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0332 - Kampf um den Neptunmond

Titel: 0332 - Kampf um den Neptunmond
Autoren: Unbekannt
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Augenblick hatte er einen Bogen beschrieben und huschte durch das zerschossene Schott hindurch.
    Mokart senior atmete hörbar auf.
    „Der Weg ist frei, Herrschaften!"
    Captain Geraldi schrie einen Befehl, und der Schweberpilot startete mit voller Beschleunigung. In seinem Eifer wäre er beinahe gegen die Felswand neben dem Schott geprallt. Im letzten Moment riß er das Steuer herum. Mit einem Laut, der wie das Knallen eines Sektpfropfens klang, schoß der Schweber durch die Öffnung.
    „Satansbraten!" fluchte Cronot Mokart.
    Er spurtete los und erreichte die Öffnung. Noch einmal blickte er zurück, sah das U-Boot friedlich am Kai schaukeln, beleuchtet von den roten und grünen Positionslampen, dann stieg er in die Unterwelt des Neptunmondes Triton.
    Perish Mokart schwebte unterdessen über der alten lemurischen Fluchtsiedlung. Eine künstliche Atomsonne strahlte Hunderte von Metern über ihm an der Kuppeldecke und beleuchtete eine Stadt von den Ausmaßen Chicagos in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts.
    Die Dächer der Gebäude schimmerten, als wäre die Stadt erst vor wenigen Tagen fertiggestellt worden. Es gab keinerlei Anzeichen von Verfall oder Korrosion. Nur die Parks waren zu undurchdringlichen Dschungeln geworden, hatten sich aber nur um wenige Meter ausgedehnt, da das Material der Straßen und Gebäude ihren wuchernden Wurzeln weder nachgab noch Nahrung bot.
    Praktisch bestanden sie nur noch aus grünen, verfilzten Klumpen von etlichen hundert Metern Durchmesser. Tiere schienen die alten Lemurer nicht nach Triton exportiert zu haben - oder sie waren inzwischen ausgestorben.
    Der Kosmohistoriker empfand Wehmut bei diesem Anblick.
    Die Tragödie der Ersten Menschheit kam ihm hier besonders stark zu Bewußtsein.
    Und er überlegte, wo die heutige Zweite Menschheit jetzt stünde, wenn es vor fünfzigtausend Jahren einigen tausend Lemurern gelungen wäre, sich an diesen Zufluchtsort zu retten.
    Vielleicht hätte die Geschichte der Zweiten Menschheit schon wenige Jahrzehnte nach der Verwüstung der Erde begonnen. Vielleicht wäre die Heimatgalaxis längst erforscht und besiedelt - und vielleicht würde dann heute nicht ein planetoidengroßer Roboter draußen vor der Plutobahn schweben und zusammen mit den Hypnokristallen vom Magellan und den schrecklichen Dolans die Menschheit bedrohen...
    Er schüttelte diese Gedanken gewaltsam ab.
    Mit Wenn und Aber war noch nie etwas erreicht worden.
    Man mußte die Gegebenheiten anerkennen und sein Handeln danach einrichten, nur dann meisterte man die Gegenwart.
    „Hallo, Perish!" scholl es aus dem winzigen Funkaggregat an seinem linken Ohr. „Ich denke, du solltest jetzt landen. Hier wartet eine Menge Arbeit auf uns."
    „Einen Augenblick noch, Dad!" sprach Perish Mokart in das kleine Mikrophon vor seinen Lippen. „Ich möchte mich noch ein wenig umsehen."
    „Gut!" erklärte sein Vater. „Aber nicht zu lange!"
    Der Oxtorner steuerte einen Turm im Zentrum der ausgedehnten Stadt an. Das Bauwerk ragte mindestens zweihundert Meter in den künstlichen blauen Himmel des Gewölbedaches, während die übrigen Gebäude höchstens Höhen bis zu hundert Metern erreichten. Eine weitausladende Plattform dicht unterhalb der Spitze zeigte an, daß hier einmal Luftgleiter gelandet waren - oder hatten landen sollen...
    Behutsam setzte er auf.
    Im gleichen Augenblick erscholl ein schwaches Summen. Perish spürte, wie der Boden unter seinen Füßen vibrierte.
    Schon wollte er sich wieder emporschwingen, da entdeckte er die Öffnung in der pyramidenförmigen Spitze; sie mußte sich eben erst gebildet haben Offenbar löste die Belastung der Plattform einen uralten Mechanismus aus.
    „Erstaunlich!" murmelte Perish.
    „Wie bitte?" fragte sein Vater beunruhigt.
    „Ach, nichts Besonderes", gab Perish zurück.
    Er kroch mit den Händen aus den Rezeptormanschetten und streifte die Traggurte ab. Die Flughäute fielen zu Boden.
    Perish Mokart ließ sie liegen und zog seinen Schockblaster. Insgeheim bedauerte er, daß er keine wirkungsvollere Waffe mitgenommen hatte. Ein Paralysator war zwar ausreichend, um die Angriffe von Lebewesen abzuwehren. Gegenüber Robotern jedoch würde er versagen.
    „Unsinn!" knurrte Perish. „Wo sollen hier Roboter herkommen! Wenn es weiche gibt, dann sind sie desaktiviert. Sonst hätte ich einige von ihnen sehen müssen."
    Vorsichtig schlich er sich an die Öffnung heran und blickte hinein. Er sah einen erleuchteten Raum und ein kreisrundes Loch im Boden: den
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