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0333 - Das Meer der Träume

Titel: 0333 - Das Meer der Träume
Autoren: Unbekannt
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war er wieder zum Vorschein gekommen. Der Raum, in dem er sich befand, schien aus natürlichem Felsen gehauen. Die Decke wölbte sich kuppelförmig und trug eine Reihe unregelmäßig angeordneter Leuchtkörper, die ein sanftes, gelbes Licht verstrahlten. Der Kuppelraum schien nirgendwo einen Ausgang zu besitzen - bis auf den, der durch das Transmitterfeld führte. Aber selbst in seinem mörderischen Zorn war Aser Kin klug genug, um zu verstehen, daß er sich dadurch nicht täuschen lassen durfte. Der glatte Fels mochte Dutzende von Ein- und Ausgängen enthalten, ohne daß er sie sehen konnte.
    Die Kuppel hatte einen Durchmesser von fünf Mannslängen. Sie war völlig leer bis auf den rotleuchtenden Strich, der das Transmitterfeld kennzeichnete. Soweit Aser Kin feststellen konnte, hatten ihm die beiden Zwerge, denen er zum Opfer gefallen war, seine vollständige Ausrüstung belassen. Ein integraler Bestandteil der Kleidung, die er trug, war aber der Projektor des Antigrav-Geräts, das ihn ständig mit einem Schwerkraftfeld der Intensität umhüllte, die er von Natur aus gewöhnt war. Der Projektor arbeitete nach wie vor einwandfrei. Aser Kin besaß nicht einmal die Möglichkeit, die Eigengravitation des Himmelskörpers, auf dem er sich befand, annähernd zu ermitteln und auf diese Weise festzustellen, wohin er verschlagen worden war.
    Er hatte versucht, seine Fesseln zu sprengen. Er hatte seinen mächtigen Körper in feste, stahlharte Materie verwandelt und sich mit aller Kraft gegen die teuflischen Bänder gestemmt.
    Der Erfolg war gleich Null. Die Erkenntnis der eigenen Hilflosigkeit stachelte seine Wut von neuem an und verhinderte, daß er sein Planhirn nutzbringend in Tätigkeit setzen konnte. Das Ordinärgehirn mit seinen sprudelnden, sich überschlagenden Ausbrüchen unkontrollierten Zorns beherrschte die Szene.
    Und dennoch zeichnete sich weit im Hintergrund von Aser Kins Bewußtsein der Umriß einer Idee ab, die ihm vielleicht helfen konnte.
     
    *
     
    Die vier Schwingungswächter berieten in einem Saal, der froher den Offizieren des Triton-Stützpunkts als Messe gedient hatte. Tro Khon, der Gigant, der im Umgang mit Terranern die längste Erfahrung besaß, führte den Vorsitz. Er spürte die Unruhe, die von seinen drei Rassegenossen ausging, und wurde sich darüber klar, daß es schwierig sein würde, die ursprüngliche Zuversicht wiederherzustellen. Er selbst empfand ein unangenehmes Gefühl Voll Ungewißheit und Furcht. Das Strafunternehmen gegen Terra, das von niemand zunächst als über den Rahmen einer Routineoperation hinausgehend angesehen worden war, hatte bereits zwei Opfer gefordert.
    Einer der Schwingungswächter war im Feuerball von Tausenden terranischer Geschütze vergangen.
    Ein zweiter war verschleppt worden. Die Zahl der Wächter war von sechs auf vier gesunken.
    Grund genug, empfand Tro Khon, um sich unbehaglich zu fühlen.
    „Trotz allem", erklärte er und nahm die Diskussion, die die allgemeine Nachdenklichkeit eine Zeitlang unterbrochen hatte, mit Nachdruck wieder auf, „wird das Unternehmen fortgesetzt. Das Zeitverbrechen, das von dieser Rasse begangen wurde, muß geahndet werden. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, daß dies geschieht.
    „Wir haben Rückschläge erlitten, mit denen keiner von uns rechnete. Diese Rasse hat sich als zäher und beweglicher herausgestellt, als wir vermuteten. Wir dürfen uns davon nicht einschüchtern lassen.
    Wir kennen den Gegner jetzt. Wir wissen, daß die Mittel, die uns zur Verfügung stehen, den seinen hoch überlegen sind. Wir brauchen nur zuzuschlagen, und das Verbrechen, das von dieser Rasse vor kurzem begangen wurde, ist geahndet. Auf eine Weise, die jede Wiederholung unmöglich macht."
    Während er sprach, wuchs seine Zuversicht, als bedürfe es nur der Artikulierung seiner Ideen, um sein Selbstvertrauen wiederherzustellen.
    Einer seiner Genossen hielt ihm entgegen, daß sein Dolan, das organo-mechanische Fahrzeug, das von sieben konservierten Gehirnen geleitet wurde, schwere Bedenken gegen weitere Vorstöße in Richtung Terra geäußert habe. Tro Khon wischte den Einwand beiseite.
    „Die sieben Koordinatoren", dröhnte er, „sind nervöse, überempfindliche Kreaturen. Von ihren Körpern gelöst, hat sich ihr Selbsterhaltungstrieb zum dominierenden Instinkt entwickelt. Sie scheuen vor jeder Gefahr zurück. Wir dürfen nicht auf sie hören. Sie sind da, unsere Fragen zu beantworten und uns sicheren Transport durch den Kosmos zu
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