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0333 - Drei Herzen aus Eis

0333 - Drei Herzen aus Eis

Titel: 0333 - Drei Herzen aus Eis
Autoren: Jason Dark
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Gruften, schon alt, dennoch sehr gepflegt. Manche waren mit kleinen Mauern umgeben, als sollten diese einen Schutzwall bilden.
    Auch sahen wir einige Öllampen, die einen rötlich-gelben Schein verbreiteten.
    Wir sprangen über die Gräber hinweg, erreichten einen schmalen Weg, und Meurisse deutete nach links.
    »Was ist da?«
    »Das Grab, wo alles passierte«, erwiderte er auf meine Frage.
    »Meinen Sie, daß die Ratte wiederkommt?«
    Er schielte mich von der Seite her an. »Wäre doch gar nicht so schlecht, wie? Dann hätten wir den Beweis.«
    »Das wollen wir erst mal abwarten.«
    Neben Meurisse gingen wir her. Unsere Füße klatschten in breite Pfützen. Wasser spritzte auf und näßte unsere Hosenbeine. Der Stoff schwang feucht und schwer um unsere Waden.
    Schließlich erreichten wir das Ziel. Vor dem frischen Grab blieben wir stehen. Es war noch nicht geglättet worden. Von der Erde oder vom Lehm sahen wir trotzdem nichts, weil ein Heer von Kränzen alles überdeckte.
    Meurisse deutete über das Grab hinweg. »Laut Aussagen der Zeugen ist das Untier von dort gekommen.«
    »Es hatte sich also im Gebüsch versteckt«, sagt Suko.
    »Genau.«
    »Schauen wir mal nach.«
    Suko und ich gingen. Meurisse wollte warten. Wir drückten uns an dem Grab vorbei und erreichten die Stelle, wo die Riesenratte erschienen war. Sorgfältig suchten wir den Boden ab. Da wir uns gebückt hatten, rann uns das Wasser in den Nacken.
    »Nichts zu sehen«, meinte Suko.
    Ich deutete nach unten. »Und diese plattgetretenen Stellen hier?«
    »Das meine ich nicht, sondern das Tier.«
    Ich lachte kratzig und schob mich weiter vor, während mir die Zweige gegen den Mantel peitschten, als sie hinter mir wieder zufielen. Suko hatte sich einige Schritte abgesetzt und suchte dort.
    Ich fand einige Flecken, wo der Boden regelrecht aufgerissen war.
    Als hätte irgendein Tier mit seinen Füßen dort gescharrt. So war es wahrscheinlich auch gewesen.
    Ich drehte mich wieder um. Hier weiterzusuchen, hatte einfach keinen Sinn. Es war die reine Zeitverschwendung. Ich wollte nach Suko rufen, als ich das seltsame Geräusch vernahm.
    Es war ein Rauschen, aber nicht vom Regen, sondern anders, wie von gewaltigen Schwingen erzeugt. Zudem erklang es über mir auf, ich hob den Kopf und glaubte auch, einen Schatten zu sehen.
    Dann hörte ich Suko rufen. »Ich gehe jetzt zurück.«
    Das gleiche tat ich auch. Wir trafen beide zusammen, ich wollte meinen Freund auf den Schatten ansprechen, als wir einen lauten Schrei vernahmen. An der Stimme erkannten wir Paul Meurisse.
    »Wahnsinn!« brüllte er. »Ich…«
    Suko und ich wußten sofort, was wir zu tun hatten. Wir schlugen die Zweige zur Seite und eilten so rasch es ging auf das frische Grab zu.
    Ohne Rücksicht zu nehmen, liefen wir über die Kränze, weil es einfach der kürzere Weg war.
    Dann sahen wir es.
    Wie erstarrt stand der eisenharte Paul Meurisse auf dem Weg. Vor ihm hockte eine Taube.
    Nur mit einem Unterschied.
    Sie war so groß wie ein Mensch!
    ***
    Pierre öffnete den Mund und zeigte ein böses Lächeln, als er zu Nadel und Faden griff, um die Wunde zuzunähen. Er lachte innerlich, denn nun hatte er es geschafft.
    Vor ihm lag das dritte Tier.
    Es war wieder eine Ratte, obwohl er sie nicht hatte haben wollen.
    Aber die Katze, die ihm ins Auge gestochen war, hatte den Braten gerochen und war verschwunden.
    So mußte er sich mit der gefangenen Ratte zufrieden geben. Und Ratten liefen in der Kanalisation zu Tausenden herum.
    Das Tier rührte sich nicht. Starr lag es auf dem Rücken und ließ alles mit sich geschehen. Er hatte den Körper aufgeschnitten und das Eisherz hineingelegt.
    Nun war gesichert, daß die Kraft des Teufels auch auf die Ratte übergreifen würde und sie sich so verändern würde, wie er es haben wollte.
    Der letzte Stich.
    Er zog ihn lang, griff zu einer Schere und schnitt den Kunststoffaden durch.
    Das war es gewesen!
    Noch lag das Tier in tiefer Ohnmacht. Nicht mehr lange, dann würde es erwachen, vom Operationstisch springen und das Weite suchen.
    Hinein in die Kanalisation. Dort würde es dann wachsen und den Drang spüren, die Finsternis zu verlassen.
    An der Oberwelt würden die Menschen in Panik geraten, wenn sie das Tier sahen.
    Pierre wollte sich vor Lachen ausschütten, als er daran dachte. Nie hätte er gedacht, daß sein Plan so gut funktionierte, aber mit der Kraft des Teufels war wohl vieles möglich.
    Wenn nicht alles.
    Die Arbeit hatte ihn angestrengt. Mit einem Tuch
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