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0333 - Drei Herzen aus Eis

0333 - Drei Herzen aus Eis

Titel: 0333 - Drei Herzen aus Eis
Autoren: Jason Dark
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tot. Vielleicht an Hunger gestorben oder an den Experimenten.
    Auf dem Schreibtisch herrschte ein Chaos. Bücher lagen aufgeschlagen und mit einer Staubschicht bedeckt. Ich schaute mir die Titel an. Diese Werke beschäftigten sich mit Tierversuchen.
    »Die Arbeit scheint er abgebrochen zu haben«, meinte Suko.
    »Wahrscheinlich wollte er sich mit effektiveren Dingen beschäftigen.«
    »Wie das Züchten von Monsterratten oder Riesentauben«, erklärte Meurisse und schüttelte sich.
    Wir suchten eine Viertelstunde intensiv, ohne einen Hinweis darauf zu finden, wo sich dieser Pierre jetzt aufhalten könnte.
    »Nichts«, stellte Meurisse fest und nahm uns mit dieser Bemerkung das Wort aus dem Mund. Dann tippte er gegen den Schreibtisch. »Ich werde aber herausfinden, wo sich der Kerl befindet. Und zwar nehmen wir uns das Mädchen Claudine vor. Sie muß es einfach wissen oder wird uns wenigstens einen Hinweis geben können.«
    Meurisse hatte recht. Claudine war tatsächlich die einzige Spur, die wir hatten.
    Wir gingen.
    Ich hatte die Spitze übernommen, gelangte auch als erster an die Tür, zog sie auf und blieb steif stehen.
    Der Schock traf mich wie ein Hieb in den Magen.
    Zwischen Tür und Treppe hockte ein gewaltiges Biest. Schaurig und unheimlich anzusehen.
    Eine Riesenratte!
    Und sie biß blitzschnell zu…
    ***
    Sie hatte den Würfel des Unheils zurück und einen unbeschreiblichen Triumph gespürt. Sinclair war es nicht gelungen, ihn an sich zu nehmen, obwohl es so ausgesehen hatte, als hätte er es schaffen können. Im Endeffekt war Jane Collins doch schneller gewesen, und zudem hatte ihr der Geisterjäger noch einen großen Gefallen getan, da es ihm gelungen war, den Holzschnitzer auszuschalten.
    Die Gefahr durch diesen vom Satan manipulierten Menschen war für Jane Collins sogar so groß gewesen, daß sie sich John Sinclair als Verbündeten gesucht hatte. Fast hätte der Teufel es doch noch geschafft.
    Aber das war Vergangenheit. Jane wollte nicht mehr daran denken, der Würfel war wichtiger.
    Ihn zu besitzen, bedeutete Macht zu haben. Bisher hatte sie die Macht noch nicht richtig ausgespielt, denn sie dachte eiskalt darüber nach und drehte nicht durch.
    Woher kam der Würfel?
    Sie wußte es nicht. Seine Herkunft und seine Entstehungsgeschichte lagen im Dunkeln. Ihr war nur bekannt, daß sich ein mächtiger Dämon einmal des Würfels angenommen hatte.
    Das war der Spuk!
    Und mit ihm wollte sie es sich nicht verderben. Der Spuk lauerte im Hintergrund, wahrscheinlich wollte er auch nur beobachten und zog wie ein unsichtbarer Regisseur die Fäden. Wenn Jane den Würfel für ihre Zwecke einsetzte und der Grund dem Spuk nicht gefiel, mußte sie dafür bezahlen. Das wollte sie auf keinen Fall.
    Deshalb hielt sie sich so zurück.
    Von der Hölle wurde sie gejagt. Nicht allein weil sie den Würfel besaß, Asmodis wollte auch mit ihr abrechnen, denn im Prinzip schob er ihr die Schuld am Tod der Oberhexe Wikka in die Schuhe.
    Wenn der Teufel einmal von jemandem enttäuscht worden war, vergaß er das nie.
    Er konnte seine Rache Jahrhunderte auf Eis legen, um dann im geeigneten Moment zuzuschlagen.
    Über das alles hatte Jane Collins nachgedacht und auch über ihr Verhältnis zu John Sinclair.
    Sie wußte selbst nicht, als was sie ihn einstufen sollte. Vielleicht als einen unfreiwilligen Verbündeten, denn auch Sinclair kämpfte gegen den Teufel, so war es ganz natürlich, daß sich ihre Wege des öfteren kreuzen würde.
    Wenn er allerdings geahnt hätte, an welch einem Platz sich Jane Collins seit einiger Zeit aufhielt, hätte er vielleicht durchgedreht. Sie wohnte wieder in London, hatte sich ein kleines Apartment möbliert gemietet und konnte deshalb die Aktivitäten des Geisterjägers ziemlich gut verfolgen.
    Für sie spielte der Würfel die Hauptrolle. Es war ein Orakel, denn er sagte ihr das, was sie wissen mußte.
    Zudem konnte sie ihn lenken. Durch ihn empfing sie auch gewisse Stimmungen und Ströme. Wenn sie sich auf ihn konzentrierte, zeigte er ihr sehr genau an, ob da jemand war, der etwas von ihr wollte.
    Wie in diesem Fall.
    Der Würfel war wie ein Indikator. Jane hatte ihn vor sich auf den Tisch gelegt, hielt ihn mit beiden Händen umfaßt, und sie spürte dabei, daß etwas mit ihm geschah.
    Jemand rief sie.
    Aber wer?
    Sie sah nichts, sie vernahm nur diesen Ruf, und sie hörte ihn wie einen dumpfen Glockenschlag.
    Jane Collins starrte auf die Fläche. Sie war farbig, zeigte eine Mischung aus Rot und
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