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0333 - Das Meer der Träume

Titel: 0333 - Das Meer der Träume
Autoren: Unbekannt
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gewähren - nicht, um uns Ratschläge zu erteilen."
    Ja - das war es. Je länger er sprach, desto stärker fühlte er sich. Es war dumm gewesen, sich von dem Verlust zweier Genossen so beeindrucken zu lassen. Aser Kin war nicht verloren. Man hatte ihn entführt. Sie würden ihn wiederfinden. Das war ihre erste Aufgabe.
     
    *
     
    Das Schiff war schnell und sein Kommandant ein hervorragender Astrogator. Soviel war Reginald Bull bereit, seinen Gastgebern zuzustehen, als er auf dem weit ausladenden Bildschirm seiner Kabine die zerklüftete, von schroffen Gebirgszügen und schluchtartigen Tälern zerrissene Oberfläche eines lebensfeindlichen Planeten sah, auf dessen Oberfläche die ARONTO sich hinabsenkte.
    Trotz des Zugeständnisses jedoch empfand er eine drängende Unzufriedenheit die ihm immer stärker zusetzte, je länger er unterwegs war. Nach dem Empfang Mory Rhodan-Abros dringender Botschaft hatte er insgesamt achtundzwanzig Stunden gebraucht, um an Bord des schnellsten Schiffes, das die Flotte des Imperiums besaß, nach Plophos zu gelangen, wo die Gattin des derzeit verschollenen Großadministrators Hof hielt, Erbin eines zwielichtigen Vermächtnisses, hinterlassen von einem größenwahnsinnigen Narren namens Iratio Hondro. Mory Abro, später Mory Rhodan-Abro, hatte das einstmals abtrünnige plophosische Sternenreich zu einem kräftigen, loyalen Bestandteil des Solaren Imperiums zurückverwandelt. Nicht weil sie Perry Rhodans Lebensgefährtin war, sondern weil er sie für eine Frau hielt, die sich stets über die Konsequenzen der Entscheidungen, die sie traf, im klaren war, hatte Reginald Bull sich entschlossen, ihrem Ruf zu folgen und die Flotte an der Heimatfront trotz der drohenden Gefahr der Schwingungswächter dem Kommando eines anderen zu überlassen.
    Zum erstenmal, schien es, würde er einen nach sachlicher Überlegung getroffenen Entschluß bereuen müssen. Auf Plophos erwartete ihn nichts weiter als eine in höchstem Maße erregte Mory Rhodan-Abro, die ihn unverzüglich auf ein anderes Schiff verfrachtete und ihm versicherte, das, weswegen sie ihn herbeizitiert hatte, sei auf Last Hope zu finden.
    Weil er ohnehin schon mehr als einen Tag verschwendet hatte und der Flug nach Last Hope nur ein paar Stunden dauern würde, hatte Reginald Bull keine Einwände erhoben. Jetzt lag Last Hope unter ihm, der Höllenplanet, der vor einhundertundsieben Jahren eine so hervorragende Rolle im Zusammenhang mit der Niederwerfung des Obmanns Iratio Hondro und seines Aufstands gegen das Imperium gespielt hatte.
    Der Blickwinkel der Kamera, die Reginald Bulls Fernsehschirm versorgte, reichte nicht aus, um den abgrundtiefen, kreisförmigen Schlund zu zeigen, der sich unter dem sinkenden Schiff plötzlich auftat.
    Erst als der Schirm sich verdunkelte und für Bruchteile von Sekunden die Ränder des riesigen Loches sichtbar wurden, in dem die ARONTO versank, erinnerte er sich, daß es auf Last Hope keine oberirdischen Anlagen gab. Iratio Hondro hatte seinerzeit auf dieser Welt einen Stützpunkt eingerichtet, der hauptsächlich der technisch-wissenschaftlichen Forschung diente. Die Notwendigkeit, einen solchen Komplex geheimzuhalten, war in demselben Maße wie die widrigen Verhältnisse an der Oberfläche des Planeten dafür verantwortlich, daß der Stützpunkt unterirdisch angelegt wurde. Last Hope stand in so geringer Entfernung von seiner Sonne, daß sich auf der Tagesseite Temperaturen von fünf- bis sechshundert Grad Celsius entwickelten. Oberflächengestaltung und eine äußerst langsame Eigenrotationsperiode sorgten inzwischen auf der Nachtseite dafür, daß die tagsüber gespeicherte Hitze innerhalb weniger Stunden abgestrahlt wurde und die Temperaturen in die Nähe des absoluten Nullpunkts sanken.
    Lediglich die Polarzonen des Planeten blieben von extremen Temperaturschwankungen verschont.
    Last Hopes Präzisionsbewegung, von wesentlich höherer Frequenz als die Achsenrotation, erzeugte in der Umgebung der beiden Pole einen wesentlich rascheren Wechsel von Tag und Nacht als auf dem Rest der Planetenoberfläche und hielt die Temperaturen in Grenzen.
    Iratio Hondros Forschungskomplex war nahe dem planetaren Nordpol angelegt worden, und Reginald Bull hatte guten Grund zu glauben, daß die ARONTO sich soeben in derselben Gegend zu landen anschickte.
    Mehrere Minuten vergingen, bis der Bildschirm von neuem aufleuchtete. Das Schiff glitt in eine gigantische Halle, die von großen, gelblich weißen Beleuchtungskörpern bis
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