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0332 - Kampf um den Neptunmond

Titel: 0332 - Kampf um den Neptunmond
Autoren: Unbekannt
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und dem Gepäck im Turmluk auftauchte.
    „Was gibt es denn hier zu lachen?" knurrte Mokart senior verwundert.
    Perish wurde übergangslos wieder ernst.
    „Eigentlich nichts, Dad. Captain Geraldi hat lediglich etwas festgestellt, worüber wir uns schon lange die Köpfe zerbrechen."
    „Wie...?"
    Perish nickte.
    „Bitte, versuche einmal die Schwerkraft im Boot zu schätzen!"
    Cronot Mokart sah verblüfft drein, dann wippte er mit den Füßen. Seine Verblüffung stieg.
    „Etwa ein Gravo!" stieß er hervor. Aber an Bord ist doch kein..."
    Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
    „Das Wasser! Natürlich, das ist es! Ein versteckter Projektor sorgt dafür, daß das Wasser ihn Innern von Triton ständig der Wirkung von einem Gravo ausgesetzt ist! Und das überträgt sich auch auf alle Körper, die Kontakt mit dem Wasser haben."
    „Klar! Deshalb verhält es sich wie unter irdischen Bedingungen."
    Geraldi runzelte die Stirn.
    „Aber Sie hätten doch merken müssen, daß die Schwerkraft höher als die von Triton ist..."
    Cronot schüttelte den Kopf.
    „So einfach ist das für einen Oxtorner nicht. Weshalb, glauben Sie, tragen wir keinen Schwerkrafterzeuger am Leib wie die Ertruser oder Epsaler! Weil wir uns augenblicklich auf alle Schwerkraftbedingungen umstellen die unter dem Wert von Oxtorne liegen! Das ist uns so selbstverständlich geworden, daß wir es gar nicht bewußt spüren."
    „Ich wollte, uns Terranern ginge es ebenso", gab der Captain zurück. „Wenn ich daran denke, wie ich während meiner Raumausbildung zwei Monate auf dem Stützpunkt Pallas leben mußte...! Dort gibt es keine künstliche Erdschwere. Mir ist in den ersten vier Tagen sterbenselend gewesen."
    Er sah sich neugierig in der Zentrale um und stieß einen anerkennenden Pfiff aus, als er die Panoramaschirme bemerkte.
    „Hier sieht es aus wie in einem Raumschiff."
    „Praktisch trifft das auch zu", erklärte Perish. „Das U-Boot bewegt sich schließlich in einem Element, das für den Menschen fast ebenso feindlich ist wie das Vakuum des Raumes. Aber nun wollen wir das Gepäck verstauen und ablegen. Wer weiß, vielleicht überlegt es sich der General sonst noch anders und ruft uns zurück."
    Die Soldaten halfen beim Verstauen des Gepäcks mit. Es wurde in dem ehemaligen Raketensilo untergebracht. In erster Linie handelte es sich um die Expeditionsausrüstung der Kosmohistoriker, wozu auch ein kleiner Schweber gehörte.
    Nach einer halben Stunde flutete Perish die Tauchzellen. Gleichzeitig begannen die Heckschrauben das dunkel glänzende Wasser des Sees aufzuwühlen. Der Bug senkte sich, und langsam glitt das Boot unter die Oberfläche des Sees.
    Auf den Panoramabildschirmen tauchten die Radarbilder der Uferwände auf. Wenige Minuten später kam der Eingang eines Stollens in Sicht. Das Boot paßte genau hinein; es hätte aber keinen Zentimeter breiter sein dürfen.
    „Das Wasser fühlt den Tunnel völlig aus", erläuterte Cronot. „Das Gefälle beträgt auf der gesamten Strecke, das sind fünf Kilometer, ungefähr zwölf Grad."
    „Wir könnten also nicht auftauchen, wenn irgend etwas mit dem Boot geschähe?" fragte Geraldi.
    „Allerdings nicht", erwiderte Cronot. „Aber was soll schon geschehen!"
    Der Captain zuckte die Schultern.
    An die Gefahr, die außerhalb der Plutobahn lauerte, dachte er ebensowenig wie die anderen Männer.
     
    *
     
    „Achtung, festhalten!" schrie Perish Mokart.
    Etwas schüttelte das Boot durcheinander.
    Im nächsten Augenblick ging ein heftiger Schlag durch das Schiff.
    Die Bildschirme zeigten wieder nur Wasser an.
    Cronot betätigte einen Schalter. Das Geräusch von Pumpen ertönte. Perish bediente das Tiefenruder. Die Soldaten schlitterten zur Rückwand der Zentrale, als der Bug sich hob.
    Kurz darauf zeigten die Bildschirme das Radarbild einer gigantischen Höhle. Sie wurde fast völlig von einem Gegenstück des oberen Sees ausgefüllt. Aber das Ufer war durchgehend befestigt, und in den Wänden dahinter befanden sich die metallisch reflektierenden Schotte großer Schleusen.
    In einem Schott klaffte ein großes Loch, groß genug, um einen kleinen Schweber hindurchzulassen.
    „Leider mußte die Mannschaft, die diese Anlage entdeckte, ein Schott aufsprengen", berichtete Cronot. „Die Öffnungsautomatik funktioniert nur dann, wenn man einen speziellen Kodegeber aktiviert."
    Er lachte grimmig.
    „Man glaubte, auf diese Weise das Auslösen eventueller Sicherheitsschaltungen verhindern zu können.
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