlich nickte er und ging einen weiteren Schritt auf die Vitrine zu.
    Das Gesicht des Teufels war noch immer zu sehen, und er vernahm auch die Stimme. »Wundere dich über nichts, mein Freund. Denke immer daran, daß ich bei dir bin. Du wirst Dinge erleben, die du nicht für möglich hältst. Aber sie werden dir gefallen…« Der Teufel fügte noch ein Lachen hinzu, während seine Fratze allmählich verblaßte.
    Der Mörder schritt auf die Vitrine zu. Während sich der Schweiß in seinen Handflächen und den Achselhöhlen sammelte, dachte er darüber nach, wie er an die Vitrine herangekommen war.
    Der Trödler hatte sie gehabt. Er und Pierre wohnten im selben Haus.
    Zwischen den Männern gab es einen großen Altersunterschied, dennoch vertrugen sich beide gut, sie wurden sogar Freunde, und der Alte vermachte Pierre das Wertvollste, was er vergeben konnte.
    Die Vitrine!
    Sie war etwas Besonderes, hatte man
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher